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cultus atque humanitas statt Ore et Labore

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"cultus atque humanitas statt Ore et Labore"
Veröffentlicht am 22. Juni 2014, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
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...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
cultus atque humanitas statt Ore et Labore

cultus atque humanitas statt Ore et Labore


,,Ore et Labore !“ Das ist der Schlachtruf von allem, das hörig ist. Arbeite und Bete, der Ruf einer Kultur, die aufgegeben hat, jemals mehr zu sein. Jemals aus eigener Kraft groß sein zu wollen. Der Ruf eines untergehenden Roms, eines zerschmetterten Königsreichs oder eines längst verlorenen Kriegs, der trotzdem noch ausgefochten wird. Arbeite und Bete, mach einfach weiter. Gradeausmarschieren, bis zum Licht, das dir versprochen wurde. Dass du in einem unendlichen, dunklen Tunnel im Kreis läufst soll dich dabei nicht

stören… Das Motto an sich enthält kein Versprechen seiner Funktionalität oder seines Nutzens. Im Gegenteil, es ist in der Befehlsform gehalten. Ein Gesetz, gegen das man sich gefälligst nicht aufzulehnen, über das man nicht nachdenken soll. Arbeite: Die reine Arbeit, das heißt das weitermachen wie gehabt, das stumpfe fortführen der eigenen Tätigkeit und Existenz. Arbeite, sei damit zufrieden zu arbeiten. Aber nicht im Sinne, das der Weg hier das Ziel sei. Oh nein. Unendliche Arbeit, bei der sich niemals

etwas ändert. Es gibt kein Versprechen auf Erfolg. Es gibt keine Ziele…. Labore : Mehre die weltliche Macht derer über dir. Und gib dich damit zufrieden. Und das Beten… das Placebo, das man der Masse hinwirft, möchte man meinen. Doch hier, in der Befehlsform: Du SOLLST Beten, du hast zu beten, ansonsten muss wohl etwas verkehrt mit dir sein, wird es zu etwas noch perfideren. Es liefert auch noch ein Feindbild. Der der fragt, der der innehält, nach der Arbeit und frei und offen nach dem Sinn darin ruft… der wird erstickt mit der Antwort Bete. Gott will es, das du Arbeitest und du willst

kein Feind Gottes sein. Die Rechtfertigung ist hier schon als Zirkelschluss enthalten. Und jeder, der daran zweifelt verurteilt. Weiter : Ore et labora ,Deus adest sine mora - Bete und arbeite ,Gott ist da. Kein Versprechen, sondern ein Gesetz wieder. Ore : Mehre die geistige Macht durch deine Anerkennung der selben. Und gibt dich damit zufrieden. Die Gesamtbedeutung: Ore et Labore : Sei ein gutes Schaf und ein guter Bauer. Warte. Sei ruhig. Sei zufrieden mit dem was du hast. Bleib wo du bist. Tritt auf der Stelle. Friss, was man dir

vorsetzt. Und vor allem : Zweifel nicht an deinem zugewiesenen Platz in der Welt. Versuche NIEMALS auszubrechen. Warte und sei gefälligst ruhig…. Und eine zweite Form lautet gar: Ora et labora et lege . Deus adest sine mora - Bete und arbeite und lies. Gott hilft ohne Verzug. Hier wird dem Menschen noch der Anteil an seiner eigenen Leistung genommen. Diese kleine Freude, des Arbeitens an sich, wird zunichte gemacht, in dem man den Menschen Gott zur Seite stellt. Es fügt dem Befehl des Betens noch

Dringlichkeit hinzu: Bete oder du wirst nichts schaffen. Und wenn einer arbeitet, der da nicht betet, der wird nichts schaffen. Der wird euch aufhalten. Denn ihr tut gar nichts, ihr Würmer, alles tut Gott. In voller Bedeutung: Mensch, du sollst nicht nur nie etwas erreichen, du darfst es, du kannst es gar nicht. Es gibt keine Kräfte, über die der Mensch verfügt. Es gibt nur Gott, der sie ihm leiht, wenn ihm grade danach ist. Alles, was der Mensch schafft, wird automatisch Gott angerechnet, der ultimativen Hoheit, noch eine unendliche Steigerung, des Machterhalts der Obrigkeit durch stumpfes

Arbeiten. Und was ist mit : Et lege . LIES ! Wieder ein Befehl. Und was soll man lesen? Natürlich die Bibel. Mit dem gleichzeitigen Befehl zum beten ist klar, es geht hier nicht darum die ,,heilige“ Schrift eventuell zu diskutieren… Nein es geht viel mehr darum, dass nichts ANDERES gelesen wird… Ore et Labore ist gleichzusetzen mit der Frage mit nur einer vorgefertigten Antwort: Wollt ihr den totalen Krieg (gegen die Menschlichkeit aufnehmen)

? Ich stelle dem nun ein besseres Motto gegenüber: Kein Schlachtruf, sondern en Angebot an jeden: Cultus atque humanitas - Bildung und Menschlichkeit Es ist kein Befehl. Kein Bilde dich, sondern ein Versprechen. Bilde dich, Bildet euch und ihr werdet Menschlicher, Humanitärer werden. Es hat einen echten Anspruch, einen nutzen, ist falsifizierbar und kein Selbstzweck. Und viel mehr, wenn es zutrifft, bring es

eine Gesellschaft hervor, die ihr Leben, ihre Existenz bejahrt und nicht als Abreitstiere, als Gottes private Ameisenfarm, verneint. Eine Menschheit, die ihr grausames Erbe komplett abschüttelt wie eine Schlangenhaut und daraus hervorgeht, ohne durch Altlasten behindert zu werden. Die nach ihrem nun vollen, nur ihr zu eigenen, nicht von irgendetwas gewährten, Potential greift und nicht länger Angst davor hat, irgendwelche Wettergottheiten damit zu verärgern. Homo Sapiens Humanitas, der menschliche Mensch, der humanitäre und erleuchtete Mensch, als Endziel der

Gesellschaft, als neues Leitbild, nach dem es sich zu streben lohnt. Weil der Weg dahin schon Belohnung genug ist und nicht, weil er durch prophetische Drohungen, Angst vor Höllenqualen und antiquierte Moralgesetzte die keinerlei Basis in der Realität haben dahin gepeitscht wurde, sondern aus eigener Kraft ,echter Selbsterkenntnis und Überzeugung, die ihm wiederum die Bildung geben wird.

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EagleWriter
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Fianna So ganz kann ich dem nicht zustimmen.
Zuallererst aber die Frage: Gibt es auch die Form "Ore et labore" oder hast du dich da verschrieben? Grammatikalisch richtig wäre ja "Ora et labora", wie du es teilweise auch geschrieben hast. Und "Deus adest sine mora" würde wörtlich ja bedeuten: "Gott ist da ohne Pause", nicht "Gott hilft..." Ist vielleicht Haarspalterei, aber ob er nun nur da ist oder da ist und hilft macht ja schon irgendwie einen Unterschied.
Wirklich einzuwenden habe ich aber eigentlich vor allem etwas gegen deine Aussage, dass nur gebildete Menschen zu richtiger Menschlichkeit in der Lage wären. ("Bildet euch und ihr werdet Menschlicher, Humanitärer werden.") Menschlichkeit ist ganz sicher nicht abhängig von Bildung. Wenn schon dann ist es eine Frage der richtigen Erziehung (wobei man hierbei wieder darüber diskutieren könnte, was richtig und was falsch ist, aber da findet sich kein Ende). Kann auch sein, dass ich diesen Satz einfach falsch interpretiere und dass du etwas ganz anderes damit gemeint hast.

Hat mich jedenfalls mal wieder gefreut über deine Worte nachzudenken.

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter ^^ Stimmt, da sind ein paar kleine Fehler drinnen. Mein Latein ist sehr, sehr rudimentär.
Was die Übersetzung mit ,,Gott hilft" angeht, so habe ich das einfach direkt von dem Motto der Benediktiner übernommen.
Was ich mit Bildung meine, ist auch gleichzusetzen mit Erziehung. Unser heutiges Bildungssystem ist vor allem auf der Vermittlung reiner Information aufgebaut. Aber was wir wirklich bräuchten, wäre die Vermittlung von Werten. Ja, davor haben wir heute, vor allem als deutsche Angst. Weil wir da so eine Zeit in unserer Geschichte haben, wo genau die falschen Werte vermittelt wurden. Aber darf man dem den nicht einmal mehr gegensteuern ? Die demokratische und die menschliche Gesellschaft überlebt nur, solange ihre Werte auch klar vermittelt werden.
Das vermitteln von Werten liegt aber heute wie fast immer in der Geschichte 100% ig bei der Familie und dem näheren Umfeld. Aber wir dürfen eben nicht mehr davon ausgehen,das das auch die ," Werte sind, die unsere Gesellschaft braucht.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Ok...so kann ich dem eher zustimmen...Bildung ist halt meiner Meinung nach nicht unbedingt ein guter Ausdruck. Vielleicht ist mein Bildungs-Begriff aber auch einfach zu eng gefasst. :-)

Danke jedenfalls für die Aufklärung.
Vor langer Zeit - Antworten
socalledbu 
Hey Eagle-
dazu fällt mir ein, dass "ora et labora" früher ein selbst auferlegtes Gelübde der Benediktinermönche war-
ich wünsche Deinem "Pfad" hiermit gutes Gelingen und ein glücklicheres Schicksal.
Freiwillige vor!
Schönen Gruß
Bu
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Genau das, eben daher stammen seine Wurzeln, aber mir scheint, das nach wie vor zu viele diesem Motto folgen, als wäre es nicht bloß der selbst-gewählte Schwur einiger Selbstgeißler im Namen Gottes, sondern hätte echte Bedeutung oder gar Wert. Manche mögen ihm auch folgen, ohne es überhaupt zu merken. Das Auf der Stell treten kann auch auf Basis anderer Versprechen als der Gottes geschehen.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
socalledbu 
Sozusagen ein - Lass mal die Mönche tun, was sie wollen, wir sind nun mal keine-?
Irgendwie spürt man auch eine gesunde Weigerung in deinem Text, den fehlenden Sinn nur mit alten Benediktinerregeln kaschieren zu wollen.
ein Aufruf zu echter Menschlichkeit...
LG
Bu
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Zumindest versuche ich es :-)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Hofdichter Die Welt Steinigt sich heute nicht mit Steinen sondern mit verschiedenen selbstgeschnitzten oder selbstauferlegten Glaubensrichtungen aber sie bemerken es nicht.

LG Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter So sieht es leider aus :-)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Deine "Schriften" machen mich echt manchmal ein wenig ... ratlos(?) ....erstaunt(?) .... hilflos(?)
Ich finde es faszinierend, wie du über dererlei Themen schreibst (Hut ab!).
Ähm, sicher: "Bildet euch und ihr werdet menschlicher?" und "... ohne durch Altlasten behindert zu werden..." Altlasten, werden die nicht von den "Gebildeten" immer wieder hervorgeholt?

LG von Antje:))

PS. Lies nochmals drüber. Sind so ein paar Buchstabendreher drin. So ein Werk sollte dann schon fast fehlerfrei sein^^
Vor langer Zeit - Antworten
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