Könnte es sein, dass wir Menschen uns unaufhörlich selbst blockieren - indem wir, kaum das eine Ziel erreicht, schon nach dem nächsten Ausschau halten? Haben wir da doch irgendwann den Gipfel erreicht, langweilt er uns so dermaßen, dass der Abstieg sinnlos erscheint. Nicht oben, nicht unten - wo sollen wir da noch hin? - Also geht es auf zu neuen Ufern, und das bedeutet in dem Fall: weg von allem Irdischen, hinauf zu den Sternen. In welche Art und Weise auch immer. Möglichkeiten gibt es ja viele: Phantasie - Technik - Forschung - Astronaut.... -
Der Alltag sieht nüchtern aus. Es scheint, als sollten wir einen Spagat zwischen Himmel und Erde machen. Oder als sollten wir uns entscheiden. Für die eine oder die andere Seite. Leichter ist dies in jedem Fall. Und wenn wir Abenteurer sind, entscheiden wir uns für die Seite, die wir gerade erst bewußt entdeckt haben. Himmliche Sphären! Mit all ihren Lichtern, Farben, gefühltes Wachstum eines Baumes der Ewigkeit. Hier werden Gesetze geschrieben. Ordnungen hergerichtet. Hier ist die Luft erfüllt von Leben und Bewegung und Berührung. Worte vereinen sich in Gestalten. Jedes Wort hat seine eigene Aura, seine eigene - ja, man kann sagen: Persönlichkeit. Und es wird zwingend, es zu respektieren.
Einer Schildkröte gleich, die bis dato ihren Kopf nur eingezogen gehalten hatte, nehmen wir wahr, dass unsere Welt viel weiter ist. Wir brauchen nur die Augen zu öffnen und aus dem Panzer heraus zu kommen.
Der Alltag sieht nüchtener aus. Und uns wird bewußt, dass wir nackt sind. Kein Panzer da, der uns umgibt. Von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde verliert Zeit ihre bisherige Bedeutung. War sie der Panzer, in den wir uns versteckten? Tage und Stunden haben in der Realität verschiedene Aufgaben, sie halten uns an Rhythmen, regeln Zyklen, erinnern an Rituale. Haben wir kein Zeitgefühl mehr, beunruhigt uns das. Und wir ziehen den Kopf ein, verstecken uns wieder in unser Panzerhaus. Es hat uns immer geschützt, hat unsere Welt in geregelte Bahnen gehalten. Hat Bedürfnisse gestillt, ohne dass wir uns darum kümmern mußten. Aber es hat leider keine Fragen beantwortet. Wir sind Abenteurer - wir wagen den Durchbruch.
Nackt erkennen wir, wie verletzlich wir sind. Wie wehrlos und hilflos auch. Aber wir erkennen auch, dass nicht die Scham uns hemmt, sondern unsere Menschlichkeit.
Aus dem anfänglichen Spagat wird eine Brücke.
Zeit, die uns einerseits so wichtig ist und andererseits so erschrecken kann, kann nichts dafür, wenn wir uns in ihr verlieren. Sie ist, wie sie ist. Und wenn wir sie nicht erkennen, dann liegt das an uns.