Science Fiction
Metamorphose Kapitel 6 - NaNoWriMo 2013

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"Metamorphose Kapitel 6 - NaNoWriMo 2013 "
Veröffentlicht am 02. November 2013, 38 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Metamorphose Kapitel 6 - NaNoWriMo 2013

Metamorphose Kapitel 6 - NaNoWriMo 2013

Part 6 Die Vorurteile

 

Cruel unnecessary Preconception

Darkness  whispers 

cold Rejection

Hunters on the run

First step to justice undone

Light flash and howling sirens

Dust without a trace Remains

Lets overcome the lies

Falk schwieg eine Weile einfach nur. Es schien nichts

mehr zu besprechen zu geben, deshalb sah er auch immer wieder zu der Gestalt herüber, die grade ihren Laborkittel über einen Stuhl hängte.

Die Halle war vielleicht klimatisiert, aber auch das Ventilationssystem konnte nicht wirklich mit der Hitze fertig werden, die sich über die ganze Stadt legte.

Jetzt wo die Sonne  wirkte die Glasfront des Foyers wie ein

Treibhaus. Und es würde wohl noch etwas schlimmer werden, wenn die Sonne ganz am Himmel stand.

,,Und sie sind nochmal ?“ , wollte Leah wissen.

,, Falk.“ , antwortete er, nach kurzem Zögern. ,, Wenn sie das meinen. Ansonsten, ein EV.“ Falk sah sich erneut langsam im Foyer um, in das nun die ersten vereinzelten Gestalten eintraten. Die meisten trugen graue Overalls und gehörten wohl zum Technikerstab des Towers. Man

wollte sicherstellen,

dass es keine Pannen gab, vermutete er.

,, Ich war noch nie hier.“ , stellte Falk beiläufig fest. Die Glasdecke über seinem Kopf war über mehrere  vielleicht einen Meter dicke, Metallträger gesichert, die direkt unter dem Glas verliefen. Allerdings hatte der Architekt die Stützen so geschickt angebracht, dass sie dem Auge kaum auffielen.

,,Sie arbeiten nicht für Isaac , oder ?“ , fragte Leah.

,, Nein ich bin ihm nur zufällig begegnet. Und… Ohne den Doktor wäre ich wohl nicht mal durch die Tür gekommen.“ Es war eine Feststellung. Es nützte nichts, deshalb wütend zu werden. Trotzdem konnte er es nicht  ganz verhindern. ,, Ich glaube wir werden wohl die einzigen EVs hier  bleiben, wie ?“

,, Sie sollten sich glücklich schätzen.“ , meinte Leah.

,,Was ?“ Die Antwortüberraschte ihn so sehr, dass er einen Augenblick nur verwirrt dastehen  konnte.  ,, Denken  sie ich habe mir das ausgesucht ? Darum gebeten ? Ich kann kein öffentliches Gebäude betreten, ohne mich dabei schief ansehen zu lassen. Ich muss mir von der Church erklären lassen, ich sei ein Monster und gegen den Willen

irgendeines Gottes und sie sagen mir jetzt ernsthaft… “ , Falk verstummte. Seine alte Wut, die kurz wieder zum Vorschein gekommen war verrauchte.  ,, Sie können ja nichts dafür. Sie arbeiten in Sterlings innerem Kreis. Ich wette, da haben sie schon ihre eigenen Erfahrungen gehabt. “

Leah schüttelte lediglich den Kopf. ,, Sterling sagt immer, ich solle lieber stolz darauf sein, was ich bin, egal, was andere sagen.

Nicht was wir sind, nicht unsere Gene,  machen uns Menschlich, sondern wie wir uns verhalten, handeln und denken.“

,, Das macht es nicht wirklich einfacher.“ , erwiderte er und drehte sich weg. Trotzdem brachten ihn die Worte kurz zum Lächeln. Es war wenig, nur Worte, Laute, aber… es machte ihm Hoffnung.

 Trotzdem, als

er sich wieder der Schwarzgekleideten Gestalt zuwendete, hatte sich sein Tonfall wenig verändert. ,, Es ist vielleicht schön, wenn sie sich das einreden können, deshalb wird es aber nicht wahr…“

Leah trat einen Schritt auf ihn zu,.

Falk  musste sich zwingen nicht wegzusehen. Er hatte sein Leben im Schatten verbracht. Sie offenbar nicht. Und das spürte man, so

sehr er es auch leugnen wollte.

Was vor ihm stand war, was er sein könnte…

,, Falk,  niemand kann sich aussuchen, wie man geboren wird, aber wir können uns freie entschieden, ob wir uns Vorurteilen und Misstrauen  akzeptieren, oder ob wir mit erhobenen Kopf durch leben gehen, eben grade deshalb.“ , schloss Leah.

,, Sterling hat ja auch leicht reden.“, gab er zurück.

Leah wirkte einen Moment wütend, als wollte sie ihn zurechtweisen. Dann jedoch

wischte sie  sich lediglich  eine der seltsam bunten Haarsträhne aus dem Gesicht.

,, Sie kennen ihn nicht und wissen nichts

über ihn.“

 

,, Ich hab seine Biographie gelesen… ich glaube ich habe sie sogar auf meinem Tablett…“ Er tastete nach der Umhängetasche mit dem Computer. Nicht weil er wirklich danach suchte, aber vor allem um eine Gelegenheit zu haben Leahs Blick zu entkommen.

Der wütende Ausdruck verschwand

endgültig wieder aus ihrem Gesicht und wirkte stattdessen einem Moment, verdutzt,  Plötzlich fing sie an zu lachen.

,,Was ?“

,, Du glaubst …“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. ,, Falk, ein Buch ist nur Text. Es kann gutes darin sein, oder Schwachsinn. Aber letztlich bleibt es eben nur Papier, nichts… lebendiges. Du hast Isaac doch grade kennengelernt… wirkt er wie

jemand, den man zwischen 2 Buchdeckel packen kann? “

,, Nein“ , musste er zugeben. ,, Ehrlich gesagt, ich habe jemand… anderes erwartet schätze ich. Von seinem Verhalten her meine ich. Hat er Familie?“

,, Ich dachte sie hätten seinen Lebenslauf gelesen.“

,, Die Jahre nach der Gründung von

Future Dynamics. Doktor Sterling hält sich was sein Leben davor angeht offenbar recht bedeckt.“

,, Dazu hat er auch allen Grund.“ , erwiderte Leah und auf Falks fragenden Blick ,, Er wird es ihnen selbst sagen oder nicht, wenn er möchte. Wenn sie mich jetzt ebenfalls entschuldigen würden.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich Leah und verschwand ebenfalls in Richtung der Aufzüge.

Falk ließ sich auf einen der aufgestellten Stühle fallen. ,, Einfach Großartig.“ , er sagte die Worte laut und sie hallten in dem fast menschenleeren Saal ungewöhnlich lange nach.

Er nahm den Tablett-Computer aus der Tasche und überflog einige Nachrichten und Schlagzeilen , die auf dem Bildschirm auftauchten. Dann wechselte er weiter zu einer Sammlung an E-Books.

Neben einigen aktuellen Romanen, die alle noch ungelesen waren fanden  sich noch Ovids Metamorphosen.  Er las überhaupt keine Klassische Literatur. Das musste einfach langweilig sein. Falk  konnte sich kaum daran erinnern, das Buchüberhaupt  gekauft zu haben.

Und darunter befand sich  noch eine Biographie.  Isaac Sterling -Der Mann mit einem Traum, der Welt ein neues Gesicht zu geben.

Ohne lange nachzudenken löschte er den Text. Er hatte jetzt wohl Gelegenheit sich ein eigenes Bild zu machen.

Vorurteile…

Vielleicht musste er selbst mit ein paar davon aufräumen. Noch während des Gedankens öffnete er das Textdokument mit Ovids Gedichten.

 

Der Raum war mittlerweile mehr als nur überfüllt. Sämtliche Plätze vor der Bühne waren besetzt und überall, wo keine Stühle standen hatten sich weitere Zuschauer versammelt. Soweit Falk das von seinem Platz aus erkennen konnte standen einige sogar vor dem Turm und warteten. Aber wohin er  auch blickte, er entdeckte keinen einzigen anderen  EV.

Trotzdem fühlte er sich in der Menge weniger

beunruhigt als auf dem Weg hierher. Alle waren zu sehr damit beschäftigt, die vier Personen zu beobachten, die grade auf die Bühne traten.

Da war natürlich Doktor Sterling, den Falks sofort erkannte. Dann Amelia Khanna , deren Anwesenheit hier ihn wenig überraschte. Das Churchsymbol an ihrem Hals konnte er selbst über die Menschenmenge hinweg problemlos ausmachen.

 Der zweite Mann auf der Tribüne wiederum musste Kian Featherstone  persönlich sein.

Eine hagere Gestalt im grauen Nadelstreifenanzug, dessen unterlaufene Augen die Menge vor ihm beobachten und einzuschätzen versuchten. Er wirkte älter, als Falk ihn non seinem letzten Presseauftritt in Erinnerung hatte.  Er konnte geradezu spüren, was im Kopf des Mannes vorging. Eiskalte Berechnung politischer Interessen.

Wo Sterling sich offenbar von seiner Leidenschaft hinreißen ließ schien Feahterstone der kühle Gegenpol zu sein.

Der letzte Mann war wohl lediglich ein Mediator, den weder erkannte Falk ihn, noch schienen Featherstone oder Khanna ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken.

,, Heute ist ein großer Tag.“ , begann Sterling nun.

,, Groß vor allem für sie.“ , erwiderte Khanna.

Der Doktor ging jedoch nicht darauf ein und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. ,, Ich möchte zuerst allen Danken, die heute ihren Weg hierher gefunden haben. Und zweitens mit einigen Gerüchten aufräumen, die… mein Spezialgebiet betreffen. Vor der Unterzeichnung der Verträge will ich mich gerne allen Fragen stellen, die sie… oder auch der Stadtkanzler oder

meine Kollegin aus dem Stadtrat in den letzten Jahren geäußert haben.

Es ist jetzt mehr als zwanzig Jahre her, das ich mit meiner Arbeit begonnen habe und es war eine Aufregende Zeit, nicht nur für mich. Viele hier dürften sich noch an die schweren Jahrzehnte erinnern, die hinter uns liegen. Jahrzehnte, deren Überwindung wir nicht zuletzt EVs zu verdanken haben, egal was manche sagen möchten.“

,, Könnten sie ihre Methoden vielleicht einmal erläutern ? Wie sind wir so weit gekommen?“ , wollte der Mediator wissen. Er sah auf einen Tabletcomputer, den er mit sich herum trug und auf dem vermutlich Fragen aus dem Publikum oder auch über das Intranet der Stadt auftauchten.

Falk selbst tippte einige Augenblicke unruhig selbst auf seinem Computer.  Mit Händen stärker als unsere…  Was sollte das bedeuten?  Schließlich löschte er aber wieder

alles, ohne die Frage abzusenden.

,, Die frühen Beginne der Genetischen Forschung dürften nur den ältesten noch selbst bekannt sein. Letztlich lief alles darauf hinaus, das Genom überhaupt aufzuschlüsseln und aufzuzeichnen.  Das Humangenomprojekt nahm Jahre in Anspruch. Damit aber hatten wir den Schlüssel zum Verständnis unserer eigenen Genetik in Händen. Einen Schlüssel, den wir viele Jahre lang fürchteten. Rote Gentechnik am Menschen anzuwenden schien außer

aus diagnostischen Gründen immer ein Tabu.

Manche hier glauben das nach wie vor. Aber das sind nur Spielereien. Am ureigenen Genom eines Lebewesens zu arbeiten, einzelne Gene an oder abzuschalten, das ist eine alte Methode.  Was wir tun, ist völlig neue Fremdsequenzen einzubringen.  

Eigenschaften , die so in der menschlichen Grund-DANN

nicht vorhanden sind.  Funktionelle Sequenzen aus Tieren. Manchen wiederum mag das unethisch erscheinen.

Aber ich gebe zu bedenken: Der Mensch ist das unvollkommenste aller Tiere. Wir können praktisch nichts besonders gut und alles nur durchschnittlich. Unsere Augen erkennen nur einen winzigen Teil des Lichtspektrums. Wir sind nicht besonders schnell. Unsere Ohren sind verglichen mit anderen Lebewesen praktisch Taub und unsere Nasen darf

ich als Schandfleck der Evolution bezeichnen.

Das einzige, was uns besonders macht, ist unsere Intelligenz.

Und warum diese nicht nutzen um unsere natürlichen Unzulänglichkeiten auszumerzen? Eine berechtigte Frage, wie sie zugeben müssen. Aber so einfach ist es nicht. Das Erbgut eines Ausgewachsenen Lebewesens zu verändern ist praktisch unmöglich, weil

einem nur die DNA aller Zellen auszutauschen bliebe. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wir waren also gezwungen andere Wege zu gehen. Eizellen oder Blastozysten  sind eine andere Geschichte. Wenige Zellen erlauben uns überhaupt erst zu Arbeiten.   Zuerst an Tieren und schließlich an Menschen. Die Ergebnisse, das gebe ich zu, sind nicht immer sauber.  Auch tausend Versuche kommt vielleicht ein Erfolg, aber selbst das ist deutlich mehr, als wir Anfang dieses Jahrhunderts auch nur zu hoffen gewagt hätten.

,, Sind EVs also.. besser ?

,, Sie sind leistungsfähiger, geschickter und unempfindlicher. Was für einen Menschen unzumutbar ist, stellt für einen entsprechenden EV nur ein kleines Problem dar. Ich würde aber nicht das Wort besser verwenden. Unsauberes Arbeiten bei der Einbringung neuer Sequenzen hat schnell unabsehbare Folgen. Die animalisch Wirkenden Merkmale mancher

EVs sind eben darauf zurückzuführen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Punkt erreichen werden, wo wir  völlig saubere Sequenzen und damit nicht mehr von normalen Menschen zu unterscheidende EVs haben werden. “

,, Es sind und bleiben keine Menschen.“ , warf Amelia Khanna ein.

,, Entschuldigung ?“ Der Mediator sah zwischen der

Frau und Sterling hin und her. ,, Sie haben später noch Zeit ihre Gegendarstellung zu äußern. Ich würde sie bitten, bis dahin zu warten.“

,, Miss Khanna… Ich versuche manchmal wirklich ihren Standpunkt zu verstehen…“
,, Es ist nicht richtig Gottes Geschöpfe derart zu verändern. Sie sind nicht der Schöpfer.“ , unterbrach sie ihn.

,, Ich möchte sie einmal bitten, über

folgendes Nachzudenken Amelia.“ ,  fuhr Sterling ruhig fort.

,, Ich habe die Menschen gerettet. Ohne mich wäre diese Stadt nie entstanden… und sie wären vermutlich in einer Mine gestorben, statt es sich in einer Millionärsvilla auf dem oberen Stadtring bequem zu machen. Einer Stadt erbaut von EVs. Nicht von ihrem Gott.“ Er lächelte überlegen, als die Churchlerin zurücktrat.

,, Sie haben das Wort Featherstone.“ , meinte

Sterling schließlich. ,, Ich glaube nicht, das Miss Khanna heute noch etwas beizutragen hat.“
Falk musste Sterling innerlich wieder Respekt zollen. Auf der einen Seite bewunderte er, wie er die Church-Vertreterin mit wenigen Worten ausgebremst hatte. Auf der anderen … erschien Sterling ihm plötzlich nicht mehr nur Freundlich und von seiner Sache überzeugt. Er wirkte Gnadenlos.

Nur Stadtkanzler Featherstone wirkte davon unbeeindruckt, als er nun vortrat. Genau so Selbstsicher wie Sterling, aber mit mehr zu verlieren als dieser.

Das konnte nichts gutes bedeuten. Irgendeinen Trumpf musste der Mann noch haben.

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