Kurzgeschichte
Das Mädchen im gelben Kleid

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"Wenn du die Augen schließt, was siehst du? Ich eine Straße. Eine lange, schmale Straße im Dunkeln. "
Veröffentlicht am 14. September 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: justdd - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin 18 Jahre alt und schreibe eigentlich schon immer. Das Schreiben hilft und auch wenn keiner meine Geschichten liest, so kann ich zumindest meine Gedanken und Geschichten los werden. Das was ich schreibe basiert meist auf Erlebtem aber ein Teil ist auch komplett frei erfunden. Viel spaß beim Lesen!
Wenn du die Augen schließt, was siehst du? Ich eine Straße. Eine lange, schmale Straße im Dunkeln.

Das Mädchen im gelben Kleid

Das Mädchen im gelben Kleid

Hey du! Ja du. Schließ bitte mal die Augen. Ich möchte dir etwas zeigen. Wenn du die Augen schließt, was siehst du? Ich eine Straße. Eine lange, schmale Straße im Dunkeln. Rechts und links stehen vereinzelt Bäume und ein paar Sträucher. Ich kann nicht sehen wo sie endet. Sie führt in diese Dunkelheit. Hey du! Ja du. Kannst du sie sehen? Ja? Mach die Augen aber noch nicht auf. Siehst du das Auto? Ein kleines rotes. Es ist schon

sehr alt und klapprig. Der Lack blättert an einigen Stellen auch schon ab. Die Dellen und Beulen an den Seiten lassen erahnen, dass dieser Wagen schon viel erlebt hat. Es ist dunkel auf der Straße und das Auto fährt nicht schnell. Es zieht gemütlich an den Bäumen und Sträuchern vorbei und trifft, dabei auf keine anderen Gefährte. Es ist alleine. Fast einsam sieht es auf dieser Straße aus. Hey du! Ja du. Siehst du wer das Auto fährt? Sieh genau hin. Ein junges Mädchen. Etwa 16 Jahre alt. Es fährt in dem kleinen, roten, alten Auto über diese einsame und dunkle Straße. Sie trägt ein gelbes Kleid. Gelb, wie die Sonne. Nein gelb, wie eine Butterblume. Wie die Butterblumen die du jedes Jahr am Fluss siehst und für deine Mama oder Oma oder Frau pflückst. Ja, das Mädchen in dem gelben Kleid erinnert an eine Butterblume. Sie ist zerbrechlich, zart und klein.

Hey du! Ja du. Sieh noch genauer hin. Siehst du ihr Gesicht? Kannst du ihre Tränen sehen? Das Mädchen weint. Kleine, zarte Tränen. Sie laufen über ihre Wangen hinunter über ihren Mund und ihr Kinn, weiter über ihren Hals, bis zu dem Kleid. Sie sieht gerade aus. Du siehst wie sie versucht nicht zu weinen. Siehst wie sich die Farbe des Kleides ändert, wie das Gelb dunkler wird, an den Stellen an denen die Tränen landen. Hey du! Ja du. Komm näher. Fühlst du sie? Fühl wie ihr Herz schlägt. Fühl das gebrochene Herz in ihrer Brust. Es schlägt. Schlägt.

Gibt nicht auf. Einen Schritt vor den anderen. Ein Schlag nach dem anderen. Bloß nicht aufgeben. Ihre zarten Finger zittern. Hey du! Ja du. Sieh hin. Siehst du die einsame, dunkle Straße? Siehst du das kleine, alte, rote Auto? Siehst du das zarte, junge Mädchen im gelben Kleid? Siehst du ihre Tränen? Fühlst du ihr Herz schlagen? Die Straße ist dunkel. Es ist still. Das kleine, rote Auto gerät ins Schleudern. Die Stille wird durch das Quietschen der Reifen durchbrochen. Das Mädchen. Das Mädchen im gelben Kleid scheint erstarrt. Die Tränen auf ihrem Gesicht laufen weiter. Ihr Herz schlägt. Es schlägt. Will nicht aufgeben.

Es schlägt. Schlägt. Schlägt. Schlägt. Schlä…..

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Hörbuch

Über den Autor

butterblume905
Ich bin 18 Jahre alt und schreibe eigentlich schon immer. Das Schreiben hilft und auch wenn keiner meine Geschichten liest, so kann ich zumindest meine Gedanken und Geschichten los werden. Das was ich schreibe basiert meist auf Erlebtem aber ein Teil ist auch komplett frei erfunden.
Viel spaß beim Lesen!

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Fianna Dein Text zeigt mir mal wieder, wie wenig Worte es braucht, um Stimmung zu erzeugen. Ich hatte spätestens ab der zweiten Seite Gänsehaut, weil ich geahnt habe, dass das nicht gut ausgeht. Mir gefällt vor allem auch die Form, in die du die Geschichte gebracht hast, mit den Wiederholungen und dem direkten Ansprechen des Lesers. Das zieht einen ins Geschehen mit hinein.

Liebe Grüße
Anna
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