Kapitel 1
Prolog/Juni
Der Wandel
Flammen kletterten das Gebäude empor. Es war wild und hatte den Drang alles zu zerstören und Leute um zu bringen. Es war schrecklich. Der Himmel war schwer und schien zu brechen. Alles war in den Schein des orangenen immer wütender werdenden Feuers getaucht. Rauch hing in der Luft und drang durch die Spalten des Hauses. Auf Hilfe zu warten war sinnlos, das wusste jeder der hier in der Gegend lebte, auch Jessica. Keiner würde kommen um das
Feuer zu bezwingen. Es ging nur darum die Menschen aus den Gebäuden des Wohnhauses zu bringen. Alle liefen durcheinander und Jessica suchte ihre Eltern. Sie sah ihre Mutter, die ganz blass und anscheinend auf der Suche nach ihr und ihrem Vater war. Sie lief ihrer Mutter entgegen und fragte sie: „Was hast du?“
„Ich suche deinen Vater, hast du ihn gesehen?“
Jessica sah sich um und erkannte ihren Vater in dem Durcheinander, wie er mit Jannes auf das Gebäude zulief, um noch Menschen heraus zu holen. „Ja habe ich“, beantwortete sie die Frage ihrer Mutter. Diese folgte ihrem Blick und sog
erschrocken den Atem ein, als sie sah wie er in das brennende Gebäude rannte. Ihre Mutter wollte ihm nachlaufen um ihn davon abzuhalten in das Gebäude zu laufen. „Nein, Mum, tu das nicht, es bringt nichts. Dad würde nicht wollen das du das tust. Bleib lieber hier, bitte.“
Nur widerwillig blieb ihre Mutter bei ihr. Jannes kam hustend und nach Luft ringend aus dem Wohngebäude. Als er auf sie zukam, sagte er an ihre Mutter gewandt: „Er kommt auch gleich, er…er hat noch ein Baby gefunden und meinte zu mir ich solle schon einmal vorgehen.“ Nun schauten sie zu den Gebäuden und mussten mit ansehen wie es, noch immer brennend,
zusammenbrach. Man hörte viele Leute schreien, ihre Mutter begann fürchterlich an zu weinen. Doch all dies nahm Jessica gar nicht war, dass einzige was sie war nahm war, dass sich ihr Magen zusammen zog, den fürchterlichen Schmerz und den schmerzhaften Gedanken, der leider wahr war, dass ihr Vater in dem brennendem Gebäude gestorben war, dem Gebäude das früher ihr zu Hause war, und das alles nur um ein Baby zu retten. Doch es ist ihm nicht gelungen. Hoffnungsvoll dachte Jessica, oder ist er doch nicht tot und nur unter dem brennenden Wohngebäude begraben? Doch ihr wurde schmerzlich bewusst,
dass das unmöglich war. Ihr Vater würde nie widerkehren, sie nie mehr drücken, ihr nie wieder sagen sie solle nicht zu spät nach Hause kommen und sie nie wieder Sissi nennen-was sie insgeheim hasste und doch zugleich liebte –denn er war tot.