Vorbemerkung
Dies ist mein erster Versuch eines Mundart-Gedichtes. Für all jene, die es nicht entziffern können sollten und trotzdem den Sinn des Gedichtes ergründen möchten, gibt es nachfolgend die hochdeutsche Version.
Viel Freude beim Lesen!
(Zum Text motiviert haben mich unter anderem die Lieder "I lieg am Ruckn" von Ludwig Hirsch und "Heast as nit" von Hubert von Goisern)
Wenn's Wieda Woarm werd
Wenn‘s wieda woarm werd,
donn hob i’s verdrängt,
hob mi selber belougen, in Ketten gezwäng.
Beim Schlofn is do lei a Schottn von dir,
is Bett is sou groß
und kolt, fuachtbor kolt.
Wenn‘s wieda woarm werd,
donn hob i‘s verwunden,
hob trotz der Verzweiflung mi selbst wieda gfundn.
Is Feuer is erlouschen, die Gluat kolt und grau,
dei Sessel
verlossn,
nix will mi mehr holtn.
Wenn‘s wieada woarm werd,
donn hob i‘s verstondn.
Nix is für ewig, die Zeit laft davon.
Die Stern werdn bloach, verliern bold ihrn Glonz,
dei Vogl zwitschert nimma,
hot’s Singen verlernt.
Wenn‘s wieda woarm werd,
donn hob i’s gspiat,
wie dei Hond liegt auf meina, dei Blick mi verwirrt.
Da Summa is umma, da Herbscht mocht olls
bunt,
im Herzen bisch bei mir
und zwor Stund für Stund.
Wenn‘s wieda woarm werd,
donn hosch mi belebt,
hosch mei Seele getröschtet, in Koupf mir verdreht.
Schon wieda.
Wenn‘s wieda woarm werd,
donn bisch noh bei mir,
dei Versprechen hosch gholtn, nix holtet di auf.
Solong‘s wieda woarm werd,
steh ma zom auf.
Wenn es wieder warm wird
Wenn es wieder warm wird,
dann habe ich es verdrängt,
habe mich selbst belogen, in Ketten gezwängt.
Beim Schlafen ist da nur ein Schatten von dir, das Bett ist so groß
und kalt, furchtbar kalt.
Wenn es wieder warm wird,
dann habe ich es verwunden,
habe trotz der Verzweiflung mich selbst wieder gefunden.
Das Feuer ist erloschen, die Glut kalt und grau,
dein Sessel
verlassen,
nichts will mich mehr halten.
Wenn es wieder warm wird,
dann habe ich es verstanden.
Nichts ist für ewig, die Zeit läuft davon.
Die Sterne werden bleich, verlieren bald ihren Glanz,
dein Vogel zwitschert nicht mehr,
hat das Singen verlernt.
Wenn es wieder warm wird,
dann habe ich es gespürt,
wie deine Hand auf meiner liegt, dein Blick mich verwirrt.
Der Sommer ist vorbei, der Herbst macht alles
bunt,
im Herzen bist du bei mir
und zwar Stunde für Stunde.
Wenn es wieder warm wird,
dann hast du mich belebt,
hast meine Seele getröstet, den Kopf mir verdreht.
Schon wieder.
Wenn es wieder warm wird,
dann bist du nah bei mir,
dein Versprechen hast du gehalten, nichts hält dich auf.
Solange es wieder warm wird,
stehen wir zusammen auf.
© Fianna 03/10/2014