Gedichte
Ich warte...

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"Ich stehe da und warte."
Veröffentlicht am 06. Dezember 2013, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Eigenfotographie
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich ...bin Österreicherin ...studiere Archäologie, Germanistik und Geschichte ...vertrage Kritik, solange sie begründet und ehrlich ist ...lese quer durch viele Genres ...glaube anders als Max Frisch und ähnlich wie Bert Brecht dass Literatur sehr wohl (wenn auch nur in geringem Maße) dazu beitragen kann, gesellschaftiche Veränderungen zu erwirken
Ich stehe da und warte.

Ich warte...

Ich warte...

Wenn der Sturm die Buchen beugt, die Äste knarren, knacken, brechen und es wird Hexenwind erzeugt, wird er auch starke Mauern schwächen. Ich stehe da und warte. Wenn die Flut den Strand verzehrt, den Sand verschluckt, die Steine schlägt und der Zugang wird verwehrt, die Landschaft ist nunmehr geprägt. Ich stehe da und warte. Wenn die Flammen Land

verschlingen, das Feuer lodert, zuckt und beißt und der Rauch auf zarten Schwingen Leben dieser Welt entreißt. Ich stehe da und warte. Wenn eine Hand des Nachts erscheint, die Einsamkeit nicht mehr erträgt und ein Herz fast lautlos weint, die Angst die Hoffnung stets erschlägt. Ich stehe da und warte. Wenn ein Wort im Halse steckt, die Welt wirkt stumm und singt nicht

mehr und schweigend jeder Ton verreckt, fällt das Verstehen maßlos schwer. Ich stehe da und warte. Wenn der Verfall das Tor aufstößt, kalte Hände um sich greifen, und die Seele sich sacht löst, die Gedanken trostlos streifen. Ich stehe da und warte. So schlägt ein fallend‘ Ast mich nieder, des Meeres Gischt mich bald ertränkt. So streift das Feuer meine Glieder, die Einsamkeit mich starr

umfängt. So hör ich niemals schöne Lieder, der Tod mir an den Fersen hängt Nur weil ich ewig warte. © Fianna 06/12/2013

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Hörbuch

Über den Autor

Fianna
Ich
...bin Österreicherin
...studiere Archäologie, Germanistik und Geschichte
...vertrage Kritik, solange sie begründet und ehrlich ist
...lese quer durch viele Genres
...glaube anders als Max Frisch und ähnlich wie Bert Brecht dass Literatur sehr wohl (wenn auch nur in geringem Maße) dazu beitragen kann, gesellschaftiche Veränderungen zu erwirken


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Darkjuls Sehr schöne Gedanken von Dir. Nochmals gern gelesen. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Danke dir für's Nochmalslesen! Freut mich, dass es dir immer noch gefällt.

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Durch ewiges Warten verliert der Mensch den Anschluss ans Leben so wie beim Verharren in Trauer oder beim ständigen Blick in die Vergangenheit ... sehr stimmig verwortet ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Freut mich, dass es dir gefällt!

Danke dir für's Lesen und Kommentieren!

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur starke gefühlvolle Zeilen
wenn man zu lange untätig wartet, verliert man die Sicht für das was Morgen auf einen zukommt.
lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna So ist es.

Danke dir für's Lesen und den Kommentar!

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
Hofdichter Ein sehr schöner Text mit viel Gefühl geschrieben !

LG Ephraim

Ein verzehrendes Feuer himmlischer Liebe fühle ich in mir,
das in meiner Seele alles ausbrannte , was ihm entgegenstand,
und mein Innerstes wurde in einen Teil seines Wesens verwandelt.

William Law
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Sehr schön :-)

Danke dir für's Lesen, den Kommentar und das Hinzufügen zu deinen Favoriten!

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
Platonia Starker Text, der mich gefangen nimmt
KLASSE!!!
Liebe Grüße
Grit
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Freut mich, dass er dich anspricht :-)

Dankesehr für's Lesen, den Kommentar und das Hinzufügen zu deinen Favoriten!

Liebe Grüße
Anna
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