Biografien & Erinnerungen
Sonntagsfreuden

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"Sonntagsfreuden"
Veröffentlicht am 17. November 2013, 30 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Vergesse ständig mein Passwort und leider verliere ich die Lust daran wenn ich ein Buch in 5 oder mehr Anläufen veröffentlichen muss weil plötzlich "Formatierung zerschossen" usw passiert. Leserate trotz zig Abos im Keller und "Öffentlich" hagelt es Diffamierungen und Beleidigungen "Let me entertain you" ERFINDER DES STORYBATTLE ...wird auch gerne unter den Teppich gekehrt ;-)
Sonntagsfreuden

Sonntagsfreuden

Sonntagsfreuden

Sonntagsfreuden Wie jeden Morgen lärmte auch an diesen Sonntag mein Wecker unerbittlich um 6.45 Uhr. Eigentlich hätte ich ihn auch aus stellen können, aber nur ein einziger Tag ohne den gewohnten Ablauf brachte mich für Wochen aus dem Konzept. Ja ehrlich! Ein Tag reichte um meine unbändige Energie , Tatendrang und Kreativität die ungefähr so ausgeprägt war wie ein Mü Kacke am Finger nach dem Klogang... man sieht nix mehr aber

riecht es noch... gänzlich zum erliegen zu bringen. Erschreckend eigentlich, dennoch war ich zu lethargisch überhaupt darüber nachdenken geschweige denn etwas ändern zu wollen. Kaffee, Kippe und Klo! Die geheiligten 3 K des Morgens und die Welt wurde bunt. Mag sein das es nur daran gelegen hat das mein Magen nach rund 2 h schlaf gar nicht daran dachte sich mit dem Kaffee zu vertragen oder gewillt zu sein auch noch den Tabakrauch hinzunehmen? Das Klo spülte lediglich die Auswirkung des rectalen und leider auch oralen Aufstandes des Magens

hinfort und schien mir nicht gewillt ein auch nur im Ansatz gewinnbringendes Gespräch zu führen. Ich dachte mir nix dabei! Das Leben des Klos ist auch ohne mein zutun schon beschissen genug so das ich von ihm abließ und versuchte dem Magen klar zu machen dass er solange er in mir wohnte gefälligst so zu funktionieren hatte wie ich das für richtig halte! Wo kämen wir auch hin wenn jedes Organ das täte wozu es lustig wäre? Schließlich gelang es mir den Magen mit einem Toast zu bestechen, den Kaffee zu behalten und nicht gleich noch eine Rachen/Darm – Spülung zu

veranlassen. Nicht unbedingt der gewünschte Erfolg, aber jeder große Führer muss Kompromisse eingehen. Zumindest redete ich mir auf diese Weise den nicht so triumphalen „Sieg“ über meine Eingeweide schön, auch wenn ich eigentlich zu Intelligent war wirklich daran zu glauben gewöhnte ich mich doch schnell daran die eigentliche Niederlage zum Erfolg zu verklären. Auch oder gerade deswegen schleppte ich mich kurz darauf zu Torsten und Madeleine. In einem unüberlegten Anfall von

Hilfsbereitschaft hatte ich ihnen versprochen an diesen Sonntag beim Verlegen von 50 qm Laminat zu helfen. „Schön blöd“ hallte es in dem Vakuum zwischen meinen Ohren, aber versprochen war nunmal versprochen und wird nicht gebrochen. „Notiz an mich Selbst: Nie nie wieder lässt Du dich auch so etwas ein! Schon gar nicht auf einen Sonntag und nicht bei Torsten und Madeleine!“ murmelte ich als ich die summende Tür aufdrückte und in den 4 Stock, der Mietkaseren in der sie wohnten, trottete. „Hi, schön das Du Zeit hast!“, begrüßte mich Madeleine fröhlich, „ Komm herein

ich habe auch Kaffee für Dich gekocht und Cola da“ Ich zischte ein „Moinsen“ und folgte ihr vorahnungsvoll missmutig in die Küche. „Bist Du schlecht drauf heute?“ wollte sie wissen. „Nöööö...“ „Na dann ist ja gut! Komm trink erstmal einen Kaffee und dann geht’s los“ Gesagt getan, ich kippte die irgendwie noch bitterer als gewöhnlich schmeckende Pampe in mich hinein und ahnte bereits das dieser Tag ein Drama werden würde. Wieso? Nunja, lassen Sie es mich so

formulieren... Torsten war nicht unbedingt das was man als „fleißigen“ Menschen bezeichnen konnte. Um ehrlich zu sein mich wunderte das er sich mitunter überhaupt bewegte. Wo ich so darüber nachdachte fiel mir auch nicht ein wann ich ihn in den 10 Jahren die ich die beiden kannte überhaupt habe einmal schneller gehen geschweige denn rennen gesehen zu haben. Da mich Madeleine mit ettlichen Alltagsgeschichten bei Laune zu halten hoffte und auf Teufel komm heraus , Smalltalk betrieb fragte ich sie wann denn der Hausherr gedachte zu

erscheinen. „Ähm, ja Torsten schläft noch! Er hatte gestern Frühschicht und ist danach immer so müde“ „Es ist 11 Uhr,Frühschicht gestern! War also spätestens 16 Uhr zu Hause“ entgegnete ich kühl und wollte eigentlich zynisch klingen. „Ja ich weiß, aber er war nicht wach zu bekommen“ versuchte Madeleine sich zu rechtfertigen. „Soll ich das Prinzesschen wecken?“ fagte ich sie mit mehr Verachtung in der Stimme als ich es geplant hatte. Genervt winkte sie ab. „Du kennst ihn doch! Er kann den

ganzen Tag schlafen“ Oh ja das war mir durchaus bewusst, dennoch stieg ein nicht unerhebliches verlangen nach einem Eimer mit kalten Wasser in mir hoch, zog es jedoch vor mich dem Kaffee zu widmen und zu schweigen. „Naja wir können ja schonmal anfangen!“ riss mich Madeleines Stimme aus meiner Gedankenwelt in der neben zahlosen Ideen wie man Torsten möglichst spektakulär wecken könnte, ein Einhorn und eine Taschenlampe eine mir unerklärliche aber nicht unerhebliche Rolle

spielten. Ich stimmte ein und folgte ihr ins Wohnzimmer das nun eigentlich bereits seit einer Stunde eine testosteron übersteuerte Baustelle sein sollte. Irgendwie sah der Raum nicht so aus wie ich es mir vorgestellt hatte. „Sollte nicht bereits gestrichen sein? Möbel draußen? Teppich raus?“ fragte ich irritiert. „Jaaa, du kennst doch meinen Mann... er kam von der Arbeit und legte sich gleich hin, seither pennt

er“ Bevor ich etwas erwidern konnte fügte sie noch „Ist ja kein Problem! Möbel raus,streichen und dann Teppich raus! Dauert keine Stunde! Komm wirst schon sehen!“ hinzu. „Ein Bär im Winterschlaf... der kommt sowieso nicht raus bevor alles soweit fertig ist“ und „Gut das ich so blöde bin“ gefolgt von der Tetris Melodie, geisterte durch meine Synapsen während wir das Wohnzimmer ausräumten und im Anschluß der Raufaser ein frisches weiß verpassten. Zu meiner Überraschung dauerte dieser

Vorgang, wenn man davon absah das der Teppich noch immer unter meinen Füßen lag, tatsächlich lediglich eine Stunde. Madeleine fühlte sich wohl veranlasst sich irgendwie zu rechtfertigen, oder es lag daran das ich statt mit ihr zu sprechen dazu übergegangen war die Titelmelodien von 80er Jahre TV-Sendungen zu summen, jedenfalls war ich gerade dabei die Melodie des A-Teams zu summen und eigentlich recht zu frieden mit mir als sie mir erneut einen Kafee anbot und in einer Art unbeholfener Dankbarkeit das ich nicht marodierend ins Schlafzimmer lief

oder was vermutlich in ihrer Welt dramtischer gewesen wäre zur Wohnungstür hinaus, versuchte mich aufzuheitern das Torsten sicherlich bald wach werden würde und „wir“ ja schon viel geschafft hätten. Ganz konnte ich ihr da nicht zustimmen, belies es aber dabei mir den Kaffee in den Wanzt zu kippen und ein Gedachtes „Siehst Du Magen! Wer ist hier der Boss?“ in selbige Richtung zu schicken. „Du sagst ja heute nicht allzu viel?“ „Nein ich weiß nicht wie spät es ist!“ antwortete ich schnell. „Ohjee schon 13.00 Uhr! Trink schnell aus wir müssen noch den Teppich raus

reißen und in die Garage bringen, dann können wir auch gleich das Laminat hoch holen“ „So so...“ murmelte ich und verging mich ohne weitere Kommentare am Teppich. Während eine der namenlosen Stimmen in meinem Kopf „Idiot“ skandierte und eine weitere nach sauren Gurken verlangte, überlegte auch meine eigene Persönlichkeit...zumindest die ich aktuell als solche Akzeptierte, warum ich nicht bereits vor nunmehr 2 Stunden auf dem Absatz kehrt machte und den Sonntag damit verbrachte Sklave des TV zu

sein. Ich kam zu keinerlei logischer Erklärung es sei denn man ließe „Im Keller steht ein Weihnachtsbaum mit einer Flasche Chilli“ als solche durchgehen. Fast wortlos wuchteten wir den Teppich dann hinunter in die Garage und schleppten ebenso schwitzend wie schnaufend 27 Pakete Laminat im Gegenzug aus der Garage in die Wohnung. Anerkennenend muss ich zu Protokoll geben das Madeleine trotz ihres eher zierlichen Äußeren hierbei in nix

nachstand. Als ich die letzten 2 Pakete aufeinmal nahm und überlegte warum ich wohl so pfeifend atmete und woher die Seitenstiche kamen, orakelte ich „Ich wette mit Dir Dein Schatzi, wird sobald die Tür wieder zu ist, alles was an groben arbeiten zu erledigen ist erledigt ist und es ans Laminat verlegen als solches geht, aus dem Schlafzimmer kommen! Nach Essen verlangen und noch etwa 5-6 Bahnen Laminat brauchen bevor er soweit Wach ist das er sich genötigt fühlt mich zu unterstützen und ich wage zu behaupten das mit seiner Hilfe wenn ich nacher gehe wenn

überhaupt der halbe Raum fertig sein wird! So das ich gezwungen sein werde Euch morgen erneut zu helfen“ „Ach quatsch!“ wiegelte Madeleine energisch ab. Gerade als ich den letzten Klebestreifen zur fixierung der Dämmunterlage geklebt hatte, alles was an schwerer Arbeit zu tun war erledigt war, öffnete Torsten die Schlafzimmertür. Kam ins Wohnzimmer getorkelt, murmelte „Guten Morgen“ und verschwand im Badezimmer. „Oh, ok... hab vergessen voraus zu

sagen das er noch kacken gehen wird bevor er nach Essen jammert und dann noch bevor ich wieder was vergesse, zum „wach werden“ solange mit seinem Handy spielt bis ich 5 oder 6 Bahnen bereits verlegt haben werde.“ „Ach Mensch, Du kennst ihn doch... Ich treibe ihn an und zu Essen bekommt er auch erst wenn er Dir hilft“ entgegnete Madeleine die sichtlich um Fassung bemüht war. Meiner Meinung nach stand in ihrem Gesicht eine Mischung aus Wut, Resignation und Hilflosigkeit und für einige Sekunden hatte ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen überhaupt etwas

dazu gesagt zu haben. Der Gedanke verflog so schnell wieder wie er gekommen war und eigentlich wollte ich es nicht aber sagte es trotzdem „Wenn er nix zu fressen bekommt wird er seinen Arsch erst recht nicht bewegen! Er wird dann solange herum sitzen und schmollen bis er was bekommt! Diesen Schritt kannst auch überspringen und ihm was in den Trog werfen! Habe keine Lust das er dann noch weniger tut als er es ohnehin zu tun gedenkt!“ Es war mir eine Genugtuung das

ausgesprochen zu haben, Torsten war immer so und nach 10 Jahren für mich berechenbarer als ich selbst. Wobei es für mich die Frage aufwarf warum ich solch eine Person überhaupt erlaubte mir seit so langer Zeit auf die Nerven zu gehen. Es kam wie prophezeit! Madeleine hörte natürlich nicht auf mich und verweigerte Torsten das 'Essen bevor er nicht wenigstens mit half die Zuschnitte zu machen. Resultat war das er sich wie ein bockendes Kleinkind auf einen extra zu diesem Zweck wieder ins Wohnzimmer verbrachten Sessel setzte und schlicht

und ergreifend lediglich vor sich hin schnaubte aber nix in irgendeiner Form produktives tat. Madeleine versuchte es mit ins Gewissen reden, Anschreien und zuletzt sogar mit bemutternden zureden was Torsten nur zu einer Haarstreubenden Gegenargumentation veranlasste die selbst einem Goldhamster das Fell vom Sack geschlagen hätte. Eigentlich wusste jeder das es keinen Sinn machte! Torsten saß alles solange aus bis er seinen Willen bekam! Da muss in der Kindheit um genau zu sein in der sogenannten Bockphase und scheinbar in allen bisherigen Lebensstationen

gründlich schief gelaufen sein. Ich konnte Madeleine durchaus verstehen, schließlich war es ihr durchaus peinlich das ich statt zu helfen nur wieder wie schon so oft alles machte und Torsten es einfach aussaß und immer neue sinn und hirnlose Argumente zu bringen warum er diese oder jenes nun nicht tat und diese trivialen Dinge solange Diskutieren musste das man geneigt war und sein Ziel dabei, kleinbei zu geben um seine Ruhe zu haben und nicht noch länger seine Zeit mit sinnlosen Dingen zu vergeuden. So auch Madeleine die ihm schließlich

das Essen brachte wonach er verlangte. „Ich könnte das vorverdauen...“ zischte ich und hämmerte ziemlich genervt auf dem auch nach mehrfachen abschneiden noch immer zu langen Stück Laminat herum. Die beiden stritten sich unbeirrt weiter und ignorierten bzw. bekamen gar nicht mit das meine bunte Welt mal kurz dunkel wurde, ich mich fragte warum ich am Boden lag und nicht mehr hockte und mich ähnlich einem Betrunkenen artikulierte mit der Bitte um etwas mit Koffein und Zucker wie z.B. Cola oder wenigstens einen weiteren

Kaffee. Statt Kaffee entschied ich mich Cola zu trinken wonach es mir wieder deutlich besser ging und fand wie jedesmal faszinierend das die beiden ihre Energie darauf vergeudeten ihre Sinn und Nutzlose Diskussion wer was warum und wann nicht oder nur unzureichend usw machte fortzuführen. Mal ehrlich ich hätte wild wichsend und dazu singend obendrein Nackt vor denen herum hüpfen können, wenn sie auf diesem Lvl waren dann blendeten sie alles andere um sie herum aus. Was sollte ich also tun? Mord? Ja war

durchaus eine Option! Flucht? Ja war ebenfalls eine Option! Aber leider konnte ich mich letztlich nicht entscheiden was von beiden ich tun sollte, oder beides zusammen? Während ich noch in Gedanken gefangen war sprach jemand mit mir. Es klang dumpf wie durch einen Schleier oder so etwas. „So, wollen wir was reißen?“ „Öhhh...joa...“ stammelte ich und stellte fest das ich tatsächlich 11 Bahnen Laminat gelegt hatte und das es Torsten war der mich

ansprach. „Naja mal gut das es bereits 18 Uhr ist und ich um 19.30 los muss“ „Ach das schaffen wir noch!“ meinte er. Nun was soll ich berichten? Statt zu hocken oder zu knien, lag er auf dem Boden und rutschte wie eine Robbe auf selbigen herum. Hielt sich ewig mit nicht passenden Brettern oder unsauberen Nähten auf und schaffte es binnen Minuten meine ohnehin nicht vorhandene Motivation gänzlich abzutöten. Statt aufzustehen ein neues Brett holen oder auf gleiche Art und weise benötigte

Werkzeuge , robbte er herum oder bat Madeleine bzw mich ihm dieses oder jenes zu geben. Selbst das ich ihn fragte ob er eine Methamorphose in irgendein auf dem Boden lebendes Tier hinter sich habe brachte ihn nicht aus der Ruhe und ließ die Mord respektive Fluchtpläne erneut in meinen Synapsen herum schwirren. Da ich meinen aktiven Geist einfach abschaltete und mich ganz darauf konzentrierte den Ausführungen über Sinn und Unsinn meines Daseins zu lauschen , vermag ich nicht zu sagen was genau in den folgenden 1,5 Stunden passierte. Lediglich bleibt mir

anzumerken das 3 Bahnen Laminat, unmengen an Verschnitt, eine weinende Madeleine und ein im Sessel hockender Torsten zurück blieben als ich die Wohnung wieder verließ. Madeleine habe ich nicht mehr gesehen, hörte sie nur schluchzen. Torsten hingegen saß wie angemerkt im Sessel, brüstete sich „Alphatier hu ha!“ um seine Unschätzbaren Dienste und Leistung des Tages zu untermauern und mir fiel ein und auf das ich noch immer keine sauren Gurken hatte und ebenfalls vergessen zu Hause die Kaffeemaschiene aus dem Toaster zu nehmen.

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BoeserLordKotz
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Zentaur Eine interessante Geschichte. Es ist doch schön, wenn man so nette Nachbarn hat und ich denke du wurdest nicht von Faulheit übermannt und hast das Wohnzimmer noch fleißig geputzt und wieder eingeräumt. Natürlich nur um dem armen Torsten zu helfen. ;)
lg Helga
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Gast Verehrte Helga ich dankle Euch.
Allerdings sind diese Beiden keine Nachbarn!
Was weiter geschah wird es vielleicht bald zu lesen geben.

Hochachtungsvoll
Lord Kotz
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