Gedichte
Wir sind ein Sternenmeer

Ich saß in meinem Garten, sah hoch zum Firmament,

beobachtete die Sterne, deren Zahl niemand kennt.

Da ist der große Wagen und dort der kleine Bär,

auch der Polarstern leuchtet in diesem Lichtermeer.

Ich sitze in meinem Garten, blicke zu den Sternen dann.

Ich fange an zu zählen, merke, dass ich das nicht kann.

Sie sind so weit entfernt, scheinen doch zum Greifen nah

und während ich hochblicke, da wird mit plötzlich klar:

Ich bin nur ein ganz kleines Licht,

mein Dasein, das hat kaum Gewicht.

Was bin ich schon auf dieser Welt,

was im Vergleich zum Himmelszelt?

Dann steht mein Sohn plötzlich hinter mir:

„Mama, du bist die Beste hier.“

Meine Tochter haucht mir einen Kuss auf die Wange:

„Mama, bei dir ist mir niemals bange.“

Kurz darauf ruft meine Freundin an,

fragt, ob sie mir ihr Leid klagen kann.

Der Nachbar fragt, ob ich ihm Milch leihen kann.

Er kam zu spät bei dem Supermarkt an.

Die Katze hat eine Zecke im Fell.

Diese entferne ich nun ganz schnell.

Dann habe ich die Kinder zur Disco gebracht,

weil eine Mutter so etwas gerne macht.

Später habe ich einen Igel von der Fahrbahn gesetzt,

damit ihn ein Auto hier nicht verletzt.

Auf dem Weg zu meinem Haus später dann

habe ich einen Jungvogel wieder in das Nest getan.

Ich bin vielleicht nur ein kleines Licht,

aber unnütz, nein, das bin ich nicht.

Ein jeder verrichtet von Zeit zu Zeit

eine sinnvolle, wichtige Kleinigkeit.

Zusammen kommen wir sicher dann

auch an das Sternenmeer heran.

Gemeinsam leuchten wir viel mehr

als dieses bekannte Sternenmeer.