Vergessene – Was wissen wir von solchen,
die so ganz anders als wir Meisten streben
und die mit Stricken, Giften oder Dolchen
sich stahlen aus dem nie geliebten Leben,
das sie wie einen Abend hinterließen,
um so die Dunkelstunden zu genießen
der traumlosen und endloslangen Nacht.
Und keine Ruhe! Nein, nie mehr. Nie wieder!
Im Rausche wird die Ewigkeit durchwacht.
Und wir? Wir werden gnadenlos verlacht
im rauen Klang der gottlos-lauten Lieder.
Gelebtes Leid ist die gewählte Handlung;
so reißen sie die helle Tagwelt nieder.
Sie zeigen uns in eingebrochner Wandlung
Verfall in ihren darbenden Gedärmen;
der Preis für das, von dem sie kauend schwärmen:
vom Mahl der längst Vergessenen zu essen.
Doch ist es nicht ihr Geist, der uns verwirrt?
Der Wunsch, der so bestimmt wirkt und besessen?
Ein Wille, der bewusst und unbeirrt
sein eigenes Verwesen offen zeigt,
sich gleichsam vor dem großen Tod verneigt;
um ihm dann doch zu trotzen – pflichtvergessen.
Und wie sie sich so grenzenlos gefallen
uns auf das kalte Ende hinzuweisen;
bis wir verzweifelt nur um eines kreisen:
wir wissen wohl: es wartet in uns allen.