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... von Kindesbeinen an, eingebläut .. - Was ist davon noch geblieben?

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"... von Kindesbeinen an, eingebläut .. - Was ist davon noch geblieben?"
Veröffentlicht am 23. Oktober 2013, 16 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt. Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen. Ich bin ...
... von Kindesbeinen an, eingebläut .. - Was ist davon noch geblieben?

... von Kindesbeinen an, eingebläut .. - Was ist davon noch geblieben?

Einleitung

Welche Reflexe konnten wir nach der Erziehung ablegen oder sind noch geblieben und werden es vielleicht für immer bleiben? (c) Text Beim Autor

Von Kindesbeinen an, eingebläut

Zitat: Mein Vater hatte einen Franzosen, den er wohl bei der Arbeit kennengelernt hatte, zu uns eingeladen. Wie immer floß der Wein. Mein Vater spielte Klavier - und auch typisch für ihn: die Marseillaise.
Der Franzose, ein recht junger Kerl, hüpfte vom Sessel hoch, stand stramm und legte die Hand ans Herz. Das war reiner Reflex. Er entschuldigte sich fürchterlich dafür - er sagte, das sei ihnen von Kindesbeinen an eingebläut worden.
(Das Zitat ist ein Auszug aus einem

Kommentar, von Eva N: Ich bin Stolz ein Deutscher zu sein.)

Was ist das Besondere daran?

Der Reflex, der dem jungen Franzosen von Kindesbeinen eingebläut wurde.
Wäre es ihm nicht peinlich gewesen, hätte er sich nicht entschuldigt.
Warum hat er es denn nicht geändert?

Mir stellte sich die Frage, wie viele “Reflexe” schleppe ich mit mir herum oder habe ich mit mir herum geschleppt?
Der Reflex steht hier für nichts anderes,

als für einen Automatismus, den man nach der Einbläuung (Erziehung) beibehalten hat, ohne sich später Gedanken darüber zu machen, warum man das tut, was man tut.
Die Tragweite ist wesentlich größer, als der erste Blick vermuten lässt.
Dazu überlege ich, was mir alles eingebläut wurde - sei es durch die Eltern oder das weitere, erzieherische, Umfeld.

Was wurde mir eingebläut?

- Brav zu sein war das erste Gebot und auf das hören, was die Eltern bzw. Erwachsene sagen - 

einbläuen.]
Wenn sich das automatisiert, also in einem Reflex ausartet, dann ist damit der Grundstein für die Obrigkeitshörigkeit  und  Gutgläubigkeit gelegt. (Blindes Vertrauen in die Politik und Medien, etc.)

- Was sollen die Anderen sagen?
Eine Anweisung dafür, dass ich nicht so leben konnte, wie ich es gerne getan hätte, sondern wie es den Anderen gefällt. (Das war zwar nicht übermäßig, .. aber es war.)

-

Sexualität
Von freier und natürlicher Sexualerziehung konnte keine Rede sein und wurde weitgehend tabuisiert und unterdrückt. (Vor allem von der Religion.)
Der spätere “Reflex” ist Verklemmtheit und Prüderie.

- Vermittlung von Werten 
Auch hier wurden die Anderen mit viel Aufmerksamkeit bedacht. Was ist er, was hat er,  etc.? Was zählt ist Leistung und Wohlstand. - Ganz nach dem Motto: Hast du was, bist du was. Ich wurde nicht danach gefragt, was ich gerne werden

wollte, sondern mußte das tun, was in die Familienplanung passte.

- Religion
Erziehung zu blindem Glauben und Vertrauen. Erziehung zu Demut, Unterordnung und Unterwürfigkeit. (Ein weit verbreiteter “Reflex“, mit Gott im Rücken und das was er und Co. gelehrt haben sollen.)

- Die Erziehung allgemein
Sie war außerst autoritär und Prügel bezog ich reichlich - Zu Hause wie in der

Schule.

Welche Reflexe sind geblieben, von dem, was man mir eingebläut hat?

Brav?
Ja, aber mit einer großen Risikobereitschaft und jenseits von jeglicher Gutsgläubigkeit. (Kritisch allem gegenüber, was ich nicht genau weiß.)
[f]Was sollen andere sagen?
Erst mit ca. 30 Jahren war ich soweit und habe mich von dieser Frage komplett verabschiedet. Es interessierte mich nicht mehr, was andere sagten und tat weitgehend das, was ich wollte.

Sexualität?
Als Kind - bis 14 Jahre - habe ich alles heimlich erkundet, was es zu erkunden gab. (Ein Biographie von mir wurde gesperrt, bzw. gelöscht, wegen diesbezüglich verbreiteter Intoleranz.) Ab ca. 14 Jahre betrat ich den Weg zum aufgeschlossenen und natürlichen Sex. Wenn ich auch nicht alles praktiziere, aber für mich gibt es keine Tabus, sofern gegenseitiges Einverständnis besteht.
Vermittlung von Werten?
Nach meiner Jugend, traten die materiellen Werte mehr und mehr in den Hintergrund. Mit 18 Jahren machte ich

mich selbstständig, was die Verantwortung für mich betraf.
Religion?
Ich wurde als Atheist geboren und bin es eigentlich immer geblieben. Wenn es auch paradox klingen mag: Der Religionsunterricht hat mich darin bestärkt. Welcher Religion man angehört, ist doch reiner Zufall. Je nach dem, wo man zufällig geboren wurde. Und das mit Gott,..  muß jeder selbst für sich entscheiden.
- Die Erziehung allgemein
Sie konnte dazu führen, die Gewalt weiter zu geben oder sie zu verherrlichen. Aber

ich habe mich für das Gegenteil entschieden und hasse jede Form von Gewalt - die Sinnlos ist.

Also, von dem was mir eingebläut wurde, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Daher gerate ich häufig mit Menschen aneinander, die an dem festgehalten halten, was ihnen eingebläut wurde und ich möchte behaupten, es sind die Meisten.
Das wäre auch weiter nicht schlimm, wenn das Verhalten nicht an die Kinder weiter gegeben würde und diese werden es auch weiter

geben.
Beim abspielen der Nationalhymne würde ich keine Hand/Faust aufs Herz legen und sollten sich um mich welche erheben, dann sähe ich auch darin keinen Sinn.
Unsinniges Handeln abzulegen ist nicht so schwer. Man muss es nur als solches  erkennen.
Das was nicht abgelegt wurde, ist das Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Liebe Leser, welche “Reflexe” habt ihr abgelegt und von welchen sollte man sich auf jeden Fall trennen? Über Kommentare

würde ich mich freuen.

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Hörbuch

Über den Autor

pepe50
Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt.
Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen.
Ich bin mir dessen bewuust, dass ich die Mehrheit damit nicht begeistern kann. Aber auch in dem Falle ist mir Qualität lieber als Quantität.
Alle (annehmbaren) Kommentare sind ausdrücklich erwünscht und ich betrachte sie als Belohnung.

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Kommentare
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abschuetze Tolle Empfehlung von dir. Gern gelesen und ab und an geschmunzelt.
Schlimm, wenn sich das Eingebläute in der Psyche festgesetzt hat. Frag nicht ! Bei vielen, sehr vielen Dingen, die ich mitbekommen, eingebläut bekommen habe, habe ich mir geschworen: nicht bei meinen Kindern.
Aber: ... so ein bisschen Benehmen, Anstand, Respekt könnten viele noch vertragen. Muss ja nicht gleich der Knicks und der Diener sein. Doch wenn sich Erwachsenen unterhalten, haben KInder... oder wenn 'ne Oma in die Bahn einsteigt und mit der Jugend um den letzten freien Platz kämpfen muss....
Doch glaube ich, das gerade hier bei uns in Deutschland kaum noch jemanden etwas eingebläut wird ("Vergebliche Liebesmüh")

... und damit nochmals Grüße zurück an Fred von Antje:))
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Auch in dem Kommentar sehe ich Zustimmung und viel Übereinstimmung, lebe Antje.
Z. - Doch glaube ich, das gerade hier bei uns in Deutschland kaum noch jemanden etwas eingebläut wird ("Vergebliche Liebesmüh") - Ze
Oooh doch, nur anders und vor allem vom Umfeld und den Anderen. (Vermutlich meintest Du jene, die es eigentlich tun sollten - aber nicht einbläuen, sondern anleiten.)

Ja, liebe Antje, auch nochmal Grüße und noch einen schönen Abend, Fred

.
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Re: -
Zitat: (Original von Milan01 am 25.10.2013 - 14:12 Uhr) Gut gelungener Beitrag.
Obrigkeitshörigkeit ist immer noch verbreitet. Religion, Erziehung, Schule
hast du sehr gut beschrieben. Man sollte sich den Film von Erwin Wagenhofer - ALPHABET ansehen. Würde einigen die Augen öffnen.
5*
Lg Milan

Ich danke dir Milan, dass du dir heute meine Beiträge vor geknöpft hast und für deine kritischen Kommentare. So soll es sein und glaube nur ja nicht, dass mir deine differenzierte Bewertung entgangen ist. Aber es freut mich, dass wir hier scheinbar der gleichen Meinung sind.
Der Film sagt mir nichts, aber da du ihn empfiehlst, werde ich mal sehen, ob ich ihn finde.
Gefunden, danke dir. - LG Fred

http://youtu.be/YOAxaJx94ng
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Re: *** -
Zitat: (Original von Intruder am 25.10.2013 - 08:51 Uhr) Du beschreibst, hier deine Erziehung ich denke sie ist bei vielen so verlaufen .Deine Eltern,haben dir das gegeben was Sie lernten,
Denen ist kein Vorwurf zu machen, Jeder geht dann seinen eigenen Weg.
Du scheinst ihn auch gefunden zu haben.
Aber es werden und muss auch heute noch Werte übermittelt werden.
Und jede Generation übermittelt sie anders

Es grüßt der Intruder

Meine Darstellung ist vielleicht etwas zu einseitig und beschreibt nur das, was ich korrigiert habe. Und das was ich korrigiert habe, vermisse ich bei den Meisten, sonst träfe die Tatsache nicht zu, dass die Masse dumm ist.
(Erst heute wurde ich noch korrigiert: Sie ist nicht dumm, sie wird immer dümmer... ehem, ist nicht von mir .. )

LG - Alfred
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Gut gelungener Beitrag.
Obrigkeitshörigkeit ist immer noch verbreitet. Religion, Erziehung, Schule
hast du sehr gut beschrieben. Man sollte sich den Film von Erwin Wagenhofer - ALPHABET ansehen. Würde einigen die Augen öffnen.
5*
Lg Milan
Vor langer Zeit - Antworten
Intruder *** - Du beschreibst, hier deine Erziehung ich denke sie ist bei vielen so verlaufen .Deine Eltern,haben dir das gegeben was Sie lernten,
Denen ist kein Vorwurf zu machen, Jeder geht dann seinen eigenen Weg.
Du scheinst ihn auch gefunden zu haben.
Aber es werden und muss auch heute noch Werte übermittelt werden.
Und jede Generation übermittelt sie anders

Es grüßt der Intruder
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Re: - Grundwerte des menschlichen Miteinanders sind längst auf dem Schafott des Goldes geköpft worden.
Den Reflex, dass es nun mal so ist, wie es ist, habe ich abgelegt. Querdenker und Freidenker haben wir viel zu wenig, weil es inzwischen als abnorm gilt
LG
Günter
Das verstehe ich auch nicht, Günter.
Eigentlich ein Thema, wozu jeder etwas schreiben könnte, aber es ist ja kein Muss.
Was will man machen, wenn der Reflex das verhindert? :-) Dennoch möchte ich mich auch bei den anonymen Lesern bedanken und dir ganz besonders für den wahren, leidenschaftlichen und an sich sehr traurigen Kommentar.

Eigentlich ist das alles kein großes Geheimnis, was du geschrieben hast, nur die Meisten sehen es einfach nicht.
Diese Gleichgültigkeit ist genau so erschreckend, wie sie gefährlich ist.

Wie ich sehe, dir noch eine gute Nacht

LG Fred


Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Lieber Pepe50, nach 17 Lesern und keinem Kommentar, habe ich keinen Reflex genauso zu handeln (wenn die es nicht tun, tue ich es auch nicht):

Ich bin Atheist und sehe die Institution Kirche als eigentlich korrupten Sauhaufen an. Das münze ich auf Raffgier und das Festhalten von überkommenen Werten, während der "wahre§ Gläubige diesen Herren ziemlich wurst ist, wenn er nicht monetär interessant ist. Dabei wird die Leistung des armen Pfarrers vor Ort völlig ignoriert.
Einen Staatsapparat halte ich, vor allem in der heutigen Zeit, für ein äußerst instabiles Gebäude. Wer sich an der Umwelt vergreift (Atomkraftwerke und die Demonstranten, die damals wie Verbrecher behandelt wurden), wer vor allem sich selbst bereichert und die Verantwortung für den Staat längst vor Machtgier verloren hat, dient angeblich dem Volk? Wer Verarmung und Arbeitslosigkeit auch noch mit Drangsalierung bestraft, ist keinen Schuss Pulver wert.
Immer waren es die führenden Politiker, die das Elend von Millionen von Menschen bedenkenlos in Kauf nahmen. Alexander der Große (hat die Einwohner einer ganzen Stadt ermorden lassen) hat genauso Massen von unschuldigen Menschen massakriert, wie andere düstere Gestalten der Geschichte. Daher sehe ich auch die Erziehung und Bildung unter kritischem Gesichtspunkt. War es denn eine so große Leistung von Napoleon fast ganz Europa zu unterwerfen? Hätte er nicht Frankreich zur Blüte verhelfen können, anstatt eine ganze männliche Generation zu verheitzen? usw.
Auch heutzutage kommt mir gerade als Deutscher die Galle hoch, wenn ich erfahre, dass wir geächtete Sprengbomben herstellen, dass wir etwas militärisch am Hindukusch zu suchen haben (und in weiteren mindestens 23 Ländern). Mir kommt die Galle hoch, wenn ich von Menschenwürde höre, die keinen interessiert, wenn man nur Geschäfte mit den Missetätern machen kann.
Aber auch in der Wissenschaft scheint vieles festgefahren. Einstein war ein irrer, verblödeter Querdenker solange, bis die Tragweite seines unkonventionellen Gedankenganges überhaupt erfasst wurde.
Nobelpreisträger auf dem Gebiet der Wissenschaft können froh sein, wenn sie die Preisübergabe noch erleben können, weil erst viel zu spät ihre Leistung gewürdigt wird.
Grundwerte des menschlichen Miteinanders sind längst auf dem Schafott des Goldes geköpft worden.
Den Reflex, dass es nun mal so ist, wie es ist, habe ich abgelegt. Querdenker und Freidenker haben wir viel zu wenig, weil es inzwischen als abnorm gilt
LG
Günter
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