Gedichte
An meine sockenfressende Waschmaschine

Als ich dich damals angeschafft,

da habe ich bei mir gedacht,

dass es Sinn und dir auch Freude macht,

ab und zu einen Löffel Pulver zu spenden,

dann das richtige Programm einzublenden,

etwas Weichspüler noch dazu,

dann gibt die Waschmaschine Ruh.

Aber du, was hast du nun gemacht?

Wahrscheinlich hast du mich ausgelacht,

hast einen Strumpf nach dem anderen gefressen.

Das  werde  ich dir so schnell nicht vergessen,

denn auch ein Lieblingspaar war dabei,

selbst gestrickt und völlig neu.

Wenn du Hunger hast, dann musst du ruckeln,

ein wenig durch die Wohnung zuckeln,

im Schleudergang ein wenig schreien,

dann pack ich alte Lappen rein,

damit du was zu beißen hast,

anstatt der schweren Wäschelast.

Du undankbares Maschinentier,

ab morgen schließe ich die Tür,

sehe dich drei Wochen nicht mehr an.

Vielleicht merkst du dann ja endlich daran,

dass du mir Unrecht angetan.

Ich werde dich erst einmal ignorieren,

so kann auch meinen Socken nichts passieren.

Das hatte ich mir vorgenommen,

aber ich habe es nicht auf die Reihe bekommen.

Der Kleiderschrank wurde leer und leerer,

durchzuhalten fiel mir immer schwerer,

denn was auch ist, so ab und an

hat die Waschmaschine auch Gutes getan.

So will ich dir noch mal verzeihen,

will mich an sauberer Wäsche freuen.

Doch das nächste Mal, das glaube mir,

füttere ich dich mit einem toten Tier.

Lass es dir eine Lehre sein

und stell das Sockenfressen ein.