Gedichte
Gedanken ins Blaue ... - Gedichte

Die Gedichte stehen schon einzeln hier,
ältere und neuere. Ich habe sie z.T. etwas überarbeitet und thematisch zusammengefasst.

© fleur 2016

FAHRT INS BLAUE


Der Himmel fällt blutend in den zugefrorenen See. Unter dem Eis, in dem sich verschleppte Fragezeichen
in der Kälte spiegeln, rollt sich der Tag zusammen, leckt sich vor dem Einschlafen den Lärm von den Füßen. Dunkle Tücher lösen sich
aus dem bizarren Geäst schwarzer Baumkronen. Wattierte Abendstille. Lautlos gleitet mein Gedankenzug

durch endlose Galaxien schweigender Sternenfelder - Zielbahnhof unbekannt... In den Fensterscheiben spiegeln sich Piktogramme - kryptisch flimmernde Sternbilder mit Durchgangsbahnhöfen. Ein neonblauer falscher Schütze wendet mir den Rücken zu, sendet mir stumme Signale unverbindlicher Gleichgültigkeit…

Die Station Zukunft

ist vorübergehend geschlossen. Der Gepäckwagen mit den Koffern

voll stillerTräume wird auf freier Strecke vom Zug abgekoppelt, versinkt geräuschlos in einem schwarzen Loch…

BLAUE STERNE

Den blauen Sternen hatt’ ich mich verschrieben nicht ahnend – dass aus ihnen nichts als Zunder brannte nur selbstverliebte Eitelkeit genährt von Tränenflut verletzter Herzen Die Aschewolke arroganter Einfalt - über mich geleert - voll unerfüllter Sehnsuchtstrümmer die mit gestohlenen Walkürensängen nicht aufzuwiegen sind

Ich habe meine Narben überschminkt das blaue Sternenlicht mit all dem bittersüßen Schmelz – dem ausgehöhlten Zunder scheint mir so verlogen ...

FRÜHLINGSFAHRT INS BLAUE

Der Frühling spiegelt sich im Teiche getaut ist längst das dicke Eis geschmolzen auch die Fragezeichen auf die ich keine Antwort weiß

Im wirr’ Geäst der schwarzen Bäume ergrünt schon zart der Knospen Haut Verschmerzt sind manche alten Träume die nur auf Flugsand einst gebaut

Gedankenzüge rauschen wieder am Abend durch das Firmament das wie ein funkelnd Nachtgefieder mir Löcher in die Seele brennt

Die Sternenbahnen sind verändert seh sie in neue Richtung gehn manch Bilder haben sich gewendet und lassen mich ihr Antlitz sehn Ich suche zaghaft neue Träume das Himmelsmeer hat keinen Strand will keine Seifenblasenschäume brauch für mein Traumhaus festes Land. Die Zukunft ist jetzt wieder offen das schwarze Loch weit hinter mir die Frühlingssterne lassen hoffen auf Sommer warm und bunt mit dir

AN BLAUEN TAGEN…

An blauen Tagen wenn die Sehnsucht in den Himmel steigt den Wolken hinterher träumt wird der Wildgans Schrei zu Gänsehaut … Mein Herzschlag bebt im Wogenrauschen an des Meeres Strand

weit hinterm Horizont

vergess’ne Träume treiben im Niemandsland

In stiller Nacht - ganz Haut an Haut beim stummen Licht der Sterne nehm ich mir vor dir ein Gedicht zu schreiben - vom Glücklichsein