Beschreibung
Mit 16 Jahren aufgeschrieben.
Ich sah dich auf dem Schulhof. Lange blonde Zöpfe umrahmten dein schönes Gesicht. Als unsere Blicke sich trafen - blieben wir fasziniert voneinander - wie angewurzelt stehen. Es war, als zuckten Blitze wie elektrischer Strom zwischen uns hin und her. In meinem Herzen stiegen bis dahin nie gekannte Gefühle auf. Sie waren schön, aber sie sorgten auch für eine gewisse Unruhe in meinen Nerven. Jedoch waren sie voller Wärme und Licht, und Sehnsucht nach etwas mir noch Unbekanntem.
Eine mächtige Kraft zog mein zitterndes Herz zu dir. Ich kam dir näher, näher, noch näher. Du standst fest wie ein Baum - so schien es mir - und schautest mir gebannt in die Augen. Unsere Blicke trafen sich, sogen sich aneinander fest. Unsere Lippen lächelten erwartungsvoll. Ich war dir ganz nah, so nah wie ich noch niemals zuvor einem Mädchen war.
Ich berührte deine Hände,
streichelte dein Haar.
Dein Gesicht lief rot an.
Dein Blut wallte auf.
Du begannst zu zittern.
Ich wollte etwas sagen.
Meine Stimme versagte.
Nur eins wollte ich
- nur eins -:
Dich in meine Arme nehmen.
Dich liebkosen.
Dich spüren.
Dich küssen.
Ein unbändiges Verlangen hatte ich nach dir. Nie gekannte Gefühle stiegen in mir auf.
Ich folgte ihrem Drängen.
Ich ergab mich ihrem Lauf.
Ich wurde schließlich ihr Opfer.
Der Ohnmacht nahe ließ ich mich in den Abgrund meiner neuen Gefühle fallen. Da spürte ich deinen vibrierenden Körper an meinem. Und augenblicklich zog ich dich - nach dir verlangend - ganz nah an mich heran. Du klammertest dich fest an mich. Endlich fanden sich unsere erwartungvollen Lippen, und die Glut unserer aufgewühlten Gefühle entlud sich in heißen, nie endenwollenden Küssen. Und mehr und mehr, und immer wieder, küssten wir uns. Bis ich spürte, dass da noch mehr war. Dass da etwas zu dir drängte, das sein Verlangen auf einer anderen Ebene zu stillen versuchte. Es drängte mich näher, intensiver an deinen zitternden Körper. Du spürtest das fordernde Drängen und die gewaltige Kraft, die davon ausging.
Abrupt drehtest du dich aus meinen Armen und fingst lauthals an zu lachen.
Erst war ich geschockt, dann verblüfft, über dein Verhalten. In meinem Innern revoltierten die aufgestauten Gefühle und fuhren Achterbahn mit mir.
Dann gabst du mir einen Kuss mitten auf meinen geöffneten Mund und sagtest: Tschau, Benny. Da war ich wieder in der Wirklichkeit angekommen. Ich schüttelte mich wie ein begossener Pudel, rieb mir mit beiden Händen über die Augen, schnappte nach Luft, und sogleich war ich wieder im normalen Leben angekommen.