Jeder Mensch braucht seine Sucht,
auch wenn er sie gern verflucht,
aber das nicht zuzugeben,
gehört auch zu unserem Leben.
Der eine fängt zu rauchen an,
bevor er richtig gehen kann.
Der andere kifft tütchenweise,
geht dann auf seine eigene Reise.
Der Dritte wohl zur Flasche greift,
wodurch die Leber sehr gut reift.
Egal ob Schnaps, Wein oder Bier,
Leber, ich tue Gutes dir.
Ganz schlimm ist es mit Heroin,
denn dann ist der Mensch richtig drin,
braucht täglich mehrmals einen Schuß.
Mit Normalität ist nun Schluß.
Doch glaubt mir, auch gesunde Sachen
können Menschen süchtig machen.
Fängt jemand erst mit Laufen an,
merkt er, dass er es nicht lassen kann.
Es gibt sehr viel Fettleibigkeit
in dieser unserer Konsumzeit,
doch hört jemand zu essen auf,
nimmt er Magersucht in Kauf.
Ein andrer liebt es, schnell zu fahren,
kann dabei Ruhe nicht bewahren,
im Auto fühlt er sich erst stark,
auch anerkannt und recht autark.
Selbst Sex kann einen süchtig machen,
vor allem bei ausgefallenen Sachen,
oder jemand, der Schuhe sammelt,
jemand der durch den Tag nur gammelt.
Ach ja, der Süchte gibt es viel.
Manchmal verliert man das Gefühl
zwischen Traum und Wirklichkeit,
zwischen verlorener und realer Zeit.
Oh nein, ich will nicht süchtig sein,
aber trotzdem seh ich ein,
dass ich vielen Süchten ausgeliefert bin.
Ich sehe darin keinen Sinn.
Ich suche nach Realität.
Ich weiß, es ist noch nicht zu spät.