Es ist dunkelste Nacht.
Zusammen mit einem Kumpel beleuchteten unsere Taschenlampen die Umgebung eines kleinen Dorfes. Der Wind pfiff sanft durch die Bäume, die mit knackenden Geräuschen antworteten. Ansonsten war nichts zu hören. Nur mit einer Axt in der Hand und zwei Dosen Pipsi im Rucksack haben wir uns mitten in der Nacht aufgemacht, um Nahrung zu suchen und fanden gerade noch rechtzeitig ein Dorf.
Zehn Minuten länger und wir wären verhungert.
Da sind wir also dabei, die Häuser auszuräumen. Mein Kumpel war wieder einmal zu schnell und verschwand in eines der anderen Häuser.
Als ich ihn suchen gehen wollte, näherte ich mich einer Kirche. Da sie in der Dunkelheit recht gruselig aussah, leuchtete ich sie an. Plötzlich erregte etwas auf der Straße neben der Kirche meine Aufmerksamkeit...
Der Lichtkegel meiner Taschenlampe schwenkte auf die Straße und was ich dort sah, ließ meinen Puls in die Höhe schellen. Schnell schrie ich nach meinem Kumpel, der inzwischen auf dem Weg zu mir war. Als er ankam, sah man ihm an, dass er ebenfalls vor Schock wie gelähmt war.
Mitten auf der Straße in tiefster Nacht saß zusammengekauert ein Mensch. Er blutete wild um sich. Als wir näher kamen, blickte er zu uns auf, tat aber keine Anstalten, aufzustehen. Es war, als wartete er einfach nur auf den Tod.
Wiederholte Begrüßungen ignorierte er und schaute einfach nur um sich. Schließlich war mein Kumpel der Ansicht, ihn von seinem Leiden erlösen zu müssen und erschlug den Fremden mit der Axt.
Auch noch Tage nach diesem mysteriösem Vorfall bescherten mir die Gedanken daran des öfteren Gänsehaut. Ich meine, wie würdet ihr reagieren, wenn ihr mitten in der Nacht einen schweigenden, vor sich hin blutenden Menschen auf der Straße sehen würdet?