Es gibt ja unterschiedliche Ansätze, wie man etwas beginnt. Entweder man flucht stundenlang herum, dass man gleich dies und das zu erledigen hätte, oder man macht es einfach, untermalt von stundenlangem Fluchen. Oder man hat einfach rein gar nichts zu tun und flucht darüber. Wie lange, sei nach Belieben geregelt. Ich beginne meistens damit, stundenlang im Bett zu liegen und aus dem Fenster zu gaffen, in der Hoffnung, ich hätte gleich DIE Erkenntnis schlechthin. Das Universum wurde von... MIR geschaffen! Ich bin also Gott, verneigt euch, ihr Idioten. Und während ich so mit meiner Umwelt verschmelze und eine einzige breiige Gedankenmasse werde, beginnt die Kaffeemaschine heißen Kaffee auszuspucken. Ich weiß, ich habe mal gesagt, dass ich Matias Faldbakken liebe blabla, aber ich komm gerade sowas von nicht weiter mit ihm. Ich unterbreche mit dem Autor, von dem auf der Rückseite des Zweitromans Faldbakkens behauptet wird „Wer Houellebecq mag, wird Faldbakken lieben.“ Also muss ich ihn doch mögen, das sagt die Vernunft. Ich will jetzt aber nicht über Bücher reden, sondern über die Erkenntnis des gestrigen Abends. Mein äußerst motivierender und fröhlicher Besuch versicherte mir gestern mit beängstigender Bestimmtheit: „Du wirst einmal einsam sterben!“. Ja, werde ich das? Da stellt sich mir vielmehr die Frage, wer denn nicht einsam stirbt? Nach Donnie Darko´scher Weltansicht stirbt doch jedes Lebewesen für sich alleine. Die duzenden Pseudo-Relationen außer Acht gelassen. Das ist keine Frage der Vernunft oder der Liebe, das ist eine Glaubensfrage. Alles, was ich glaube, ist, dass ich Teil eines Low Budget Gangster Film bin. Vielleicht lebe ich auch Fear and Loathing in Vienna, no one knows. Ist im Endeffekt auch sowas von scheißegal, weil wir ja eben schlussendlich ganz alleine sind. Und rückwirkend vielleicht die Hälfte von unserem erlebten Leben als Mist empfinden.
Wie habt ihr euer Leben begonnen? Meines begann vor beinahe 21 Jahren zur Mittagszeit, getränkt in Lachgas. Und das wundert euch?