Er stand wegen Vergewaltigung vor Gericht,
aber seine Schuld erkannte er dabei nicht.
„Hat sie nicht deutlich nein gesagt“,
Hat der Richter ihn gefragt.
Es hätte ihn nicht interessiert,
sie wollte doch auch, was da passiert,
sonst hätte sie keinen Minirock getragen.
Wozu sollte er sie dann noch fragen.
Sie hätte ihn ganz klar angemacht.
Er hätte sich nichts dabei gedacht.
Dass sie sich wehrte, fiel ihm nicht auf.
Etwas Gewalt nehmen Frauen gern in Kauf.
Außerdem habe er ihr ein Scheinchen zugeschoben.
Er meinte, dafür müsse man ihn noch loben.
Eigentlich habe er gar nichts gemacht.
Nein, er habe nicht nur an sich gedacht.
Naja, dachte er, sie ziert sich eben.
Das geschieht manchmal im Leben.
Dass sie ihn vor Gericht nun zerrt,
das fand er einfach unerhört.
Sie hat derweil ganz still dagesessen.
Sie konnte diesen Tag nicht mehr vergessen.
Die Tränen liefen über ihr Gesicht.
Darüber sprechen könne sie nicht.
Er hat sie gedemütigt, mit Gewalt genommen.
Ihre Seele habe tiefe Wunden bekommen.
„Ach, deine Seele“, brüllte er sie an:
„Ich bin nun mal ein richtiger Mann,
der sich eine Frau auch nehmen kann.
Alle im Gerichtssaal waren empört.
Niemand hat dem Täter mehr zugehört.
Der Richter verurteilte ihn zu langer Haft.
Das hatte er mit seinem Ego geschafft.
Im wahren Leben sieht es oft anders aus.
Oft kommen diese Typen auf Bewährung raus,
weil man angeblich erkennen kann:
Eigentlich kann er gar nichts dafür, der Mann.
Die Frau aber leidet ihr Leben lang.
Sie lässt dann keinen mehr an sich heran.
Ich schreie nach Gerechtigkeit.
Zum Schweigen bin ich nicht bereit.
Solche Dinge dürfen niemals geschehen,
das müssen auch echte Männer verstehen,
selbst wenn sie dafür hinter Gitter gehen.
So appelliere ich an jedes Gericht:
Sprecht harte Urteile aus,
das ist eure Pflicht.