Der suppenwürfelige Krankheitsgeschmack, windet und rekelt sich im Gaumen, weiter hinten, bis hinunter in die Lungenflügel. Man kann es nicht aushusten, man kann es nicht auskotzen, es bleibt in dir, verschmilzt zu einer Einheit mit deinem kranken, entstellten Körperkonstrukt. Diese Krankheit macht mich krank, im Kopf und auch im Herzen. Ein kalter Schauer zieht über dich hinweg, sobald du nachdenkst. Es schnürt mir die Luft ab, nur mehr schleppend geht es voran und bald ist es ganz vorbei. Mama, haben die sich in den Pornos wirklich gern? Symptome googlen und dann enttäuscht sein, weil man offensichtlich nichts Ernstes hat. Liebe dein Leben, lebe deine Liebe, ach, fuck it. Gierigen Hunger. Aufs Verhungern. Auf der Oberfläche zeichnen sich widerliche Schliere ab, es war eine Stimmung wie im Wartezimmer beim Frauenarzt. In embryonaler Stellung an sich selbst geklammert, weil das im Endeffekt ja alles ist, was übrig bleibt. Schön, dass du glücklich bist, irgendwann bist dus bestimmt nicht mehr und dann fällt dir auf, wie sehr du alles in den Sand gesetzt hast und es noch nicht mal mitbekommen hast. So eine Liebe ist nicht alles, viel mehr die Sucht. Süchte und Abhängigkeiten lasse ich gelten, denn sie sind erbärmlich, aber noch viel erbärmlicher ist dann doch die Liebe. Sich unter seinem Wert verkaufen, seine Persönlichkeiten verringern, sich so lange die Haare raufen, bis sie alle dann zerfallen und du nichts hast, was noch übrig ist. Was die Gesellschaft uns weismachen will, ignorieren wir seit Jahren gekonnt. Wir stehen doch über den Dingen, passen uns sowas von nicht an, weil unsere Form einmalig ist und keine Schablone uns erfassen kann. Längst veraltete Strukturen, dick verstaubte Spuren einer Ära, die nicht mehr glänzt und nicht mehr scheint, dumm ist der, der nach ihr weint. Kein Grund zur Trauer, bis du heiratest, ist doch alles wieder gut! Und bis wann ist diese Idee wieder gelöst, wer tröstet den, der darauf baut, das kalte Frösteln auf der Haut. Heißt es heute dann vielleicht: Es wird erst besser mit der Zeit, so ohne Zeitpunkt, aussichtlos, kann es nicht einfach morgen sein, frag ich mich stets, hoffnungslos. Packt eure Zeigefinger weg, es kümmert mich kein bisschen, nicht einmal einen feuchten Dreck.