Gedichte
Schicksalsbegegnung

Freunde treffen und abschalten
Sich einen schönen Tag gestalten
Alles war so wunderbar geplant
Doch das Leben hat mich nicht vorgewarnt

Ich stieg in den Zug und war auf dem Weg
Freute mich mit jedem Kilometer den ich zurückleg
Endlich Menschen zu sehen die mir etwas bedeuten
Die sich abheben von all den anderen Leuten

Ich lächelte weil ich bald bei ihnen war
Nur noch ein kleiner Sorgenpunkt war da
Meine Umstiegsstation - die Stadt meiner Ex
Ich verzog meine Miene fast schon im Reflex

Doch ich wollte mich nicht betrüben lassen
Wollte nicht meine Freunde verpassen
Aber Pläne sind manchmal Schall und Rauch
Besonders mit diesem Gefühl im Bauch

Kaum war ich dort und wartete auf meinen Zug
Da hatte ich schon von der Stadt genug
Die Erinnerung schmerzte und keimte auf
Und das Schicksal nahm einen weiteren Verlauf

Plötzlich sah ich ein Mädchen auf mich zukommen
Die Kleine hat sofort mein Bein erklommen
Als ich genauer hinsah habe ich sie erkannt
Ihr Gesicht hatte sich in mein Hirn gebrannt

Die Kleine meiner Ex fiel mir um mein Bein
Doch ich wusste sie war ganz sicher nicht allein
Ich nahm sie auf den Arm weil sie das wollte
Etwas was ich besser nicht tuen sollte

Denn ihre Mutter kam plötzlich angerannt
Riss mir die Kleine aus meiner Hand
Sie sah mich nicht an sondern ging nur weg
Mit den Worten: "Schatz, nicht der. Der ist nur Dreck!"

Die Kleine weinte und meine Ex fluchte
Ich war derjenige der nach Fassung suchte
Doch ich konnte nicht anders und ging hinterher
Sie so gehen zu lassen fiel mir viel zu schwer

Ich wollte sie zur Rede stellen wegen Allem
Damit tat ich mir keinen Gefallen
Denn sie tat so als würde ich sie bedrohen
Während man mich aufhielt ist sie dann geflohen

Ich wollte dennoch hinter ihr her
Doch der der mich hielt ließ mich nicht mehr
So war ich dort gestrandet mit Tränen in den Augen
Was geschehen war konnte ich fast nicht glauben

Ich war kopflos und zog rastlos durch die Stadt
Jede Ecke Erinnerung die sie zu bieten hat
Mit dem Schmerz war ich allein - kein Gedanke an den Plan
Eigentlich war ich unterwegs um zu Freunden zu fahren

Doch mit dieser Laune wollte ich nicht mehr hin
Weil ich ungern für Freunde der Miesmacher bin
Sie sollten feiern sorglos und unbeschwert
Das Schicksal hat mir halt etwas anderes beschert