Es ist ein eigenartiges Gefühl. Sage und schreibe 13 Jahre lang habe ich mich gemeinsam mit meinen Freundinnen durch den Schulalltag geschlagen und beinahe von der ersten Klasse an das Ende herbei gesehnt. Heute sieht alles ein wenig anders aus. Die schriftlichen Abiturprüfungen sind für mich beendet, meine Freundinnen schreiben ihre letzten ebenfalls im Laufe der kommenden Woche, und das Ende ist neinahe greifbar. Jetzt erst lernen wir wirklich zu schätzen, wie wertvoll diese 13 Jahre, die hinter uns liegen, wirklich waren. Ein derartig entspanntes Leben werden wir nie wieder führen können. Wenn es nun wirklich zu Ende geht, da müssen wir endgültig Verantwortung übernehmen und unser Leben selbst in die Hand nehmen. Wir werden uns womöglich aus den Augen verlieren. Freundschaften, die Jahre brauchten, um zu entstehen, werden möglicherweise innerhalb weniger Wochen zerfallen. Wir werden uns auf völlig unterschiedliche Wege begeben.
Das macht mir Angst.
Ich fühle mich nicht bereit, für das Ende der Schulzeit. Mir geht alles zu schnell. Selbst, wenn sie sage, uns blieben noch zwei Monate bis zu unserem letzten Schultag, drei Monate bis zur Zeugnisvergabe - was sind schon zwei oder drei Monate? Veränderungen machen mir Angst, das war mir vorher nie wirklich bewusst. Ich will diese letzten Monate in vollen Zügen genießen und sie unvergesslich machen, denn so, glaube ich, werden sie mich niemals wirklich verlassen. Ich weiß, dass Veränderungen kommen müssen und man sie nicht aufhalten kann, und ich will keine Angst mehr haben, Mut beweisen, tun, was den Helden meiner Büchern oft so wunderbar gelingt.
Ich sollte wohl einfach den Glauben daran aufrecht erhalten, dass nach dem Ende etwas großartiges Neues beginnt.