Einleitung
Es gibt solche Menschen, die sind zur falschen Zeit am falschen Ort. Was ist aber mit jenen welche zur richtigen Zeit am falschen Ort sind? Ein Erfahrungsbericht.
Als Pinguin in der Wüste
Der ausgestellte Mercedes im Foyer, die ausgelegten Formulare eines Jukeboxvermieters mit übergrossen Buchstaben, der Hörgerätehersteller als Sponsor. Die Zeichen waren eigentlich eindeutig. Aber spätestens beim neutralen Vergleich der eigenen Garderobe mir derjenigen der Anderen brauchte man kein Mathematiker mehr zu sein, um eins plus eins zusammen zählen zu können. Ich war am falschen Ort gelandet.
Ich hätte meine Jeans und Lederjacke als blosses Understatement akzeptieren können, aber ein bisschen mulmig war es
mir schon, wenn ich mich umschaute, in diesem Meer von Festmonturen. Man mag jetzt einwenden, dass diese Anderen sich gar nicht extra herausgeputzt haben, da sie vermutlich direkt von einer Beerdigung kommen. Doch Fakt war, dass ich mit meiner Kleidung auffiel, wie ein Pinguin in der Wüste. Wobei dieser seine peinliche Anwesenheit dank der Klimaerwärumg als Forschungsprojekt verkaufen könnte. Mir aber blieb nichts anderes übrig, schnellstmöglich meinen Platz aufzusuchen und zu hoffen, dass mein Vordermann gross genug war um die Sicht auf mich zu verdecken.
Sie können sich jetzt vorstellen was
kam. Er war kaum grösser als der Stuhl selber, auf dem er Platz genommen hat. Ich war ausgestellt wie ein Reh Nachts auf der Strasse. Panik. Herzklopfen. Sollte ich nun wegspringen? Mir könnte hier doch niemand folgen? Nicht dass ich besonders sportlich wäre, aber die Gegebenheiten des Fluchtweges sprachen für mich. Denn ein Rollator kann doch schon ganz schön hinderlich sein. Zumindest damit die Treppe hochzukommen? Gleich zwei Treppen