Der Eine kann den Anderen überall treffen und zu jeder Zeit. Das kann beim Einkauf sein, beim Arzt, an der Ampel, auf dem Markt, beim Sport oder in der Firma. Er kann weit entfernt oder bei dir gleich um die Ecke wohnen. Manchmal reicht ein Wort, ein Blick, um sich zu erkennen. Manchmal braucht es Jahre, bis man plötzlich erkennt, das er schon immer da war. Und man ist nie zu jung oder zu alt, um so etwas zu erleben.
Aber eine "feste" Beziehung ... für immer und ewig ... gibt es das überhaupt?
Ich zweifle daran immer mehr.
Jeder Mensch ist eine Welt für sich, sein Leben lang.
Vielleicht teilt man ab und an seine Träume, seine Interessen decken sich mit denen der anderen. Man erlebt schöne Momente zusammen und teilt seine Erinnerungen, ob gut oder schlecht. Aber in unserem Innersten, in jedem von uns schlummert etwas, was ein Anderer niemals erkennen wird, ja ... nicht erkennen kann. Denn es wird stets das Geheimnis unseres individuellen Seins bleiben.
Doch ist es immer wieder interessant für mich, das „Universum“ eines Gegenübers zu betreten, zu erforschen versuchen, zu entdecken und sich sogar ein wenig darin zu verlieren.
Und im Laufe der Zeit, meines Verweilens, meines Lebens habe ich erkannt, dass Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, Wärme, wenn man friert, Trost, wenn man traurig ist und Verbundenheit im Geiste, tausendmal mehr an Wert besitzt, als Körperlichkeit und Begierde.
Jeder sollte das Recht haben, seine Welt und seinen Freiraum in gegenseitigem Vertrauen zu bewahren. Nur dann ist ein friedliches Miteinander, eine langfristige, wenn nicht lebenslange Koexistenz möglich.