Von der Gerichtigkeit
Zählt Bildung mehr als blanker Eifer,
wenn man zur Arbeit ist bereit?
Wer legte fest, was für uns richtig,
wie funktioniert Gerechtigkeit?
Wieso erscheint der Banker wichtig,
der uns bestiehlt von Zeit zu Zeit?
Die Klofrau putzt für ihn das Scheißhaus,
nennt man das nun Gerechtigkeit?
Beim Spiel der Fußballmillionäre
Tun mir nur die Idioten leid,
die dieses Hobby noch bezahlen,
wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Den Landarzt kümmern die Patienten,
die er mit Lust vom Schmerz befreit,
doch Geld verdienen Schönheitsärzte,
ist dass denn die Gerechtigkeit?
Viel Verse schreiben die Poeten,
kaum einer liest sie weit und breit,
verkauft wird lieber Mord und Totschlag,
wohin geht die Gerechtigkeit?
Millionenerben mit Rendite
sind nicht vor Überdruss gefeit,
sie lachen über Kinderarbeit,
wer nennt das noch Gerechtigkeit?
Die Macht des Geldes hält das Steuer,
dumm ist und bleibt die Ehrlichkeit,
die Kunst, den andren zu bescheißen,
erklärt man als Gerechtigkeit.
Wenn Starke stets den Schwachen helfen,
die Liebe waltet weltenweit,
verschwinden alle Unterschiede,
beginnt auch die Gerechtigkeit.
© Rajymbek
11/2013