Fantasy & Horror
Velm das Drachenkind

0
"Velm das Drachenkind"
Veröffentlicht am 10. Januar 2009, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.
Velm das Drachenkind

Velm das Drachenkind

Beschreibung

Und wieder einmal spukt eine Geschichte in meinem Kopf, die ich unbedingt zu Papier bringen muss. Velm ist der Auserwählte, der einen Drachen dazu überreden soll, das Volk der Myrker zu retten. Bisher habe ich noch nie Fantasie geschrieben, deshalb bitte ich euch darum, diesen Anfang zu kommentieren. Soll ich so weiterschreiben - die Geschichte habe ich im Kopf - oder was sollte ich am Stil ändern?

 

Eine endlose weiße Fläche aus Eis und Schnee bedeckte dick das Land der Myrker. Missmutig stapfte der kleine Junge neben seinem Vater durch den Schnee. „Mir ist kalt, Vater“, sagte er. Der bärtige, in Felle gehüllte Mann brummte: „Du weißt, warum wir hier sind und du weißt auch, dass es sein muss. Ich habe es dir erklärt, komm weiter.“ „Ich habe Hunger, Vater“, jammerte das Kind. „Siehst du da hinten den Felsen, der aussieht wie ein Drache“, fragte der Vater. „Es ist nicht mehr weit, mein Sohn. Wir müssen mit den Speisen sparsam umgehen, denn ich weiß nicht, wann du die nächste Mahlzeit bekommen wirst, wenn ich nicht mehr bei dir bin.“

Die Augen des Knaben waren feucht, nicht nur von dem eisigen Wind, der ihm die Tränen in die Augen trieb, sondern auch von seiner Traurigkeit. „Du bist der Auserwählte“, hatte sein Vater vor dem Aufbruch im Morgengrauen zu ihm gesagt: „Nur du kannst unser Volk retten. Ich weiß es schon seit deiner Geburt, seit ich dein Muttermal in Form eines Drachen auf deiner Schulter sah. Heute nun werde ich dich zum Drachenfels bringen, damit du den letzten Drachen findest und ihn um Hilfe bittest, denn nur er kann unserem Volk noch helfen.“

Es waren große Worte, die ihn einerseits stolz machten, andererseits war er ein Kind, gerade fünf Jahre alt. Wie sollte er ein so großes, starkes und mächtiges Volk wie die Myrker retten? Er wusste es nicht, aber er ahnte, er würde es wissen, wenn die Zeit gekommen war.

 

Nun aber stapfte er neben seinem Vater durch den Schnee. Die Kälte kroch in seine Füße und von dort in seinen restlichen Körper. Für einen kurzen Moment schloss er seine Augen und sah das Dorf, in dem er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Er sah den Bach, der gurgelnd durch das Dorf floss. Er sah seine Freunde, mit denen er an diesem Bach saß und mit den Füßen im seichten Wasser spielte. Er hörte die Vögel singen. Er sah Eisvögel, die am Rande dieses Baches nisteten und in vielen Farben leuchteten.

Dann öffnete er die Augen wieder. Auf dem Schnee spiegelten sich nun die Farben der Eisvögel, die er eben noch im Tagtraum gesehen hatte. Aber es war nicht Sommer, nein, es war Winter und zwar ein bitterkalter Winter.

Dieser Winter war schwer für das Volk der Myrker, denn er war kalt und lang. Viel zu schnell gingen die Vorräte zur Neige. Aber das war nicht das einzige Problem dieses Volkes. Die Feinde, die Achtern, kamen immer näher. Erst vor wenigen Tagen war Velms Onkel aus einem entfernten Dorf verletzt im Dorf aufgetaucht. Er erzählte, dass die Achtern sie überfallen hätten. Sie hätten alle getötet, alle, ohne Rücksicht, egal ob Mann, ob Frau oder Kind. Er selbst hätte nur überlebt, weil die Wölfe, die Verbündeten der Achtern, sich an den Leichen so satt gefressen hatten, dass sie ihn nicht mehr beachteten. Er stellte sich tot und wartete, bis alle, die Achtern und auch die Wölfe, sich wieder zurückgezogen hatten. Mit letzter Kraft hatte er das Dorf erreicht.

In den nächsten Tagen entstand eine große Unruhe in dem sonst so friedlichen Dorf. Es wurden Sitzungen abgehalten. Velm vernahm die Stimme seines Vaters, die lauter war, als er sie je vorher gehört hatte. „Nein“, hatte er geschrieen: „Es ist zu früh, er ist noch zu klein.“ Damals hatte Velm den Sinn dieser Worte nicht verstanden. Er hatte auch die Tränen seiner Mutter, Vinta, nicht verstanden. Er spürte nur, dass sie ihn öfter in ihre Arme nahm als je vorher und dass sie ihn immer öfter seltsam ansah. Dann, eines Abends, hatte sie Wasser heiß gemacht, es in einem großen Bottich geschüttet, den Knaben hineingesetzt und ihn mit Inbrunst abgeschrubbt. Immer wieder fuhr sie mit einer Baumrinde über seine Schulter, weinte dabei und küsste ihn. Aber das Muttermal blieb. Er war der Auserwählte, daran konnten auch das heiße Wasser und all ihre Mutterliebe nichts ändern.

 

Wieder einmal, wie schon so oft im Laufe des Tages, redete sein Vater, Trak, auf ihn ein: „Du weißt, ich kann dich nur bis zum Rande des Drachenfelsens bringen, danach bist du auf die allein gestellt, mein Sohn. Du weißt, du musst den letzten Drachen finden. Du musst ihn dazu bringen, unserem Volk zu helfen, so wie es viele seiner Vorfahren schon lange vor unserer Zeit getan haben. Denke daran, der Drache braucht täglich viel frisches Wasser, damit er sich  nicht selbst verbrennt. Du musst also, wenn du ihn gefunden hast, dafür sorgen, dass immer genug Schnee in der Drachenhöhle ist. Für seine Nahrung wird der Drache selber sorgen. Er braucht nur zweimal im Jahr zu fressen. Das wichtigste aber für das Überleben eines Drachen ist die Liebe. Es muss aber wahre Liebe sein. Denke stets daran, der Drache sieht tief in dein Herz. Nur dann, wenn du ihn ehrlich liebst, mit all der Kraft deines Herzens, nur dann kannst du ihn dazu bringen, dem Volk der Myrker zu helfen. Du bist der Auserwählte, du bist unsere letzte Chance.“

„Aber Vater“, antwortete der Knabe: „Ich bin doch nur ein Kind, was kann ich schon machen? Ich schaff das nicht allein, ich brauche Hilfe. Wer sagt mir, was ich machen soll, wenn du nicht mehr bei mir bist?“ Er hatte Angst, eine so große Angst, wie er sie noch nie vorher in seinem jungen Leben gespürt hatte. Auch an der Seite seines Vaters fühlte er sich in dieser endlosen weißen Weite hilflos und allein. Wie würde das erst sein, wenn sein Vater gegangen war? Er war doch nur ein Kind, ein kleines Kind.

 

 

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_15115-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_15115-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58431.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58432.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58433.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58434.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58435.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58436.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_58437.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Chrissy55
Es fällt mir nicht leicht, etwas über mich zu schreiben. Also ganz kurz: 52 Jahre alt,glücklich geschieden, Mutter von drei Superkindern, Psychologisch-technische Assistentin - fühle mich viel jünger als ich bin. Noch Fragen, dann fragt ruhig, ich stehe jederzeit Rede und Antwort.

Leser-Statistik
122

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Chrissy55 Re: Velm der kleine Junge -
Zitat: (Original von Oona am 22.01.2009 - 21:44 Uhr) Ich bin begeistert von deiner Geschichte. Ein großes Lob an dich. Deine Wortwahl ist tadellos und der kleine Junge tut mir sehr leid. Noch so jung und ist auf sich allein gestellt. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Ich lass mich überraschen und freue mich auf den zweiten Teil.


Vielen Dank, freut mich, dass du es gelesen hast. Das motiviert mich dazu weiter zu schreiben. Ich hoffe, dass es mir gelingt zu schildern, dass auch kleine Jungs ganz groß sein können in ihren Gedanken und auch in ihrem Handeln.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Oona Velm der kleine Junge - Ich bin begeistert von deiner Geschichte. Ein großes Lob an dich. Deine Wortwahl ist tadellos und der kleine Junge tut mir sehr leid. Noch so jung und ist auf sich allein gestellt. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Ich lass mich überraschen und freue mich auf den zweiten Teil.
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Ich liebe Fantasiegeschichten... -
Zitat: (Original von Romschom am 13.01.2009 - 00:11 Uhr) und diese würde ich weiter lesen! Ich wüsste nur gerne,ob der Drache schon geschlüpft ist oder ob der Junge den Drachen erst zumSchlüpfen bringen mussund auch nich ein paar weitere Details würde ich gerne über den Drachne erfahren!
Freu mich schon auf die Fortsetzung!
Glg Romi


Danke Romi, ich habe die Geschichte in groben Zügen komplett im Kopf. Hoffentlich kann ich sie so zu Papier bringen, wie ich es mir wünsche.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Romschom Ich liebe Fantasiegeschichten... - und diese würde ich weiter lesen! Ich wüsste nur gerne,ob der Drache schon geschlüpft ist oder ob der Junge den Drachen erst zumSchlüpfen bringen mussund auch nich ein paar weitere Details würde ich gerne über den Drachne erfahren!
Freu mich schon auf die Fortsetzung!
Glg Romi
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Re: Re: Nur weiter so! - Vielen Dank, Gerlinde, ganz besonders für den Hinweis, denn das sind leider Schnitzer, die mir schnell mal unterlaufen, die ich aber selbst leider meist überlese. Deshalb bin ich gerade für diese Hinweise besonders dankbar. Ich schreibe dann mal weiter.
>> Und mir gehts auch so. Und dann sagt noch jemand "im 2. Vers sind zwei Fehler" und ich weiß nicht, was er unter 2. Vers versteht und ich lies und lies, 5x ganz langsam den ganzen Text, und find die Fehler immer noch nicht. ABER wenn der Text von wem anderen ist, dann seh ich jeden Schnitzer. .... ma hilft anand!
LG .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Nun ja, -
Zitat: (Original von spitzerblei am 11.01.2009 - 08:56 Uhr) Es gefällt mir, obgleich solche Geschichten sicherlich zu Hauff am Start sind. (Auf dem Schnee spiegelten sich nun die Farben der Eisvögel), das sind Sätze die nehmen mir denn Wind aus den segeln. Wenn ich lese und es geht um Drachen dann möchte ich Feuer, Gewalt, retten, wiederbeleben und und und. Es ist toll geschrieben, keine Frage!!

LG Bernd


Ich danke dir, Bernd, besonders schätze ich Ehrlichkeit bei Kommentaren und die spüre ich bei deinem Kommi. Ich selbst kann eben das schöne auch in einer solchen Geschichte nicht ganz weglassen. Ich schreibe weiter und hoffe, dass auch die Fortsetzungen Anklang finden.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Nur weiter so! -
Zitat: (Original von Edlistrate am 11.01.2009 - 00:28 Uhr) Fühl mich jetzt schon auf die Folter gespannt.
Kleiner Schnitzer (erwähn ich nur, weils der einzige war, den ich gesehen habe): In der zweiten Zeile vom vorletzten Absatz steht am Schluß "die" statt "dich".
LG .... Gerlinde


Vielen Dank, Gerlinde, ganz besonders für den Hinweis, denn das sind leider Schnitzer, die mir schnell mal unterlaufen, die ich aber selbst leider meist überlese. Deshalb bin ich gerade für diese Hinweise besonders dankbar. Ich schreibe dann mal weiter.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Nur weiter so! - Fühl mich jetzt schon auf die Folter gespannt.
Kleiner Schnitzer (erwähn ich nur, weils der einzige war, den ich gesehen habe): In der zweiten Zeile vom vorletzten Absatz steht am Schluß "die" statt "dich".
LG .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Re: Jetzt -
Zitat: (Original von rumpi am 10.01.2009 - 21:52 Uhr) endlich weiß ich warum du so lange nicht hier warst.Du hast diese wunderschöne Geschichte geschrieben.Ich bin schon gespannt wie sie weiter geht.
Also mir gefällt sie,aber mal sehen was die anderen sagen.Aber eigendlich wissen wir es doch schon,wir wollen mehr!

GLG,Karsten


Ich danke dir, Karsten, dann werde ich bald weiterschreiben. Ich bin selbst ein wenig neugierig, wie sich das Ganze entwickelt.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Jetzt - endlich weiß ich warum du so lange nicht hier warst.Du hast diese wunderschöne Geschichte geschrieben.Ich bin schon gespannt wie sie weiter geht.
Also mir gefällt sie,aber mal sehen was die anderen sagen.Aber eigendlich wissen wir es doch schon,wir wollen mehr!

GLG,Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
10
0
Senden

15115
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung