Theres a Price to pay For a lie that I don’t want to live Broken Hands align Can you shed all of the ashes of Your past ? What would you give of yourself to be At last someone A kiss you can’t repeal There are no more bright lights that flash Far from your world Looks like there’s security But wait Just wait for regret that’s to
come It will soon call for you Lets live a moment before the fall Falk sah aus dem Fenster des Zugs, der durch die Einöde raste. Eine endlose Staubwolke hinter sich herziehend. Am Morgen hatte er sich auf dem Weg zur Bahnstation gemacht, ohne wirklich zu wissen, was ihn erwartete. Hätte er gewusst, dass die Antwort aus einer Stundenlangen Fahrt durch die Wüste bestand, er hätte sich die Sache noch einmal
überlegt. Wäre da nicht Leah gewesen. Das machte die ganze Sache wenigstens etwas erträglicher… Die ganze Reise allein und schweigend zu verbringen hätte er kaum überstanden. Und wenn er ehrlich war, Genoss er ihre Gegenwart ganz einfach. Sterling hatte auf die Nachricht über einen möglichen Maulwurf alles andere als begeistert reagiert. Aber wenigstens wussten sie jetzt wonach sie suchen mussten. Die Augen offenhalten. Mehr blieb ihnen nicht übrig. Falks Arbeit schien soweit getan. Bleiben nur die Beschädigten Daten Er versuchte immer noch diese irgendwie
wiederherzustellen. ,, Jetzt leg das doch mal weg.“ Leah klang fast ein wenig böse. ,, Das kann ich immer noch wenn ich tot bin.“ , erwiderte er aber eher scherzhaft. ,, Das passiert dir echt noch.“ Er packte den Tabletrechner wieder in die Tasche. Die Batterien waren sowieso so gut wie leer und er bezweifelte, dass es hierdraußen irgendwo neue gab, geschweige denn einen Ladeanschluss. Einen Moment sah er einfach hinaus in die vorbeiziehende Landschaft. Staub, hier und da zusammengebacken durch eine feine Salzkruste. Soweit er wusste lag Vektor am Rande eines schon vor Jahrzehnten verdampften Sees. Die
zunehmenden Klimaveränderungen hatten dafür gesorgt, dass weite Landstriche Europas und Amerikas mittlerweile so wie hier aussahen. Er persönlich hatte es auch nie anders gekannt. Leute wie Sterling vielleicht noch oder auch Featherstone, aber sicher niemand, der jünger als fünfzig war. ,, Was ist eigentlich aus dem Kind geworden, das du gerettet hattest?“ , fragte Leah. ,, Ich habe Gestern noch mit einigen der Flüchtlinge gesprochen ob sich jemand im sie kümmern kann. Es gibt einige gute Leute darunter und Sterling soll sie noch überprüfen und dann selbst entscheiden.“ , antwortete
er. ,, Ich hoffe du hast Recht.“ Das hoffte Falk ebenfalls. Irgendwie hatte er eine Verantwortung übernommen, die er gar nicht gewollt hatte. Sie war einfach aufgetaucht. Ein interessanter Gedanke… Nicht anders war er ja erst hier hereingestolpert. Er hätte den Attentäter ignorieren können, als er ihn auf der Straße entdeckt hatte. Dann wäre nichts hiervon passiert. Andererseits, wenn er genauer darüber Nachdachte, er hätte es nicht anders gewollt. Natürlich hatte all das hier Schattenseiten aber in gewisser Weise hatte er das Gefühl etwas zu bewegen oder es zumindest wieder zu versuchen.
Und auch wenn er kaum vorangekommen war… es war wenigstens etwas gewesen. ,, Ich habe wohl zu viel Zeit damit zugebracht einfach nichts zu tun.“ , murmelte er halblaut. ,, Wie meinst du das ?“ ,, Ich habe es dir“ , er konnte wohl auch zum du übergehen. ,,doch erzählt. Nachdem die ELL tot war… ich weiß nicht, ich habe wohl nicht mehr damit gerechnet noch einmal irgendetwas Wichtiges zu tun. Und ich hatte es eigentlich auch nicht vor.“ ,, Was ist wichtig, ihre Arbeit für Sterling oder das sie das Kind gerettet haben
?“ ,, Und wenn ich sie frage, was sie für wichtiger halten ?“ ,, Sie haben einer irgendeiner Familie einen großen Gefallen getan. Das überwiegt die Politik. Egal wie viele von uns Featherstone jagen lässt.“ ,, Dann sind die kleinen Dinge wichtiger als die Großen ?“ ,, Ohne kleine Schritte gibt es keine Großen.“ ,, Das ist fast Philosophisch. Für jemanden…“ ,, Für jemanden was ?“ , unterbrach sie ihn. ,, Für jemanden der den ganzen Tag mit Laborarbeit zubringt.“ , meinte Falk
zögerlich. ,, Wissenschaft ist Philosophie auf höherem Niveau.“ , konterte Leah. Er musste lachen. ,, Ich wette das sieht die Church anders.“ ,, Das beweist bestenfalls ihre Unfähigkeit. Sie werden noch vom Wert des Lebens und ihrem angeblichen göttlichen Recht schwafeln, wenn Featherstone anfängt uns alle umzubringen.“ ,, Und jetzt klingst du absolut wie Sterling.“ ,, Weil es die Wahrheit ist. Ich mache mir nur manchmal Sorgen, das Isaac zu weit geht.“ ,, Zu weit mit was ? Gavin ist derjenige,
der darauf drängt, dass wir zurückschlagen. Und was ich davon halte, brauche ich hoffentlich nicht nochmal klar machen.“ ,, Er ist nur frustriert, dass musst du doch verstehen.“ Falk nickte. Auf eine Art… konnte er es. Aber auf die falsche Art. Während Gavin noch nicht wusste, wie mehr frustrierend es war, wenn man am Ende vor dem nichts stand, er hatte diese Erfahrung machen dürfen. ,, Ich hoffe, das ist kein weiterer Versuch mich doch noch für Gavins Plan zu gewinnen.“ ,, Nein Falk.“ Kicherte Leah. ,, Das sicher
nicht.“ Und ihr Lachen steckte an. Bevor Falk wusste warum lachte er einfach mit. Ein Außenstehender hätte vielleicht sowohl die offensichtliche EV als auch den Mann mit der seltsamen Feder-Tätowierung an der Wange für Verrückt gehalten. Falk hingegen kam sich plötzlich um einiges weniger Bedrückt. Als wäre eine Lastetwas weniger schwer geworden, die er die letzten Tage und vielleicht auch schon Jahre zuvor mit sich herumgetragen hatte. Eine Weile schwiegen sowohl er als auch Leah nur, während die Landschaft weiter in den gleichen monotonen Staubgrau
und Gelb tönen vorbeizog. Aber irgendwie störte es ihn weniger. Er sah zu der Gestalt ihm gegenüber, blickte aber fast sofort wieder zu Boden. Er kam sich fast ertappt vor. Und das war geradezu dämlich. Nach etwa einer Stunde weiterer fahrt änderte sich das Landschaftsbild schließlich. Zuerst allmählich, dann jedoch immer schneller. Im Sand der Einöde wuchs zunehmend Gras. Anfangs noch nicht mehr als vertrocknete Halme, die sich im Wind und der Zugluft der Bahn wiegten. Später dann schien die Landschaft komplett unter einem geblichen Grasteppich verschwunden zu
sein, in dem nach und nach einzelne Wassertümpel auftauchten. Die Landschaft wurde praktisch grüner, während Falk dabei zusehen konnte. Eine Gruppe Vögel wurde aufgeschreckt, als der Zug einen der Wassertümpel passierte, der praktisch direkt neben den Gleisen lag. Vektor beherbergte tausende von Tauben, die sich vor allem unter der Himmelsplattform eingenistet hatten. Von Zeit zu Zeit musste die Population durch drastische Maßnahmen eingeschränkt werde. Meist durch zwischen den Türmen aufgespannte Drahtnetzte mit elektrischer Spannung. Die Vögel
verpufften bei Kontakt praktisch zu Asche. Aber das hier waren nicht die schmutzig grauen Schwärme , die er gewohnt war. Das hier hingegen war etwas völlig anderes. Ein dutzend großer Schatten, die ihm wohl knapp bis an die Schultern gereicht hätten. ,, Was sind das für welche ?“ , fragte er ,, Graureiher glaube ich.“ , erwiderte Leah. Falk folgte den aufgescheuchten Tieren einen Augenblick mit den Augen, bis sie schließlich aus seinem Sichtfeld verschwanden. In den kleinen Seen und Teichen in der Umgebung konnte er jedoch weitere
ausmachen, die vollkommen regungslos auf den Wiesen oder im flachen Wasser standen. Irgendwie schienen diese Wesen etwas Erhabenes auszustrahlen. Entgegengesetzt zu Vektors war dies nicht die Erhabenheit der Technik, des menschlichen Willens, der aus Stahl und Beton eine eigene Welt geformt hatte. Das war ein Überrest der alten Welt hier. Einer Welt, die EVs nie kennengelernt hatten und die möglicherweise bald völlig verschwinden würde. Die Wüsten breiteten sich aus und es war wohl nur eine Frage von Jahrzehnten bis auch diese Wiesen hier unter Sand und Staub verschwinden würden. Für den Moment aber drängte Falk diese negativen
Gedanken zusammen mit seinen übrigen zurück. In einiger Entfernung konnte er bereits Berge erkennen, die sich einige hundert Meter über das Grasbewachsene Flachland erhoben. Und davor, auf die Entfernung fast wie eine grüne Wand erscheinend Bäume. Es war etwas völlig anderes, einen Wald auf einigen Bildern zu sehen und dann in Wirklichkeit. Es gab einzelne Parks in Vektor und anderen Städte, das vor ihm aber war eine derart gewaltige Fläche aus Holz und Blättern, das der einzige vergleich der ihm Einfiel, erneut eine Stadt war. Eine eigene Welt komplett aus
Grün. ,, Und ?“ , wollte Leah wissen. ,, Habe ich Zuviel versprochen ?“ Falk fühlte sich unfähig zu antworten, während die Bahn allmählich langsamer wurde. Auf den Gängen wurde es jetzt unruhig, während Leute begannen ihr Gepäck zusammenzusuchen oder anderen Platz machten. Vor ihnen kam neben den Wäldern langsam eine größere Siedlung in Sicht, deren Baustil noch aus dem letzten Jahrhundert stammen musste. Einige Plattenbauten, die in der grünen Eben absolut fehl am Platz wirkten umgeben von einigen Backsteinhütten und dem ein oder anderen Geschäft. Falk war dankbar für die Unterbrechung,
erlaubte es ihm doch sein Schweigen zu überspielen. Er stand ebenfalls auf, nahm seine Tasche und gesellte sich Gefolgt von Leah zu dem guten Dutzend Menschen, die in Richtung der Ausstiege strömten. Vermutlich war die Bahnstation der einzige Grund, das sich hier überhaupt eine Siedlung hatte halten können. Die meisten Menschen lebten heute dort, wo es Arbeit gab und das waren nun mal mehr und mehr die Städte geworden. Hier hingegen gab es vielleicht noch eine Holzindustrie, auch wenn Falk das bezweifelte. Es lohnte sich einfach kaum mehr, da Ersatzstoffe und Recycling fast jeden Verwendungszweck dafür ersetzt
hatten. Endlich hielt der Zug endgültig an und die Türen öffneten sich. Falk trat etwas unsicher nach draußen. Selbst die Luft schien hier anders zu sein. WO in der Einöde jeglicher Geruch zu fehlen schien und Vektor die Sinne mit Asche und Staub erstickte war hier etwas, das er wiederum nur als Grün beschreiben konnte vermischt mit dem Duft von Harz, der sich in allem festsetzte, was mit frisch geschnittenem Holz in Berührung kam. Die wenigen Leute, die mit ihnen ausstiegen verteilten sich rasch und verschwanden, während die Bahn wieder anfuhr und ihren Weg fortsetzte.
Vermutlich durch die Berge zu einer weiteren Stadt oder verbliebenen Siedlung. Falk stellte das Gepäck kurz auf den Boden, während er sich zu Leah umdrehte. Einen Augenblick kam er sich wirklich etwas verloren vor. ,, Ähm… Wo genau müssen wir hin?“ ,, Immer die befestigte Straße lang. Es gibt nur eine.“ ,, Wo bin ich bloß hier gelandet…“ , meinte er kopfschüttelnd. ,, Weit weg von jeglichem Computer. Wies geplant war.“ ,, Du hattest das geplant.“ , gab er lachend zurück während sie sich auf den Weg machten. ,, Und ich dachte du
arbeitest gerne bei Future Dynamics.“ ,, Richtig, aber ab und an braucht man eine Pause. Das hier gibt mir erst gar nicht die Gelegenheit an irgendetwas zu arbeiten.“ ,, Und mir auch nicht….“ Sein erster Eindruck der Siedlung erwies sich als Richtig. Einige Häuser und Plattenbauten, dazwischen vereinzelt Geschäfte. Das war alles. Er warf einen Blick auf den Tabletrechner, dessen Batterie sich grade endgültig verabschiedete. ,, Na wenigstens haben sie ein Funknetz.“ ,, Wir sind grade mal ein paar hundert Kilometer von Vektor entfernt, nicht mitten im
Nirgendwo. Falk sah das ein wenig anders. ,, Wir sind mindestens einmal an der Grenze zu Nirgendwo.“ Die Straße weiter hinab gab es eine Reihe von Backsteinbauten, die Neuer als die meisten Gebäude wirkten. Leah trat zielstrebig auf eines davon zu und öffnete die Tür. ,, Müssen wir uns nicht bei irgendjemanden anmelden oder…“ ,, Das Haus gehört mir.“ , antwortete Leah während sie eintrat und das wenige Gepäck einfach im Flur abstellte. ,, Ich habs vor ein paar Jahren gekauft. Nichts Besonderes, aber ich bin auch nicht besonders oft hier.“ Sie
trat allerdings praktisch sofort wieder nach draußen, bevor Falk Gelegenheit hatte einen Blick ins Innere des Hauses zu werfen. ,, Also, du wolltest einen Wald sehen ? Dann sollten wir los.“ Leah ließ ihm erst gar keine Zeit für wiederworte. Und er ließ sich ein wenig von ihrer fast kindlichen Begeisterung anstecken. Er war hier um mal den Kopf frei zu bekommen. Nach kurzem Zögern folgte er ihr schließlich weiter den Weg entlang.