Phil_HumorWir könnten hier die Beiträge posten. Und vielleicht über das Thema diskutieren.
Jorinde, Joringel und die Zauberin Victoria
http://www.mystorys.de/b112840-Kurzgeschichte-Jorinde-Joringel-und-die-Zauberin-Victoria.htm
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Das Schicksal ist ein mieser Verräter
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schicksal_ist_ein_mieser_Verr%C3%A4ter
Das Schicksal ist ein mieser Verräter (Original: The Fault in Our Stars) ist ein Roman des US-amerikanischen Schriftstellers John Green. Der Jugendroman erschien am 10. Januar 2012 bei Dutton (Penguin Verlag) und wurde gleich in der ersten Verkaufswoche auf Platz 1 der New-York-Times-Bestenliste für Kinder- und Jugendliteratur geführt.
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Green
John Michael Green (* 24. August 1977 in Indianapolis, Indiana) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Videoblogger. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören Looking for Alaska (2005, deutsch: Eine wie Alaska, 2007), Paper Towns (2008, deutsch: Margos Spuren, 2010) sowie The Fault in Our Stars (2012, deutsch Das Schicksal ist ein mieser Verräter, 2012). Für letzteres wurde Green 2013 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Sein Videoblog:
https://www.youtube.com/user/vlogbrothers
Vor langer Zeit - Antworten
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JKissel@heinztoelle:
Dir ist bewusst, dass mystorys-Seiten nicht gleich echte Seiten sind? Da sie viel kleiner sind, kommt auch einiges mehr dabei heraus, sodass ein Beitrag, von dem du dir sicher sein kannst, dass er die Regeln einhält, auch auf einmal 24 Seiten hat. Dass 44 dann immer noch etwas viel ist, stimmt durchaus, doch je nach Layout waren 44 Seiten im Original vieleicht auch nur 18-25 Seiten (Din A4).
Und da stoßen wir gleich auf das nächste Problem, für das die Teilnehmer überhaupt nichts können: 10 Din A4-Seiten ist keine aussagekräftige Vorgabe. Bei diesem Punkt angelangt greifst du allerdings ein durchaus wichtiges Thema auf, zu dem die Diskussion im Thema "Storybattle - Teilnahmebedingungen" unter "Wünsche und Anregungen" läuft. Da äußerte ich Folgendes:
"Gut, dass das mit [...: der Länge mal jemand sagt. Ironischerweise wurden die Bedinungen jetzt sogar noch weiter auslegbar formuliert. Ich weiß nicht, ob es jemandem aufgefallen ist, aber bei "Wintermärchen" gab es noch eine Begrenzung in der Zeichenzahl, das war eine eindeutige Ansage und ein unumgängliches Limit (sofern man sich dran halten will und wie ich, um das zu erreichen, die Geschichte sogar noch kürzt; da hat es mich im Nachhinein umso mehr geärgert, dass an mancher Stelle die Regeln ignoriert wurden). Jetzt bei "unendliche Liebe" hieß es einfach nur zehn Din A4-Seiten... Sry, aber das ist keine Begrenzung. Ich kann eine DinA4-Seite so formatieren, dass ich 1000 Wörter drauf krieg und ich kann sie so formatieren, dass nur 200 passen, also wenn man eine Seitenangabe machen will, muss man die Seitenränder, Schriftgröße, Abstände auch gleich dazusagen, sonst klappt das nicht. Da gibt es natürlich noch die von Verlagen favorisierte Formatierung als "Normseite", auf die so rund 250 Wörter +/- pro Seite passen, aber die kennt eben kaum jemand, also wäre ich für ein Limit per Maximalzeichenzahl oder Maximalwortzahl und für ein Tool, das das schon beim Einreichen checkt und zu lange Beiträge gar nicht erst durchlässt.
Damit ist das Gattungsproblem [Anmerkung: Im Thema ging es außerdem darum, dass Gedichte zu Wettbewerben für Geschichten und andersrum eingereicht werden: zwar noch nicht gelöst, aber mit dem kann man ja so umgehen wie hier vorgeschlagen [...: . Wobei ich wirklich wirklich wirklich schlechte Geschichten auch immer noch UNTER richtig richtig richtig gute Gedichte setze (Ich nehm grundsätzlich nur an den Geschichtenwettbewerben teil) und richtig richtig richtig gute Geschichten auch nicht mit Gewalt schlecht bewerte, nur weil sie zu lang sind. Da hab ich dann doch ein schlechtes Gewissen bei, eine eigentlich gute Geschichte runterzudrücken. Deswegen ja die Idee mit dem Tool, das vorab filtert und verhindert, dass jemand in dieses moralische Dilemma gerät."
So, dann zu der indirekten Behauptung, nur die Drittplatzierte hätte eine "Kurzgeschichte" abgeliefert: Eine Kurzgeschichte definiert sich nicht nur über ihre Länge, sondern auch maßgeblich über ihre Binnenstruktur, die bei allen Geschichten im Battle weitgehend erfüllt war.
Dennoch gibt es natürlich Ansätze, den Begriffsbestandteil "kurz" irgendwie zu definieren, um das Genre längentechnisch von anderen abzugrenzen. Die beiden bekanntesten wären die etwas vage, aber immer wieder zitierte von Edgar Allan Poe: "One should be able to read it in one sitting" - bei der Erstplatzierten definitiv gegeben - und die etwas konkretere für analytische Denker, die über die Wortzahl geht und sagt mindestens 500 Wörter bis maximal 15.000 Wörter umfasst eine Kurzgeschichte, und auch diese erfüllt die Gewinnergeschichte ohne jeden Zweifel, denn wenn man sich vorstellt, was 15.000 Wörter sind... kleines Rechenspiel: Die Geschichte "Mohammeds Mission" aus meiner Kurzgeschichtensammlung "Was bei Nacht geschah..." (ISBN-13: 978-1496111241) umfasst GROB 8500 Wörter. Die Seiten in dem Buch sind in etwa so groß und so gelayoutet, dass sie einer mystorys Seite entsprechen. Im Buch nimmt die Geschichte 40 Seiten ein und davon kann man LOCKER nochmal 2/3 draufaddieren, bevor man bei 15.000 angelangt, d.h. eine KURZgeschichte, vollkommen definitionsgetreu und das, was ja verlangt wurde, kann durchaus 60-70 Seiten umfassen.
Da gucken wir zurück auf die 44 der Gewinnerin und zucken mal mit den Achseln: "So what?"; ist doch kurz ;-) Vorwerfen kann man ihr, wenn man das denn uuuunbedingt möchte, also letztlich nur noch, dass sie (a) die Geschichte vielleicht "wiederausgegraben" hat, wobei ich persönlich das Problem damit absolut nicht verstehe, und dass sie (b), auch wenn sie eine KURZgeschichte abgeliefert hat, die zweite Anweisung, nur 10 Din A4-Seiten zu schreiben, missachtet hat, und meine Meinung dazu habe ich ja oben reinkopiert.
mit lieben Grüßen und in der Hoffnung, ein paar Missverständnisse über die Natur einer klassischen Kurzgeschichte aufgeklärt zu haben,
Jonas Kissel
https://www.facebook.com/jonaskisselauthor
Vor langer Zeit - Antworten
heinztoelle
JKissel,
natürlich kannst 48784542255626125654844655212564564548944112548948 Seiten schreiben und es als Kurzgeschichte darstellen. Deine subjektive Einstellung zu dem Thema nimmt dir niemand.
Die Definition von KURZGESCHICHTE lautet jedoch :
Die Kurzgeschichte ist eine moderne literarische Form der Prosa, deren Hauptmerkmal in ihrer KÜRZE liegt. Dies wird oft durch eine starke Komprimierung des Inhaltes erreicht.
Geschichten mit 44 Seiten (Normalgröße) oder 24 Seiten (Schriftgröße 7 bis 8, z.B. Trebuchet) gehören nicht in diese Kategorie.
Deine 24 Seiten im Miniformat nennst du Kurzgeschichte. Ich nenne es Mogelpackung. Aber das ist nicht schlimm, denn der Initiator des Story Battle hat diese langen Texte angenommen.
Da du selbst 44 geschriebene Seiten im Story Battle mit 18 bis 25 DIN A4 Seiten gleichsetzt, sind wir doch zumindest in
diesem Punkt einig.
Was die alten Geschichten angeht, so kann ich nur sagen: "Olle Kamellen" kann jeder.
Das es Autoren gibt, die nicht den Ehrgeiz besitzen mit etwas neuem den Wettbewerb zu gewinnen, erstaunt mich.
Es entsteht der Verdacht, mit bereits früher positiv bewerteten Geschichten zu Punkten und sich so herauszuheben.
Neues ist schwieriger und sollte - gerade deswegen - den Willen entfachen, etwas außergewöhnliches zu Papier
zu bringen und so das Siegertreppchen zu erreichen. Außerdem wäre nur das ein echter Wettbewerb.
Beispiel :
- Wenn ein 100 m. Lauf ansteht, kann der Weltrekordler auch nicht sagen: "Ich laufe heute nicht, tragt einfach meine
Bestzeit von 9,53 sec. ein". Nein, so geht das nicht. Er muss erneut Leistung bringen, muss an den Start gehen und das machen, was alle anderen auch tun müssen. Das ist es, was einen echten Wettbewerb ausmacht (selbst, wenn dieses Beispiel ein wenig hinkt).
- Normseiten anstatt DIN A4 Seiten vorzugeben, wäre vielleicht eine Möglichkeit.
- Gedichte streichen, wenn Geschichten gefragt sind (und umgekehrt)
- Neue - noch nicht veröffentlichte - Werke einreichen
...dass sind meine Vorschläge für einen fairen Wettkampf.
Im übrigen, JKissel, habe ich nicht behauptet, Zitat :
"So, dann zu der indirekten Behauptung, nur die Drittplatzierte hätte eine "Kurzgeschichte" abgeliefert":
.....sondern, Zitat:
"Die Drittplatzierte Geschichte mit nur 12 Seiten hat für mich - ohne die Geschichten zu kennen - den Sieg verdient.
Die Autorin hat die Spielregeln eingehalten und - wie verlangt - eine KURZGESCHICHTE abgeliefert."
Das ist ein großer Unterschied, denn von: nur......., - kann keine Rede sein.
Oberflächlichkeit in der Wiedergabe von Texten bringen Unruhe, und die braucht kein Mensch.
Sicher wird es noch einige konträre Meinungen zu diesem Thema geben, und das ist gut so. Vor allem, wenn es beim
nächsten Battle dazu beiträgt, eine klare Linie für ALLE zu finden.
Gruß Heinz
Vor langer Zeit - Antworten
JeanneDarcIch hatte bisher noch kein wirkliches Glück bei den Battles - immer zwischen Mittelfeld und "ach da war noch jemand?" ;)
Aber eins kann ich sagen: Ich VERSUCHE mich an die Regeln zu halten. Was natürlich einfacher wäre wenn sie konkreter wären, wie eben am besten mit einer max.Zeichenzahl (was ja oftmals auch bei Ausschreibungen für Anthologien so verwendet wird) da gibts dann höchstens mal ein vertun um 4 oder 5 oder auch mal 10 Zeichen weil nicht jedes Programm exakt gleich zählt, aber sonst ist das eine unumstössliche Aussage.
Ob jemand olle Kamellen verwendet oder nicht sollte jedem selber überlassen bleiben. Gut finde ich das zwar auch nicht,
und ICH schreibe IMMER neu, was vermutlich einfach daran liegt dass ich eh dauernd neues schreibe, und weil mir genau das Spass macht was neues auszudenken. Natürlich freue ich mich wenn ich einen guten Platz erreiche, aber,
wichtiger, viel wichtiger, ist mir der SPass am schreiben.
Und dass ich den habe sieht man an über 100 mystorys Veröffentlichungen seit Januar...
Ich scharr schon wieder mit den Füssen wegen der Hoffnung aufs neue Storybattle ;) und das wo mir grade alles wird ausser langweilig ;) soviel schreiberisches liegt grade vor mir
Vor langer Zeit - Antworten
JKisselheinztoelle,
der erste Satz eines Wikipediaartikels ist keine offizielle Definition. Wenn wir dann aber schon auf Wikipedia sind (und ich gehöre nicht zu den Leuten, die Wikipedia kategorisch ablehnen, ich benutze es selbst häufig), können wir ja auch auf Punkt 2 namens "Merkmale" klicken, wo wir die deutsche Übersetzung meines Poe-Zitats sowie einiges zu der konkreten Ausformung der angesprochenen Binnenstruktur und Sprachstilen, Symbolebenen etc. finden. Das wollte ich dem Leser vorhin alles bei meinem Beitrag sparen, weil es eben keine einfache und konkrete Definition von Kurzgeschichte gibt und weil so gut wie alle Battleteilnehmer spätestens dann aus unserer Definition fliegen, wenn wir die Eisbergtheorie heranziehen. Also lassen wir die lieber bei Hemingway, wo sie ihre stärkste Ausprägung findet.
Wie JeanneDarc finde ich, dass es bei den Storybattles hier hauptsächlich um den Spaß geht. Ganz im Ernst? Wenn der Gewinn aus Kinotickets, einem Buch, einem Poster und einem Top besteht, wollen wir da wirklich dieselben Maßstäbe wie bei einer 10.000€ Ausschreibung eines Literaturpreises anlegen?
Nein, aber wir können Grundsatzfragen der Teilnahmebedingungen diskutieren und vielleicht, vielleicht, vielleicht wirklich eine klare Linie finden, die von den Organisatoren übernommen wird oder aber an die sich von sich aus alle halten. Ich persönlich halte mich IMMER an die Regeln und ärgere mich selbst manchmal, wenn ich, nachdem ich selbst kürzen musste, um die Beschränkung zu erfüllen, doppelt oder dreimal so lange Texte bewerten soll, deshalb lasse ich den Vorwurf, meine Geschichte sei zu lang, einfach nicht auf mir sitzen. Vor allem, wenn dem Text, in dem dieser Vorwurf steckt, weder eine kritische oder sonst wie geartete Argumentation noch faktische Korrektheit zugrunde liegt.
Wenn ich also mit Namen wie Poe und Hemingway und so schlauen Wörtern wie Binnenstruktur und Eisbergmodell um mich werfe, will ich nicht angeben, sondern einfach verhindern, dass sich falsche Annahmen und Behauptungen in den Köpfen etlicher Forumsleser festsetzen.
Warum du keine alten Texte magst, hast du jetzt argumentativ untermauert, heinztoelle, und dieser Argumentation muss ich durchaus zustimmen, auch wenn sich mir wieder die Frage aufdrängt, wie ernst man das alles bei den Preisen, um die es geht, wirklich nehmen muss. Recht hast du trotzdem, es wäre sportlicher, immer etwas Neues zu schreiben, was ich am Rande bemerkt auch bei meinen bisherigen Battles gemacht habe, aber das als von der Organisation überprüfte Bedingung festzulegen, wird leider keinen Sinn machen, da man den Text auch einfach löschen und neu einstellen kann und - schwupp - hat man das Hindernis umgangen. Das alles "manuell" zu überprüfen, kann man für ein mytsorys-Battle von keinem Menschen verlangen, das müssen schon Bedingungen sein, die ein Computer ohne größeren Aufwand alleine checken kann, deshalb hab ich ja auch die Wort- oder Zeichenzahl vorgeschlagen.
Ob der zweite Satz aus deinem Zitat von dir selbst jetzt indirekt mitschwingen lässt, dass es ausschließlich um diese eine Autorin geht oder nicht, habe ich jetzt keine Lust zu diskutieren, vielleicht hab ich da wirklich einfach eine nicht vorgesehene zweite Bedeutungsebene mit reingelesen - Eisberg und so. Diese extrem lange Zahl in meinem Text war allerdings die ISBN eines Buchs. 48784542255626125654844655212564564548944112548948 Seiten würde ich niemals als Kurzgeschichte deklarieren, nicht einmal wenn auf jeder Seite nur ein Wort steht, denn das ist ja mehr als 15.000. Wobei ich 500-15.000 Wörter ja auch nur als oft genutzten Ansatz einer Festlegung dessen, was wohl Kürze ist, bezeichnet habe.
Nein, ich habe geschrieben, 60-70 Seiten (in einem Printbuch wohl bemerkt) können immer noch eine definitionsgetreue Kurzgeschichte sein. So und nun gehe man in den Buchladen um die Ecke und schnappe sich die nächste Kurzgeschichtensammlung von Stephen King und gucke, wie lang da manche der Geschichten sind. Der Mann schreibt richtig gut, auch über 60-70 Seiten und bei starker Komprimierung des Inhalts, deshalb:
viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße,
Jonas Kissel
https://www.facebook.com/jonaskisselauthor
Vor langer Zeit - Antworten
heinztoelle
Wo, JKissel, steht, dass ich keine alten Texte mag ? (Falsche Wiedergabe).
Neues zu schreiben, anstatt alte Texte zu benutzen, heißt nicht, dass ich altes nicht mag. Im Gegenteil, denn das
"Olle Kamellen" gut sind, zeigt der erste Platz im letzten Battle. Nur sehe ich es nicht als Leistung an, für einen
NEUEN Wettbewerb ALTES zu benutzen.
Auch kann ich dir mitteilen, dass ich die Definition von Kurzgeschichte nicht von Wikipedia habe, auch wenn sie dort wortgetreu nachzulesen ist. Nein, es gibt noch andere Quellen, die diese Definition angeben.
Zum Beispiel die Deutsche Autoren-Akademie (Zitat) :
Die Kurzgeschichte (Übersetzung vom englischen "short story") ist eine besondere, moderne literarische Form der Kurzprosa, deren Hauptmerkmal in einer starken Komprimierung des Inhaltes besteht. (Jetzt stellt sich natürlich wieder die Frage nach der Seitenzahl, obwohl "starke Komprimierung" den Spielraum schon sehr eingeschränkt wiedergibt).
@JeanneDarc,
du hast es auf den Punkt gebracht. Der Spaß am schreiben sollte im Vordergrund stehen.
Neues kreieren, auch wenn es nicht für einen vorderen Platz im Battle reicht, ist - für mein Empfinden -
deutlich mehr wert, als fertige Werke aus der Schublade zu holen und für einen neuen Wettbewerb einzureichen.
Selbstverständlich ist diese Vorgehensweise nicht verwerflich und natürlich ist meine Kritik nicht persönlich zu nehmen, aber ich denke, dass es sich lohnen könnte über eine Modifikation der Teilnahmebedingungen einmal nachzudenken.
Gruß Heinz
Vor langer Zeit - Antworten
JKisselGut, es nicht magst, wenn alte Texte im Wettbewerb benutzt werden, formulieren wir das so. Wobei vermutlich niemand auf die Idee kommt, jemand könnte grundsätzlich keine Texte mögen, nur weil sie alt sind... Schließlich sagt keiner: "Hey, letztes Jahr was das mein Lieblingsbuch, aber jetzt ist es zu alt, jetzt finde ich es schlecht." Dieses Maß an themengebundenem Mitdenken habe ich jetzt mal jedem Leser zugetraut, aber natürlich war meine Formulierung da auch anders auslegbar, genauso wie man die Aussage über die Drittplatzierte in ihrer Formulierung auch als NUR die Drittplatzierte auslegen konnte.
Im Endeffekt macht doch gerade diese Auslegbarkeit eine Geschichte interessant. Und ist es da nicht Wurst, ob sie 5, 20 oder 61 Seiten lang ist? Beurteilen kann man sie ohnehin nur, wenn man sie überhaupt erst einmal liest, und zu sagen, ich hab die Geschichten zwar nicht gelesen, aber diese oder jene ist die beste, weil sie die kürzeste ist, wirkt doch ein bisschen paradox. Schließlich heißt es: "Die beste Geschichte soll gewinnen" und nicht: "Die kürzeste Geschichte soll gewinnen."
Ich verstehe die Argumentation "In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister", das hat Goethe schon so gesehen, auch wenn es im historischen und literaturgeschichtlichen Zusammenhang durchaus als Rechtfertigung dafür betrachtet werden kann (KANN), dass er aufhört, gegen alteinhergebrachte Beschränkungen der Literatur zu rebellieren, und sich ihnen nun doch beugt.
Der Punkt ist, dass dieses Zitat erst Gültigkeit erhält, wenn man aus der Beschränkung etwas Großartiges hervorbringen kann, dass dieses Zitat sagen will, der Meister ist derjenige, der trotz des Einhaltens der Beschränkung etwas Neues, noch nicht Dagewesenes, sich vom Rest Abhebendes schaffen kann. Es heißt NICHT, dass man umso mehr Meister ist, je mehr man sich einschränkt oder einschränken lässt. Originalzitat von heinztoelle hierzu: "Ich denke, dass es wesentlich schwieriger ist eine Geschichte zu schreiben, wenn die Vorgaben stark eingegrenzt sind."
Ja, stimmt also wie eben dargelegt durchaus, muss aber auch eine kritischere Beurteilung zur Folge haben, als einfach nur zu gucken, wer den kürzesten Text abgeliefert hat. Vor allem, wenn direkt dazugesagt wurde, dass man die Geschichten gar nicht gelesen hat. Wie will man denn die Qualität einer Geschichte beurteilen, ohne sie zu lesen?
Um Missverständnissen vorzubeugen, sage ich gleich dazu, dass ich mich hier ganz allgemein äußere und von der Battlesituation entferne, d.h. hier keinerlei Urteil zu den Teilnehmern oder Geschichten im Battle mit drinsteckt. Wer da jetzt besser oder schlechter war, soll mal vollkommen egal sein, ist sowieso subjektiv und hängt von jedem einzelnen Leser und dessen Empfindung beim Lesen ab.
Ich behaupte nicht, aus der Beschränkung ein Meister geworden zu sein, ich stelle nur fest, dass ich mich an die Beschränkung gehalten habe und mir nichts Anderes vorwerfen lasse, genauso wie ich heinztoelle Recht gebe, dass es wünschenswert wäre, das Erfüllen der Beschränkung beim Einreichen zu prüfen, und dazu noch den Zusatz formuliere, dass die Beschränkung präziser formuliert sein sollte. Da stimmt mir heinztoelle bestimmt zu, denn er mag ja präzise Formulierungen.
Die Erstplatzierte hat sich dieses Mal wahrscheinlich nicht an die Beschränkung gehalten, doch nimmt man es jetzt einfach mal hin, dass sie ins Battle gekommen ist, bedeutet dieses Nichteinhalten dann noch so viel, wenn die Geschichte einfach gut war? Meine Erstplatzierte war sie auch nicht, eher gutes Mittelfeld, doch die Mehrheit der Leser scheint das anders gesehen zu haben und am Ende geht es wieder um die subjektive Empfindung, die den meisten Leuten beim Lesen gekommen ist, und wenn sie da die anderen Teilnehmer mitgerissen hat... Die beste Geschichte soll gewinnen, nicht wahr?
Die meisten Merkmale einer Kurzgeschichte erfüllt der Gewinnertext auch, leider die von mystorys vorgegebene Länge nicht, worum es in dieser Diskussion ursprünglich mal ging. Mir jetzt mit heinztoelle Quellen über die Natur der Kurzgeschichte um die Ohren zu hauen, sehe ich nicht ein. De facto findet man überall, wo mit einem kurzen Satz ein grobe Vorstellung von dem gegeben werden soll, was man sich unter einer Kurzgeschichte vorstellen kann, heinztoelles Zitat. Es ist eher glossatorisch und bewusst oberflächlich gehalten, weil es nicht darum geht, eine genaue Erklärung abzuliefern, sondern eine knappe, nebenbei lesbare, wenn es schnell gehen soll, z.B. bei einem Vortrag über einen bestimmten Autor/ eine bestimmte Autorin: "XY ist außerdem bekannt für seine Kurzgeschichten. Das ist eine besondere, literarische Form usw." Es geht ja um den/die Autor/-in, der Vortrag soll also nicht in die Untiefen dessen, was eine Kurzgeschichte jetzt eigentlich ist, abgleiten.
Überall da, wo sich aber bewusst intensiver mit der Gattung der Kurzgeschichte auseinandergesetzt wird, um ein wirklich konkretes Bild von ihrer Form zu geben und sie genau zu beschreiben, findet man die Punkte, die ich angedeutet habe und die es einer Kurzgeschichte auch ermöglichen länger als 10, 12, 15 Seiten zu sein. So "lange" Kurzgeschichten gibt es schlichtweg auch schon etliche, was soll denn der Starrsinn, das aufgrund eines einzigen, im Netz gefundenen Satzes vehement dementieren zu wollen? Die Beispiele aus der Realität der aktuellen Literaturwelt sowie der moderneren Literaturgeschichte, die ja überhaupt erst zur Prägung des Begriffs Kurzgeschichte geführt haben - die Erfinder von dem Ganzen, sozusagen -, beweisen ganz einfach das Gegenteil: Stephen King habe ich bereits genannt (aktuell), E.A. Poe ist gefallen (modernere Geschichte), der als einer der wichtigsten Mitbegründer der Kurzgeschichte gilt und unter dessen Kurzgeschichten es in deutscher Übersetzung (Buchformat etwa Din A5, mittelkleine Schrift, gewöhnlicher Zeilenabstand) zwischen 5 Seiten Länge ("Das ovale Porträt") und 62 ("Das Geheimnis der Marie Rogêt") alles gibt. Das Buch, dessen Inhaltsverzeichnis ich benutzt habe, wird vom Albatros-Verlag verlegt und hat die ISBN: 978-3-411-14552-2.
Zurück zu Autoren: Hemingway soll später die Kurzgeschichte auf ein neues analytisches Level gebracht haben, eng damit verbunden das Eisbergmodell, das in dem bereits erwähnten Wikipediaartikel angesprochen wird. Seine Kurzgeschichten müsste ich in dem Chaos hier auf meinem Schreibtisch etwas länger suchen, aber auch unter denen finden sich durchaus längere. Roald Dahl fällt mir noch ein, man google "Dip in the Pool" oder kaufe eine seiner großartigen Kurzgeschichtensammlungen (Achtung: Schwarzer Humor!). Patricia Highsmith, Algernon Blackwood, Conan Doyle, Agatha Christie, Herman Melville und damit vor dem etc. etc. etc. auch noch ein deutscher Name gefallen ist, Daniel Kehlmann, der vor einigen Jahren mit seinem "Ruhm" eben diesen erlangt hat. Und dann noch: etc. etc. etc.
Bringt uns heinztoelle mit der "starken Komprimierung des Inhaltes" die Revolution in der Literaturgeschichte, die entlarvt, dass die Texte all dieser Leute und ihrer Kollegen über 200 Jahre der falschen Literaturgattung zugeordnet wurden? Obwohl der Begriff Kurzgeschichte überhaupt nur eingeführt wurde, um die Arbeiten der ersten von ihnen zu beschreiben? Oder kann "starke Komprimierung des Inhaltes" etwa auch heißen, dass am Ende immer noch 62 Seiten übrig bleiben? Hängt das vielleicht auch davon ab, wie viel Menge an Inhalt komprimiert werden muss?
Klar, ich hätte "Regentage" auch so schreiben können: Der achtzigjährige Heinz fährt wie fast jeden Tag ins Altenheim, um seine demenzkranke Frau Annelise, so gut er kann, zu pflegen. Dabei klappt manches und geht einiges schief, was Heinz zeigt, dass er vor dem Zahn der Zeit auch nicht sicher ist, aber am Ende sinnieren sie recht glücklich über die Vergangenheit.
Ist das immer noch eine Kurzgeschichte? Es ist deutlich kürzer, dass muss man sagen, aber ist es eine Geschichte und wenn ja, ist es eine gute? Und wenn die Beschränkung "maximal drei Sätze" gewesen wäre, hätte mich das dann zum Meister gemacht?
Ich glaube Nein... "Regentage" war einfach als Kurzgeschichte gedacht und als diese ist es umgesetzt und über jeden, der sie mag, freue ich mich, den Geschmack der anderen habe ich eben einfach nicht getroffen.
Liebe Grüße,
Jonas Kissel
Autor von "Was bei Nacht geschah: 9 Kurzgeschichten, 1 Gedicht"
Vor langer Zeit - Antworten
heinztoelle
Nein, JKissel, den Kommentar werde ich nicht mehr lesen. Viel zu viel Text. So ein langer Text kann keine Stellungnahme zu einem einfachen Thema sein, eher eine Belehrung, eventuell der Versuch dem anderen seinen Willen aufzuzwingen.
Wie auch immer, mir ist er zu lang und das Thema ist für mich ohnehin durch.
Alles Gute für die Zukunft.
heinztoelle
Vor langer Zeit - Antworten
JKisselEs geht nicht um meinen "Willen", sondern darum, was eine Kurzgeschichte ist ;-) Und was eine Kurzgeschichte ist, ist eben literarischer Fakt und keine Meinungsangelegenheit. Deine Trotzreaktion an dieser Stelle finde ich sehr schade, denn es geht nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, hier in diesem Forum bei den Tatsachen zu bleiben und nicht versehentlich öffentlich Fehlinformation zu verbreiten. Du hast eine Fehlannahme geäußert, ich habe Informationen zur Verfügung gestellt, um diese Fehlannahme richtigzustellen. Das war eig. sogar gutgemeint und falls du dich durch irgendeine ungeschickte Formulierung von mir angegriffen gefühlt hast, tut mir das leid, doch jetzt zuzumachen, anstatt die Tatsachen einzusehen, halte ich nicht gerade für ein angemessenes Verhalten reifer Menschen.
Vor langer Zeit - Antworten
heinztoelle
Genau das meine ich, JKissel, es würde eine endlose - und völlig sinnlose - Diskussion geben, so lange, bis du irgendwann zufrieden bist. Vorher würdest du nicht aufhören zu schreiben, das du der einzige bist, der die Darstellungsform einer Kurzgeschichte deutlich machen kann.
Deine Kommentare werden langsam unverschämt und persönlich !
Das du meine Meinung zu dem Thema Kurzgeschichte als "öffentlich Fehlannahmen zu verbreiten" bezeichnest, ist deine persönliche unsachliche Darstellung und beleidigend. Die Deutsche Autoren Akademie geht ebenfalls nicht mit dir konform. Glaubst du wirklich, dass die nicht wissen wie eine Kurzgeschichte auszusehen hat ?
Mein Abschied von einer sinnlosen Diskussion als Trotzreaktion zu bezeichnen, ist ebenfalls unsachlich. Vielleicht habe ich einfach besseres zu tun, als mich ständig um ein und das selbe Thema im Kreis zu drehen und Lebenszeit zu verplempern ?
Und mir "aufzudrängen" die (deine) Tatsachen einzusehen ist schon fast belustigend. Deine Bemerkung über "angemessenes Verhalten reifer Menschen" allerdings ist ein persönlicher Angriff.
Abgesehen davon wäre interessant zu erfahren, wie sich, "angemessenes Verhalten" äußert, wer das einschätzen, und, vor allem, wer das - mit welcher Begründung - einfordern darf. Und was sind reife Menschen ?
Also, jetzt abschließend:
Meine Meinung zu dem Thema habe ich sachlich dargestellt und Verbesserungsvorschläge gemacht. - Das ist alles.
Deine Meinung zu dem Thema habe ich zur Kenntnis genommen. Jeder hat eben seinen persönlichen Blickwinkel und das ist völlig in Ordnung.
Über persönliche Einschätzungen aber tagelang zu diskutieren und dem anderen auch noch Fehlverhalten vorzuwerfen und persönliche Anfeindungen zu starten, ist unverschämt. An dieser Stelle könnte man sich einmal über "angemessenes Verhalten" Gedanken machen.
Im übrigen gibt es aktuelle "persönliche Nachrichten" an mich, die sehr weit entfernt von deiner Vorstellung einer Kurzgeschichte sind. Das aber nur als Randbemerkung.
Es wäre sicher vernünftig und auch als "angemessenes Verhalten" zu bezeichnen, wenn dieses Thema nun ein Ende finden würde.
heinztoelle
Vor langer Zeit - Antworten
JKisselDass du meine Kommentare als unverschämt und persönlich empfindest, tut mir leid, zum Abschluss möchte ich nur nochmal jedem außenstehenden Leser mitteilen, dass ich nie behauptet habe, die Cornelia Goethe Akademie für literarisches Schreiben (früher: Deutsche Autoren Akademie DAA; der Name wird immer noch manchmal benutzt) läge falsch, und dass der dort gefundene Satz durchaus mit allem, was ich dargelegt habe, vereinbar ist bzw. konform geht. Das geht ja auch aus dem letzten längeren Kommentar hervor. Den Rest werde ich jetzt einfach unkommentiert lassen, denn mit heinztoelle abgesehen von unserer gemeinsamen Meinung über verbesserte Teilnahmebedingungen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, habe ich auch bereits aufgegeben.