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Auf dem Papier sind Worte ewig. Sie bleiben, lange nachdem die Luft nicht mehr in ihrem Klang schwingt.

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Das Schreiben hat mittlerweile Ausmaße erreicht, bei denen ich es nicht mehr als Hobby abtun kann. Es ist zur Krankheit geworden und ist gleichzeitig die Medizin. Problem und Therapie. Ich bin süchtig nach meinem Methadon, es ist mir mittlerweile wichtiger geworden als das Heroin. Die Worte sind Hunger und Brot zugleich. Sie halten mich nachts wach und machen mich tagsüber müde. Nichts liebe und hasse ich so sehr, wie das geschriebene Wort. Ich kann nicht anders als es als meine Berufung zu sehen. Hermann Hesse trifft es mit seinen Worten am besten. Ich will Dichter werden oder Nichts.-Kerim Mallée
Kerim Mallée | 6.1.1993 | Wien, Österreich | kerimmallee.com

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Kleines Interview mit weltenweiterw
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Erst schreibt man nur um den Schmerz zu bekämpfen. Dann fängt es an einem zu gefallen. Dann kommt Ehrgeiz hinzu. Dann geht es nicht mehr darum, in einem dunklen Kämmerchen, für sich und fern von der Welt zu schreiben. Man will gut schreiben, gesehen werden, aus der Dunkelheit ins Licht treten. Spätestens dann fällt einem auf, was für eine gewaltige Macht man eigentlich in seinen Händen hält. Es wird einem klar, dass man in ganz unterschiedliche Richtungen leben kann, dass man nicht nur diesem einen Weg, zwischen Geburt und Tod, gehen muss, der dem Leben einen zeitlichen Rahmen gibt. Neben Zeit und Raum entdeckt man plötzlich die vorher nie gesehenen Dimensionen der Worte. Schließlich schreibt man dann, um sich selbst zu überwinden, um vom Papier aufgesogen zu werden, wie ein Tropfen Tinte.

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Gedanken von weltenweiterw

Stadt aus Staub

Irgendwann bin ich fort, denn ich werde zur Stadt aus Staub gehen, denn ich will endlich spüren, wie mir das Leben über die Zunge läuft.
Ich werde meine Taschen packen und alles hier lassen, was dir gehört:
Die auferlegten Zweifel, sowie das Schlafen in den eigenen, fremden Armen.
Das subtil vermittelte Gefühl, nicht willkommen zu sein, welches ist, als würde man in einer Welt leben, in der es nur lauwarmes Wasser gibt.
Nicht wärmend genug, nicht kalt genug um einen endlich aufzuwecken.
Es gibt immer nur hässliche, lauwarme Müdigkeit und das Leben ist ununterbrochener Halbschlaf.
Ich will fort aus Efrafa, dorthin wo Hasen nachts schlafen, wo es keine Zäune und Käfige gibt, wo das Leben meine eigene freie Entscheidung ist.
Ich will hin zur Stadt aus Staub und dort auf den Wind warten.
Ich will dorthin, wo der Schlaf noch Schönheit kennt.
Irgendwann bin ich fort.
Nicht heute und auch nicht morgen, weder nächste Woche, noch nächsten Monat, aber irgendwann bin ich fort. Ganz sicher.
Das schwarze Kaninchen bringt mich fort aus Efrafa.

-Kerim Mallée
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