Heiß
Ich schwitze.
Nicht irgendwie,
sondern richtig.
Es läuft mir aus den Achseln herunter
und sammelt sich am Hosenbund.
Es klebt.
Es erinnert mich an
Schmutz,
an fehlende Reinheit.
Ich fühle mich unwohl
und betrachte die Frauen
in ihren knappen Oberteilen.
Kleine und
große
Brustwarzen schreien mich an:
Komm schon, klebriger Mann.
Sie wackeln mit den Ärschen
und fordern mich auf
mich mit ihnen zu paaren.
Hunderte genetisch einwandfreie
Reproduktionsfantasien.
Ich bewege mich langsam,
damit sie meinen Geruch
nicht aufnehmen können.
Grzimeks Lehren in Vollendung.
Doch kurz vor ihnen stoppe ich,
wie ein Vorsteherhund
und zeige die
Beute
den Alphamännchen an.
Und dann kommen sie.
In Leinen
und Armani-Sonnenbrillen.
Keine Schweißränder an den Polo-Shirts,
keine Tröpfchen auf der Stirn.
Nichts.
Und sie nehmen die Frauen mit
zu ihren offenen Cabriolets
und fahren sie mit wehenden Haaren
auf die Balzplätze der Stadt.
Sie treiben es unangestrengt
und wischen sich die Körperflüssigkeiten
mit deodorierten Tüchern
aus dem
Leben.
Ich steige aufs Fahrrad und
fahre gegen den Wind.