ErntedankDie Wiesen, über die wir lachend rannten,
sind jetzt Heuballen am Straßenrand,
die wie ein vergessener Kadaver,
auf Schlamm und eigener Fäulnis ruhen.
Tränen sind die Linse,
für dein eigenes Kaleidoskop,
das verzerrte Fenster,
durch das du auf deine Vergangenheit blickst.
Sag mir wie die Stille klingt!
Hörst du den Atem der Zeit?
Oder ist es nur dein eigener,
der das Fenster beschlägt,
wo meine Worte immer noch verschwommen
stehen.
Unleserliche Liebesbriefe
aus einer undichten Zeitkapsel.
Bilder die im Kopf knistern,
wie elektrische Überland-Leitungen
nach dem Regen.
Geliehene Zeit die Zinsen fordert,
denn der Sand einer Sanduhr,
ist kein gutes Fundament für ein Haus.
Dafür baut man dort,
ein umso besseres Heim.
Der Garten wo wir unsere Saat verstreuten,
ist eine Lichtung jetzt,
im Wald.
Wir wuchsen nicht,
wo wir es wollten,
dafür größer und weiter,
als wir es jemals hofften.
Was bleibt ist ein dankbares Lächeln
und ein Gefühl von Nostalgie.
Kerim Mallée