Fantasy & Horror
Velm das Drachenkind - Fortsetzung

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"Velm das Drachenkind - Fortsetzung"
Veröffentlicht am 13. Januar 2009, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.
Velm das Drachenkind - Fortsetzung

Velm das Drachenkind - Fortsetzung

Und weiter stapften die zwei durch den tiefen Schnee zielstrebig auf den Drachenfels zu, als sie hoch über ihren Köpfen ein Rauschen vernahmen. Noch bevor sie die Köpfe heben konnten, um zu sehen, was das Geräusch verursachte, fiel ein großer dunkelroter Blutstropfen direkt vor ihre Füße. Abrupt blieben Vater und Sohn stehen und sahen sich erschrocken an. Dann blickten Sie zum Himmel empor und sahen ihn, einen mächtigen, großen Drachen, der schlingernd in Richtung Drachenfels flog. Immer wieder fielen dicke Blutstropfen auf die Erde. Jetzt fing es auch wieder zu schneien an.

„Wir müssen uns beeilen, Velm“, sagte er Vater: „Der Drache braucht deine Hilfe, er ist verletzt. Sicher waren auch das die Achtern.“ „Aber wie soll ich kleiner Junge ihm helfen?“ fragte Velm. „Du wirst es wissen, wenn die Zeit gekommen ist“, antwortete sein Vater. Dann zog er seinen Sohn hastig weiter.

Der Schnell fiel jetzt heftiger in immer dickeren Flocken. Die beiden senkten die Köpfe, damit der Wind ihnen den Schnee nicht direkt in ihre Gesichter blies. Insgeheim freute Trak sich über den Schnee, denn er bedeckte die Blutspur des Drachen, so dass die Achtern sie nicht entdecken würden.

Velm wusste später nicht, wie lange sie marschiert waren. Er verspürte nur diese bleierne Müdigkeit und eine tiefe Erschöpfung, als sie endlich den Rand des Drachenfels erreichten.

Mit ausgestrecktem Arm wies sein Vater zu dem Eingang der Drachenhöhle. Dass dort das Heim der Drachen war, wusste er von seinen Vorfahren.

Nun erteilte er seinem Sohn letzte Anweisungen, bevor er ihn auf unbestimmte Zeit allein lassen musste: „Bis hierhin darf ich dich begleiten, den Rest des Weges musst du nun allein zurücklegen. Ich werde hier warten, bis du die Höhle erreicht hast, dann bist du auf dich selbst gestellt, mein Sohn. Denk an das, was ich dir gesagt habe. Achte darauf, dass der Drache immer genügend frisches Wasser hat und deine Liebe zum Überleben braucht. Zu gegebener Zeit wirst du wissen, was zu tun ist. Du bist der Auserwählte. Velm, ich bin stolz auf dich. Nun geh, mein Sohn.“

Für einen Moment wandte Trak sich ab, damit Velm nicht sehen konnte, dass seinem Vater die Tränen in die Augen stiegen. Ja, er war stolz auf seinen Sohn, aber in diesem Moment wusste er nicht, ob er ihn jemals wieder sehen würde und wann das sein könnte. Trak war ein starker Mann, aber auch ein guter Vater mit einem großen Herzen und sehr viel Gefühl.

Zum Abschied drückte er Velm ein Bündel mit Proviant für die nächste Zeit in die Hand, nahm ihn in den Arm, drückte ihn ganz fest und schob ihn dann entschlossen in Richtung Drachenfels.

Velm wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Sein Vater sollte stolz auf ihn sein und nicht sehen, dass jetzt auch dem Kind Tränen in die Augen stiegen. Er musste stark sein für seine Familie und für sein Volk und das würde er auch schaffen mit all der Kraft seines kleinen Körpers und seines vom Vater geerbten großen Herzens.

Beherzt stieg er an der eiskalten, feuchten Wand empor. Immer wieder ertasteten seine Hände einen festen Halt bevor er einen Fuß nach dem anderen nachzog. Zwischendurch musste er immer wieder kleine Pausen einlegen, denn die Kletterei war sehr anstrengend für seinen kleinen aber drahtigen Körper.

Endlich hatte er einen Platz erreicht, wo er sich für einen Moment ausruhen konnte. Er stand auf einer steinernen Platte, lehnte sich fest an den Fels, atmete tief durch und ließ seinen Blick durch den jetzt weniger heftig fallenden Schnee über die Weite des Landes ziehen. Er vernahm Wolfsgeheul und sah in die Richtung, aus der diese Laute kamen. Ein ferner Feuerschein war in der Ferne zu sehen, Rauchschwaden, die sich schnurgerade ihren Weg gen Himmel bahnten. „Vater“, rief Velm erschrocken und streckten einen Arm in die Richtung des Feuers, das er soeben entdeckt hatte: „Es brennt, da hinten lodert ein Feuer und ich höre die Wölfe heulen. Hörst du sie auch?“ Trak spitzte die Ohren und vernahm ganz leise Wolfsgeheul. „Das sind die Achtern, ich muss schnell zurück und die anderen warnen, damit wir gen Süden aufbrechen können, bevor die Achtern auch unser Dorf erreichen. Sieh zu, dass du in die Höhle kommst, da bist du vorerst sicher. Sei vorsichtig, Velm, dass die Achtern dich nicht entdecken. Beeil dich.“

Velm spürte die Angst und die Hektik in der Stimme seines Vaters und machte sich so schnell er konnte auf den Weg zur Drachenhöhle. Das war allerdings bei der Beschaffenheit des Felsens gar nicht so einfach. Immer wieder hatte er das Gefühl, nicht genügend Halt zu finden oder ins Rutschen zu geraten. Wenn er abstürzen würde, dann wäre sein Volk verloren, das wusste er. Sich zur Ruhe zwingend und trotzdem so schnell zu klettern wie es ging, bewältigte er den restlichen Weg. Nun stand er vor dem großen Eingang der Drachenhöhle. Er sah am Fuß des Felsens seinen Vater, der dort klein und hilflos wirkte, so, wie er, Velm, sich jetzt fühlte. „Ich habe es geschafft, Vater“, rief er hinunter: „Ich werde auch den Rest schaffen, verlass dich auf mich und grüß Mutter von mir. Ich liebe euch.“ Trak konnte nicht antworten. Er winkte seinem Sohn zu, wandte sich um und machte sich schleunigst auf den Rückweg zu seiner Sippe.

Noch einmal ließ Velm seinen Blick über die Weite des Landes gleiten und sah in Richtung des Feuers: „Ihr werdet mein Volk nicht besiegen, ihr nicht, ich bin Velm, das Drachenkind“, flüsterte er, bevor er sich auf den Weg in die Höhle machte.

 

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Hörbuch

Über den Autor

Chrissy55
Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.

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Chrissy55 Re: Das Drachenkind! -
Zitat: (Original von Oona am 22.01.2009 - 22:02 Uhr) Ich bin einfach begeistert, ich kann es nicht mit anderen Worten beschreiben. Ich bin neugierig, was alles auf Velm zu kommt und freue mich bereits auf das erste Zusammentreffen mit dem Drachen.
Du schreibst sehr schön und ich bin jedesmal davon fasziniert.

Dennoch möchte ich zwei kleine Anmerkungen machen.
Das zweite Wort im dritten Abschnitt (Zeile 12). Da hast du geschrieben: "Der Schnell fiel jetzt heftiger in immer dickeren Flocken". Du meinstest doch den Schnee oder?

Meine zweite Anmerkung ist eigentlich nur ein Verbesserungsvorschlag. Du hast geschrieben: "Ein ferner Feuerschein war in der Ferne zu sehen" , damit hast du in einem Satz zweimal erwähnt das etwas in der ferne liegt.
Ich wollte dich nur darauf hinweisen.

Deine Oona
PS: Freue mich auf den dritten Teil deiner Geschichte!^^


Vielen Dank, Oona, ganz besonders für deine Anmerkungen, die ja sehr oft in Kommentaren fehlen. Du hast Recht, es sollte natürlich Schnee heißen. Auch die Anmerkung mit der Ferne finde ich sehr richtig. Wenn ich auf diese Dinge hingewiesen werde, kann ich mich auch besser darauf konzentrieren, so etwas in Zukunft zu vermeiden. Deshalb noch einmal gaaaaannnz vielen Dank. Ich hoffe, dass du auch die Fortsetzungen offen kommentieren wirst. Ich freu mich schon drauf.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Oona Das Drachenkind! - Ich bin einfach begeistert, ich kann es nicht mit anderen Worten beschreiben. Ich bin neugierig, was alles auf Velm zu kommt und freue mich bereits auf das erste Zusammentreffen mit dem Drachen.
Du schreibst sehr schön und ich bin jedesmal davon fasziniert.

Dennoch möchte ich zwei kleine Anmerkungen machen.
Das zweite Wort im dritten Abschnitt (Zeile 12). Da hast du geschrieben: \"Der Schnell fiel jetzt heftiger in immer dickeren Flocken\". Du meinstest doch den Schnee oder?

Meine zweite Anmerkung ist eigentlich nur ein Verbesserungsvorschlag. Du hast geschrieben: \"Ein ferner Feuerschein war in der Ferne zu sehen\" , damit hast du in einem Satz zweimal erwähnt das etwas in der ferne liegt.
Ich wollte dich nur darauf hinweisen.

Deine Oona
PS: Freue mich auf den dritten Teil deiner Geschichte!^^
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Re: Re: Na -
Zitat: (Original von Chrissy55 am 13.01.2009 - 22:06 Uhr)
Zitat: (Original von rumpi am 13.01.2009 - 22:04 Uhr) da bin ich ja mal gespannt was ihm in der Höhle erwartet.Wird der Drache ihm was tun oder erkennt er das Velm als Freund gekommen ist?
Man ist das spannend.

LG,Karsten


Danke, Karsten, so nach und nach wirst du die ganze Geschichte erfahren. Wichtig ist mir allerdings auch wieder bei dieser Geschichte, dass Gefühl und Menschlichkeit nicht zu kurz kommen. Ich glaube nämlich daran, dass man eine Fantasiegeschichte schreiben kann, die spannend ist und zugleich menschliche Werte übermittelt. Ich hoffe, es wird mir gelingen.
LG Chrissy



Glaube mir.Es wird,es wird, es wird!


LG,Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Na -
Zitat: (Original von rumpi am 13.01.2009 - 22:04 Uhr) da bin ich ja mal gespannt was ihm in der Höhle erwartet.Wird der Drache ihm was tun oder erkennt er das Velm als Freund gekommen ist?
Man ist das spannend.

LG,Karsten


Danke, Karsten, so nach und nach wirst du die ganze Geschichte erfahren. Wichtig ist mir allerdings auch wieder bei dieser Geschichte, dass Gefühl und Menschlichkeit nicht zu kurz kommen. Ich glaube nämlich daran, dass man eine Fantasiegeschichte schreiben kann, die spannend ist und zugleich menschliche Werte übermittelt. Ich hoffe, es wird mir gelingen.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Na - da bin ich ja mal gespannt was ihm in der Höhle erwartet.Wird der Drache ihm was tun oder erkennt er das Velm als Freund gekommen ist?
Man ist das spannend.

LG,Karsten
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