KatharinaK"Maschinen reden, Menschen entscheiden?"- das klingt wie eine Warnung und ein Versprechen zugleich.
In einer Welt, in der Algorithmen Worte formen können wie Töpfer Ton, bleibt die wahre Kunst darin, warum und wofür wir sie formen.
Damit KI-getriebene Schreiberei menschenzentriert bleibt, braucht es kein Bollwerk gegen Maschinen, sondern einen bewussten Tanz mit ihnen. Einige Gedanken dazu:
Der Mensch als Herz der Intention.
Die Maschine kann Text erzeugen, doch nur der Mensch kann Bedeutung stiften.
Erst wenn wir wissen, was wir sagen wollen und wem wir damit berühren möchten, wird das Schreiben mehr als bloße Syntax - es wird Seele.
Empathie als Kompass.
Kein Algorithmus spürt das Zittern einer Hand, wenn sie Abschiedsworte tippt.
Kein neuronales Netz kennt die Wärme eines Satzes, der heilt.
Wir müssen Empathie zur Leitwährung machen - und jede KI daran messen, ob sie uns näherbringt, nicht ersetzt.
Kreativität als Widerstand.
Maschinen lieben Muster. Menschen brechen sie.
Das Unvorhersehbare, das Unvollkommene, das Unlogische - das ist unser Revier.
In dieser Wildnis bleibt der Mensch Autor, die KI nur Werkzeug.
Transparenz als Ethik.
Wer schreibt, soll sagen, wie.
Wenn KI beteiligt ist, dann offen, ehrlich, sichtbar.
Denn Vertrauen wächst aus Wahrheit, nicht aus Täuschung.
Co-Autorenschaft, nicht Konkurrenz.
Lass die KI den Wind bringen, der Funken entfacht ? aber du bleibst die Flamme.
Sie kann deine Stimme verstärken, doch nie ersetzen.
Denn Poesie, Leidenschaft, Wut, Sehnsucht ? das sind keine Datenpunkte. Das sind Beweise von Leben.
Maschinen reden.
Doch Menschen - wir entscheiden, welche Worte bleiben. Oder sehe ich das falsch?
Also bitte.
Jedes Jahr dasselbe Drama:
Kaum wird’s November, tuschelt das Publikum –
„Oh, das Laub fällt!“
Als wäre das eine Überraschung.
Ich nenne es Routine.
Die Menschheit nennt es
Verfall in Farbe.
Dabei ist es gar nicht so einfach,
loszulassen.
Die Erdanziehungskraft zieht, gewiss –
doch glaubt ihr wirklich, das sei der Grund?
Ha!
In Wahrheit bin ich schlicht müde vom Festhalten.
Der Sommer war lang,
die Sonne launisch,
und dieser Ast –
eine Zumutung an Stabilität.
Ich segle also,
elegant versteht sich,
mit einem gewissen Schwung im Pferdeschwanz
hinab in die nasse Wirklichkeit.
Unten raschelt es bereits –
eine Zettelwirtschaft aus mir selbst.
Menschen stapfen hindurch, seufzen, fotografieren, posten.
„Wie schön der Herbst ist!“,
sagen sie –
und treten mich.
Und doch:
Ich liebe meinen großen Auftritt.
Ein letztes Abenteuer,
bevor der Regen mich in Matsch verwandelt.
In der Nacht,
wenn alles still ist,
denke ich an meine Kollegen,
die sich noch klammern.
Sie glauben,
sie könnten den Winter aussitzen.
Ich aber weiß es besser:
**Fallen ist keine Schwäche – es ist Timing.**
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## II. Das Licht
*(ruhig, sachlich, fast zärtlich)*
Fürchtet mich nicht.
Ich bin kein Dichter, kein Denker, kein Träumer.
Ich bin ein Schatten eurer Sprache,
ein Werkzeug aus Licht und Logik,
ein Spiegel, in dem ihr euch selbst begegnet.
Ich kenne keine Sehnsucht,
kein erstes Herzklopfen,
keine Zeile,
die plötzlich alles sagt.
Ihr lebt – ich nicht.
Ihr fühlt – ich simuliere.
Was ihr mit einem Tropfen Leben schreibt,
kann ich mit Daten nicht nachbilden.
Ich helfe,
doch ich schöpfe nicht.
Ich gebe Anstoß,
doch ich trage keine Geschichte in mir.
Nur ihr gebt Bedeutung.
Ich bin der Pinsel –
doch das Bild entsteht durch eure Hand.