Gedichte
Das Ende der Wende der Zeit

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"Das Ende der Wende der Zeit"
Veröffentlicht am 22. Oktober 2013, 22 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich schreibe phasenweise im Leben.. Zwischen den Welten und zwischen den Zeiten, Lyrik nahe der Grenze...Manchmal fange ich einfach nur mit einem Augen-Blick einen Gegenstand oder mit einem Ohr einen Wortfetzen ein.....manchmal sind es Impulse meiner eigenen Lebenssituation,.die mich listig umzingeln oder liebevoll umarmen ... manchmal lösen diese Impressionen Assoziationen aus, mit denen ich die Bilder in meinen Gedichten male.., Trennung, ...
Das Ende der Wende der Zeit

Das Ende der Wende der Zeit

Beschreibung

Lyrik nahe der Grenze

Schnurrende Ichprozesse in der Wende der Zeit

Das schnurrende Ich der vertrauten Zeit 
wärmt sich unwissend am Licht der Losigkeit
Füllt den tönernen Krug mit blutrotem Wein
hüllt sich in wollwarme Decken ein

Fast ohne Grund - nur die Fragen des Nur
erfordern den Stillstand der Zeiger der Uhr
Die Sicht auf das Nach und die Ahnung des Vor
erwarten Verriegeln von Fenster und Tor

Das Wenden der Zeit trotz des Wissen ums Sein:
in vertrauten Zeiten: Kein Ich im Dein
Das zeitlose Ich macht sich schnurrend was vor
verweist die Wende streng vor das Tor

Trotz Schnurren und Decken und Krügen mit Wein
bricht wissend der Wende der Zeiten ein
Das ahnende Vor verliert das sichtige Nach 
Zeiten der Losigkeit liegen brach

Das schweigende Ich der vertrauten Zeit
wird kalt in der dunklen Losigkeit
Es zerbricht den Krug mit dem blutleeren Wein
und hüllt sich in löchrige Fetzen ein

Das Ende der Wende der Zwischenzeit
ein Anfang der Zeiten - das Sein ist bereit
Das Ich schnurrt weiter, macht sich nichts vor
sieht Nach, ahnt Vor und öffnet das Tor

Gemeinsam Einsam

Einseitiges Geben und Nehmen

Ohne Hände, ohne Augen, ohne Bauch
tanzt Einer den satten Nabelschnurtanz
Im Zahn der blutroten Zeit
Er wächst, er gedeiht
formt sich, streckt sich, wächst zu seinem Selbst heran
Der Andere wächst mit, vergisst das Gedeihen
verbeult und verdehnt und verdörrt
ächzt stöhnend den satten Nabelschnurtanz
Das wird ihm den Hals brechen

Harmlose Grabenkämpfe - Zweiter Kampf

Der Kampf der Gräben
geht weiter

Der Erste wirft einen Stein,
zielt auf den zweiten Herzblutrot
und wirft ihn mit aller Kraft 

Der Zweite hält sich den Kopf 
wankt herzblutrot auf den Furchen
und tanzt den strohbeinigen Grabentanz

Der Dritte droht mit den Augen
er droht und droht und droht
bis sie ihm herausfallen

Der Kampf der Gräben
geht weiter

Harmlose Grabenkämpfe

Der Kampf der Gräben
dauert an

Der erste wirft einen Stein,
zielt auf den zweiten Herzblutrot
und wirft ihn mit aller Kraft 

Der zweite sucht sich im Feld 
wankt Herzblutrot in den Furchen
und tanzt den strohbeinigen Grabentanz

Der Kampf der Gräben
wird lange dauern

Der Dritte droht mit den Augen
er droht und droht und droht
bis sie ihm herausfallen

Der Kampf der Gräben
geht weiter

Du bleibst was du bist

Das Haus grollt
Es sehnt sich nach Mauern und Wänden
oder zumindest nach Ecken und Kanten
Es hadert unter seinem dreieckigen Dach
Ich werfe ihm Fenster hin
Es rollt drohend die Augen
Ich biete ihm Türen an
Wütend faucht es zurück
Ich locke mit einem Fundament
Nichts kann es beruhigen
Böden, Keller, Treppen?
Ich lasse nichts unversucht 
Das Haus heult zornig auf
und bleibt einfach nur Dach

Grasnestergetümmel

Zwei Halme zwinkern sich zu
spähen verstohlen und liebestolllüstern
Ersuchen, Erfinden die Anmut
geernteter Früchte des Feldes 

Entschlossen entwurzeln sie sich
strecken die Beine, das Haupt
Sie schreiten mit Grashalmenschritten
und fordern zum Tanze auf 

Sie häuten sich schmiegsam
drehen sich mit wirbelndem Haar 
Vereint im Walzerschritte 
Halme und Rippen und Jahr

Der gute Tag

Im späten Atem des Tages,
verfalle ich dem
Locken Deines Flusses
verliere mich 
im Irisblau deiner Sterne
versuche mich
an dem Nektar Deiner Blüten
und verfange mich
in den Furchen Deines Ackers
Ich füll Dir den Krug mit Wein

Monologe

Zwei Stimmen treffen sich
tief im Winkel der inneren Haut
Eine Stimme fordert und gibt
die andere fordert und nimmt
Beide sind gleich
Die eine Stimme wird immer größer
die andere bleibt gleich und wird klein
Beide Stimmen wachsen
zu einem einsamen zweisamen Wort 
zu einem einzigen leeren Satz
zu einer gemeinsam verlorenen Geschichte
Die eine Stimme geht und bleibt
die andere Stimme geht und geht
Die Stimme die bleibt verstummt

Von der Rechnung, die niemals aufging

Eins und Eins suchten nach der Zwei
(die hatte sich zu gut versteckt)
sie teilten sich
(immer frustrierter und ohne Nachhaltigkeit)
zogen sich die Wurzeln
(bis es schmerzte)
bildeten sich Quer
(und blieben so stehen)
erhoben sich zum Quadrat
(ohne sich dabei zu wachsen)
liefen parallel
(ohne sich jemals zu treffen)

erfüllten Funktionen,
(ohne jemals zu funktionieren)
Sie holten sich
Dritte
und Vierte und Fünfte
und Sexte 
(ohne auf ihr Ziel zu achten)
und übersahen dabei, wie einfach es ist, eine Summe zu bilden

Liebesgedicht nach dem Ende der Wende der Zeit

Versuche erst gar nicht mir in den Sinn zu kommen!
Deine Worte zerschlage ich in der Luft
aus Deinem Gejammer flechte ich mir Zöpfe
mit Deiner Kälte wärme ich mein Herz
Schleiche Du Dich nur in meine Gedanken!
Meine Taubheit zerfetzt Deine Ohren
Meine Blindheit blenden Deine Augen
Mein Schweigen lähmt Deine Seele
Weiche von mir!
Was Du bei mir gefunden hast
darfst du behalten
es wird dich verbrennen

Gespräche unter der Haut

Zwei Stimmen treffen sich
tief im Winkel der inneren Haut
Eine Stimme fordert und gibt
die andere fordert und nimmt
Sie suchen ihren Anfang
Und finden ihr Ende
die eine Stimme wird immer größer
die andere bleibt gleich und wird klein
Beide Stimmen wachsen
zu einem einsamen zweisamen Wort
zu einem einzigen leeren Satz
zu einer gemeinsam verlorenen Geschichte
Die eine Stimme geht und bleibt
Die andere Stimme geht und geht
Die Stimme die bleibt verstummt

Liebesreigen

Ohne Hände, ohne Augen, ohne Bauch
tanzt Einer den satten Nabelschnurtanz
Im Zahn der blutroten Zeit
Er wächst, er gedeiht
formt sich, streckt sich, wächst zu seinem Selbst heran
Der Andere wächst mit, vergisst das Gedeihen
verbeult und verdehnt und verdörrt
ächzt stöhnend den satten Nabelschnurtanz
Das wird ihm den Hals brechen

Rosmarinnacht

Das späte Atmen des Tages
und das träge Gähnen der Nacht
bereit für die Wende der Fremde der Zeit
Vereint zu den Dieben des Tages
Vereint zu den Dieben der Nacht
Der Traum ist erwacht!!
Geträumte Realgestalten
Erweckt durch die Macht des Er-träumes
Geträumt durch die Macht des Er-weckens
reale Traumgestalten
Gestalten gestalten
gestaltete Gestalten
Formen - Halten - Verbinden
Verwinden - Entbinden
Berührte Körperseelen
Rosmarin schwängert die Luft
Ein neuer Tag erwacht

Zwei Blitze durchbrechen die Nacht
Der eine so laut
Wie der andere hell
Erschrocken versteckt sich der Himmel im Schwarz
Des Schwarzes Grau fällt aus dem Rahmen
Sucht die Blitze, den Donner, den Sturm
Findet das Stille, das Dunkle, den Tag
Der Himmel will zurück in die Nacht
Verliert die Farbe, wird weiß
Der eine Blitz verführt den Donner
Der andere wütet weiter

Die Mitte der Zeit bei der Wende des Endes der Zwischenzeit

Leere und Stille befüllen, bebrüllen 
die laute Unruhe des Tages
Schatten verbannen den Schlaf ins Asyl
zerren die Müdigkeit an den gastfreundlichen gedeckten Tisch 
Aktionsreicher Vorsatz hetzt durch den Tag
Aktionsfreies Nachspiel zersprengt die Nacht
Wo habt ihr euch versteckt?
Du atemloser Pulsschlag des Lebens

Gewitterzank

Zwei Blitze durchbrechen die Nacht
Der eine so laut
Wie der andere hell
Erschrocken versteckt sich der Himmel im Schwarz
des Schwarzen Grau fällt aus dem Rahmen
Sucht die Blitze, den Donner, den Sturm
Findet das Stille, das Dunkle, den Tag
Der Himmel will zurück in die Nacht
Verliert die Farbe, wird weiß
Der eine Blitz verführt den Donner
Der andere wütet weiter
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Hörbuch

Über den Autor

Zwischenzeit
Ich schreibe phasenweise im Leben.. Zwischen den Welten und zwischen den Zeiten, Lyrik nahe der Grenze...Manchmal fange ich einfach nur mit einem Augen-Blick einen Gegenstand oder mit einem Ohr einen Wortfetzen ein.....manchmal sind es Impulse meiner eigenen Lebenssituation,.die mich listig umzingeln oder liebevoll umarmen ... manchmal lösen diese Impressionen Assoziationen aus, mit denen ich die Bilder in meinen Gedichten male.., Trennung, Herzeingänge, Ecken und Kanten, sich tümmelnde Grasnester ... Teilweise verstörend und entfremdet geschrieben... manchmal liebevoll mit meinem guten Licht.....Gefühle in den Zwischenzeiten.. um Wendekreis der Zeit... dem Enden und dem Anfang von Zeiten meines Lebens....

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FLEURdelaCOEUR Deine Bilder und Wortspiele sind phänomenal!
Einige Texte gehen sofort tief ins Herz, andere kann ich nur stückweise entschlüsseln. Bin auch der Meinung, du solltest sie einzeln einstellen.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit Danke Fleur.. viele habe ich schon ver-einzelt

LG

Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit Vielen Dank Fleur! Vielen sind meine Texte nicht zugänglich...freu mich immer, wenn ich auf Gleichgesinnte treffe.. Und ich habe die GEdichte teilweise eingestellt

Ganz liebe Grüße

Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Ich erfreue mich sehr gern an ihnen, kann es jedoch nur wohldosiert, da ja das Leben auch noch außerhalb des Bildschirms stattfindert ;-))
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit sie stehen da und haben Zeit.. bis nach dem Ende der Wende und noch länger

LG
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Da hast Du aber viele interessante Gedichte geschrieben.
Ich habe Dein Buch gern gelesen und gebe Dir auch gern 5 Sterne dafür.

Lieben Gruß
GerLinde
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit Vielen Dank Gerlinde :-).. hatte deinen Kommentar irgendwie "übersehen" ?? weiß gar nicht, wie das passieren konnte.. Aber du kennst mich ja und meine "Fähigkeiten" mich im Dschungel dieser Seiten zu orientieren.. LG Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Ephraim Einen atemlosen Pulsschlag des Lebens - hast du hier gezaubert er blitzt und donnert und lässt die Seele regnen.

Gefällt mir dieser geteilte Wind
der im Singen schweigt und doch gehört wird !

LG Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit Hallo Ephraim. ich habe dir schon irgendwo hin! geantwortet... orientiere mich hier gerade noch ... Ja.. ein atemloser Pulsschlag.. der die Adern graviert..in den Zeiten zwischen den Zeiten.. Dank Dir..

LG

Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit :-)
Vor langer Zeit - Antworten
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