Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Na, ich lese enorm gern- und besitze ca 1500 Bücher (Obwohl ich schon mal so fast Tausend verkauft habe)
Wenn man dann beim Lesen die Struktur, Technik und den Aufbau des Spannungsbogens begriffen hat, wird man (ich jedenfalls) irgendwann leckerfritzig. So hab ich meine ersten Storys mit 18/19 Jahren geschrieben, merkte aber, das zum richtigen Können auch Lebenserfahrung gehört. Ja, und dann hatte ich in meiner Lehrzeit als Orthopädieschuhmacher einen Kollegen von der Westküste, mit dem ich den Blockunterricht in Lübeck gemeinsam erlebte. Man muß sich das vorstellen: zwei Bengels von 15, 16 Jahren damals allein in der großen Stadt...
Jahre später, als Gesellen, trafen wir uns in Kiel wieder, weil er in der Firma, in der ich schon arbeitete, einige Zeit arbeiten wollte. Das haben wir uns schon schön ausgemalt- er wohnte 300 m von mir entfernt. Junge Männer ohne Aufsicht! Nach dem Urlaub sollte es losgehen. Am Morgen nach meinem Urlaub war die ganze Firma in Trauer: mein Kumpel hatte einen tötlichen Unfall auf dem Motorrad. Meine Trauerarbeit war, das ich alle die Abenteuer und Streiche, die wir noch verbrechen wollten aufschrieb und schon mal so 170 Seiten tippte. Dann kam mir die Karriere in den Weg- Meisterschule, eigene Firma, Frau und Kinder... und das Manuskript lauerte immer noch als Erinnerung in der Schublade. Jahre später, nach Scheidung und neuer Beziehung, las meine damalige Freundin das Manuskript und lachte sich kaputt- da hab ichs dann fertig gemacht, fand einen Verlag und zack! waren schon mal zwei Bände veröffentlicht. Jetzt schreib ich am dritten Band, hab aber Ideen für einiges anderes
Welche Ambitionen hast du?
So gute Bücher zu schreiben, das die Leser anfangen zu lesen und sie erst aus der Hand legen, wenn sie "Ende" lesen.
Eine brüllend komische Sitcom aus der Sushi- Trilogie zu machen- man stelle sich das vor: ein chinesisches Nobelrestaurant, das von zwei Ex- Wegelagerern und Bankräubern mit Hilfe eines echten Chinesen betreiben wird, der ein shanghaiter Professor für Atomphysik ist, und von fünf Geheimdiesnten gesucht wird.
Welche Probleme hast du beim schreiben?
Ein Beruf, der mich zehn bis zwölf Stunden am Tag in Atem hält- und gutes Geld bringt. Da helfe ich Menschen. Und abends bin ich dann manchmal einfach zu faul, noch zu schreiben.
Was inspiriert dich?
Jedes bischen an Alltagskomik, die man nur erkennen muß- und sie ignoriert, oder genießt und notiert.