Während immer größere Teile der Galaxie im Chaos versinken und die alten Ordnungen zerfallen scheint es, als gäbe es keine Hoffnung mehr einen Krieg zu verhindern. Die Via können die Kontrolle über die Erde an sich reißen, während die menschliche Flotte den Kampf längst an einer anderen Front führt. Rafail Coel versucht weiterhin die Artheraner von einem sinnlosen Angriff auf die abtrünnige Kolonie Artherium abzuhalten Und dann sieht es so aus als liegt ein letzter Funken Hoffnung vielleicht in der Vergangenheit Bildquelle : exploding star fotolia.com
,, Wir haben auf der Kronos momentan etwas Personalmangel.“ , brach Seyonn das Schweigen, das auf die Entscheidung des Rates folgte. ,, Die letzte Schlacht mit den Via hat uns beinahe die Hälfte unserer Crew gekostet.“
Vaas nickte ,, Natürlich. Wenn es uns möglich ist, werde ich gerne dafür sorgen, dass man eine Mannschaft zusammenstellt. Am besten wäre es wenn… “
Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, den in diesen Moment stolperte eine einsame, abgerissen wirkenden Gestalt in den Raum.
Coel tastete sofort nach seiner Waffe, fand diese aber nicht. Er hatte es für klüger gehalten nicht Bewaffnet aufzutauchen. Jetzt verfluchte er sich dafür.
Zwei artheranische Wachleute richteten Gewehre auf den Neuankömmling.
Skelaw.
Der ausgestoßene Artheraner blieb mitten im Raum stehen, während die Wachen nur weiterhin auf ihn zielten. Fast als forderte er es heraus, erschossen zu werden.
Stattdessen sank er auf die Knie.
,, Ich habe zugelassen, das Vorurteile mein Handeln bestimmen. Was bleibt mir, als um Vergebung zu bitten. Und um einen annehmbaren Tod.“ , er flüsterte die Worte lediglich. Dann jedoch sah er Coel direkt an. ,, Sie haben gewonnen.“
Eine Weile lang war es totenstill im Raum. Das ganze musste ein seltsames Bild abgegeben haben. Der nach wie vor einige Schritte vom Eingang entfernt auf dem Boden kniende Artheraner vor dem Häuserrat.
Und die kleine Gruppe aus Menschen, die das seltsame Schauspiel verfolgte.
Adams nahm die Brille ab und säuberte einen Augenblick nervös die Gläser.
,, Als sein Linja liegt die Entscheidung bei euch Vaas.“ , sagte Istarie schließlich.
Der grauhaarige Artheraner wendete sich an Skelaw. ,, Ihr habt euch blenden lassen. Ihr habt euren Stolz über das Wohl von allen gestellt. Eure Reue kommt spät.“ Er nickte den Wachen zu. ,, Tötet ihn.“
Einer der zwei bewaffneten Artheraner richtete das Gewehr auf Skelaws Kopf.
,, Halt.“ Coel stieß den Mann beiseite. Ein Schuss löste sich aus der Waffe, schlug aber in die Decke des Raums ein ohne jemanden zu verletzen.
Hatte er das grade wirklich getan? Er sah hinab auf den nach wie vor Schicksalsergeben wartenden Skelaw. Es sah so aus. Er hatte ihn nicht töten können… Wie konnte er zulassen, dass andere es taten?
,, Seit ihr verrückt geworden ?“ Natürlich war es Darween.
,, Vielleicht sollte ich euch das Fragen.“ , erwiderte Coel mit einem Ruck entriss er dem Wachmann endgültig das Gewehr und warf es bei Seite. ,, Steh auf.“
Skelaw sah beinahe vorsichtig nach oben.
,, Steh auf habe ich gesagt.“
Er hockte sich auf den Boden und hielt dem Artheraner eine Hand hin.
Skelaw zögerte, während die Zeit sich in die Länge zu ziehen schien.
,, Oder sie lassen sich erschießen.“ , fügte Coel trocken hinzu. ,, ich versuche grade ihnen eine zweite Chance zu geben, sie machen es mir aber nicht wirklich leichter.“
Jetzt erst ergriff der Artheraner seine Hand und stand auf.
Coel wendete sich sofort wieder an den versammelten Häuserrat. ,, Wenn wir hier nicht anfangen können uns alles zu vergeben, wann dann ? Das Töten endet genau hier oder es hat nie ein Ende. Vielleicht müssen wir weiterkämpfen. Vielleicht werden weitere sterben. Aber nicht mehr so. “
Vaas nickte. ,, Er hat euch und Aine angegriffen. Wenn das also ebenso euer Urteil ist…“ Er sah zu der Artheranerin.
,, Ich vertraue Rafa…. Coels Urteil.“
Elth schlug die Hände zusammen. ,, Dann wäre das geklärt. Ich schlage vor wir sollten endlich zum wesentlichen Zurück kommen. Wie sieht also ihr Plan aus?“ , wollte er von Coel wissen. ,, Ich schätze mal sie haben einen ?“
Im Hintergrund bekam er grade noch mit, wie die verbliebene Wache Skelaw aus dem Raum brachte.
,, Ich will erst wissen was aus ihm wird.“
,, Es spricht nichts dagegen, Skelaw wieder das Kommando über sein Schiff zurück zu geben. Wir werden bei Artherium jedes einzelne brauchen schätze ich.“ , erwiderte Vaas.
,, Vielleicht nicht.“ , begann Coel. ,, Seyonn, wenn sie so freundlich wären…“
Der Unity-Abgesandte nickte, bevor er eine Funkverbindung zur Kronos herstellte. ,, Ägir, wir wären dann soweit.“
,, Was soll…“ , setzte Martin an.
,, Abwarten.“ , erklärte Seyonn nur. Minuten vergingen schweigend, in denen sich nichts tat.
,, Sie sollten vielleicht erklären was das zu bedeuten…“ , begann nun Vaas. Jedoch wurde er von einem gehetzt wirkenden Artheraner unterbrochen, der zur Tür herein stürzte.
,, Raumüberwachung…“ , keuchte der Mann nur. ,, Einige dutzend neue Signaturen. Sind vor einer Sekunde aufgetaucht.“
Darween trat drohend auf die Gruppe Menschen und Aine zu. ,, Ich wusste es, ihr habt uns hintergangen.“
,,Ruhe.“ , gebot Vaas.
Elth war derweil mit Istarie an einen der Tische mit interaktiver Oberfläche getreten, auf dem jetzt langsam eine Karte des Systems auftauchte.
Eos war grade zu umringt mit Signalen.
,, Es stimmt.“ , Elth wendete sich jetzt ebenfalls wieder zu ihnen um. ,, Möchten sie mir das vielleicht erklären.“
Coel grinste lediglich. Es funktionierte. Dan nickte er Seyonn zu, der ein knappes ,, Abschalten“ an die Kronos weitergab.
Auf einen Schlag waren die fremden Schiffsignaturen wieder verschwunden.
Istarie kniff verwirrt die Augen zusammen als die Karten plötzlich wieder leer waren.
,, Möchten sie das vielleicht erklären ?“
,, Ein relativ junges Konzept der GTDF.“ , antwortete Coel. ,, Die Überwachung des Alles beschränkt sich für die meisten auf Energiesignaturen. Was also, wenn man einfach ein paar künstliche Satelliten entwirft, die einfach jede Menge Wärmeenergie abstrahlen ?“
Überraschung und Begreifen mischten sich in Darweens Gesichtsausdruck. ,, Es entsteh die Illusion einer ganzen Flotte.“ Er nickte, beinahe anerkennend. ,, Ich glaube ich weiß worauf das hinaus läuft.“
,, Ich weiß das sie nicht mehr so viele Schiffe wie vor ihrem Angriff auf die Erde haben. Und die Verluste an der Brücke werden sie auch nicht ersetzen können, aber, hier geht es auch nur um die Abschreckwirkung. Wir können Hammond vorgaukeln, das er es mit einer sehr viel größeren Bedrohung zu tun hat. Er rechnet mit einer Invasion der GTDF, seit er den Kontakt zur Erde abgebrochen hat, nicht mit den Artheranern. Hoffentlich ist er so überrascht, dass er nicht unsere Anzahl dann nicht näher überprüft. Diese Illusion der Überlegenheit wird ihn zwingen uns zumindest anzuhören.“
,, Und was genau willst du… wollen sie ihm für Artherium anbieten ?“ , fragte Aine.
,, Schürfrechte.“ , antwortete er. ,, Um etwas anderes geht es ihm auch gar nicht… und seien wir ehrlich, selbst wenn Hammond den Planeten freigibt, würde auch nur eine Grundlegende Restauration Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Im Gegenzug, dass sie die Oberhoheit über Artherium zurück erhalten darf er , natürlich nur mit Genehmigung der artheranischen Regierung, die bereits aufgegrabenen Ressourcenvorkommen abtragen. Davon hätte jeder etwas. Wenn der Rat dem seien Zustimmung gibt… würde ich ihm diesen Vorschlag unterbreiten.“
Coel musste lediglich in die Gesichter der umstehenden sehen um zu wissen, dass er Gewonnen hatte. Selbst Darween zeigte etwas wie ein Lächeln. Es viel ihm mittlerweile leicht, auch artheranische Gesichtszüge zu deuten.
Aber das hier war der leichte Teil gewesen…
,, Wir werden noch einige Vorbereitungen Treffen und alle Informieren. Sie haben zwölf Stunden bis zum Abflug.“
Kühle Morgenluft schlug ihm entgegen, als er das Gebäude verließ. Mittlerweile zeichnete sich eine orangerote Linie über den Häusern der Siedlung ab. Als würde der Himmel brennen…
Wie er auf Artherium gebrannt hatte. Eine Erinnerung, die nun fern schien. Fast unbedeutend wenn er die Ereignisse der letzten Monate bedachte.
Coel spürte eine Hand auf der Schuler. Er brauchte sich nicht umdrehen.
,, Ich habe langsam das Gefühl, alles wiederholen zu müssen. Diesmal… einfach nur auf der anderen Seite.“
,, Diesmal wird es anders.“ , sagte Aine.
,, Noch einen Feuerball übersteht der Planet vermutlich ohnehin nicht mehr. Wobei, es hätte schon was. Das erste künstlich erschaffene Asteroidenfeld.“
,, Martin.“
,, Okay, nicht lustig. Habe es schon verstanden. Wo bleibt eigentlich unser Taxi?“
,, Ägir schickt ein Shuttle.“ , erwiderte Adams. ,, Das könnte aber noch etwas dauern.“
,, Und wir bekommen besuch.“ , fügte Seyonn hinzu, der sich bereits wieder zum Eingang des Turms umgedreht hatte.
Elth Krodis kam die Stufen der Treppe im inneren herabgeeilt. Hinter ihm folgte eine weitere Gestalt, die Adams sofort erkannte. Malik.
Coel musterte den Artheranischen Hausherrn mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier.
,, Was wollen sie jetzt noch ?“ , fragte er.
,, Ich muss mich bei ihnen entschuldigen, aber... es schien die einzige Möglichkeit. Und es hat funktioniert. Das ist das wichtigste. “
,, Entschuldigen ?“ Aine schüttelte nur den Kopf. ,, Sollten sie es noch einmal wagen, sollten sie auch nur auf die Idee kommen, Coel gegen mich als Druckmittel zu nutzen ist die Politik ihr geringstes Problem. Verstehen wir uns?“
Elth reagierte nicht, sondern fuhr einfach fort: ,, Ich soll ihnen außerdem sagen, dass sie ihre Ersatzcrew bekommen.“ Mit diesen Worten wendete er sich zum gehen und Malik blieb allein zurück. Oder fast allein.
Eine Gestalt, die dem Artheraner nur knapp zu den Schultern reichte.
,, Wer ist das denn ?“ , wollte Martin wissen.
Die kleine Gestalt, eine Artheranerin sicher nicht viel älter als fünfzehn, stellte sich selbst vor. ,, Hyalendie.“
,, Das ist ein echter Name ?“ , erwiderte Martin lachend.
Seyonn schüttelte tadelnd en Kopf.
,, Nicht böse gemeint.“ , fügte der Pilot hastig hinzu. ,, Also… Hyalan… Hyalen… Wisst ihr was Leute, ich gebe es auf.“
,, Sie begleiten uns also, Malik ? “ , fragte Aine
,, Ich, einige andere und die Kleine.“
,, Hya reicht.“ , fügte diese hinzu.
,, Ich weiß nicht ob es mir gefällt ein Kind mitzunehmen.“ , erklärte Adams . ,, Ich weiß sie haben sie vorher schon auf Schiffen arbeiten lassen, aber das hier ist etwas ganz anderes…“ Hilfesuchend sah er sich nach Coel oder Aine um.
,, Ich kann durchaus auf mich aufpassen.“ , meinte Hya und verschränkte beinahe trotzig die Arme vor der Brust.
,, Sicher.“ , erwiderte Coel, sah aber zu Malik. ,, Aber Adams hat recht.“
,, Keine Sorge. Sie macht sicher keinen Ärger.“ , versuchte Malik zu beruhigen. ,, Wir werden sowieso erst in ein paar Stunden aufbrechen. E s braucht noch einige Vorbereitungen, bis wir eine vollständige Crew für ihr Schiff zusammen haben.“
,, Darum ging es mir ehrlich gesagt gar nicht.“ , setzte Adams an, wurde aber durch das Geräusch von Triebwerken unterbrochen, die sich schnell näherten.
Malik hatte sich in dieser Zeit bereits umgedreht und verschwand in den heller werdenden Straßen.
,, Ich vermute, damit wäre das Thema auch abgeschlossen.“ , stellte Seyonn fest und suchte den Himmel ab. Ein grauer Metallpfeil raste über den Himmel auf sie zu und kam knapp über dem Platz zum Stehen, bevor sich das Flugobjekt in einen langsamen Sinkflug begab.
Das Shuttle kam einen guten halben Meter über dem Boden zum Stehen, bevor sich die Einstiegsluke öffnete und Ägir heraustrat. Der Navigator sah sich, die Hand mit den Augen beschirmend, um.
,, Ich hatte das ganze ja schon aus dem Orbit gesehen, aber aus der Nähe ist es nochmal beeindruckender.“ , sagte er. ,, Unglaublich, wenn man bedenkt, dass die Artheraner dafür grade einmal 10 Jahre gebraucht haben.“
,, Heutige Menschliche Kolonien werden meistens innerhalb einiger Monate fertig gestellt.“ , erklang Hals Stimme aus einem Lautsprecher im Shuttle.
,, Es bleibt beeindruckend.“ , erwiderte Ägir.
,, Wir hatten genug Motivation.“ , meinte Aine ihrerseits. ,, Wie kommt es, das sie hier sind ?“
Ägir schüttelte zur Antwort erst kurz den Kopf. ,, Wie ich feststellen musste mangelt es uns mittlerweile unter anderem auch an vernünftigen Piloten.“
,, Ich bin mir ziemlich sicher Hal kann das Shuttle auch Fernsteuern.“
,, Könnte ich.“ , erwiderte die KI. ,, Aber
Seyonn setzte einen Fuß in das Shuttle und zog sich dann hinein. ,, In diesem Fall, habe ich gute Nachrichten. “
Coel und die anderen Folgten ihm nur einige Augenblicke später, während Ägir sich wieder in den Pilotensitz begab.
Er sah eine Weile aus dem Fenster, während der Transporter sich vom Erdboden löste
Es war ein seltsames Gefühl, das erste Mal seit Wochen wieder den festen Boden unter den Füßen zu verlieren.
Die Beschleunigung des Shuttles drückte ihn sanft in den Sitz zurück, während Eos hinter ihnen zurück blieb. Zuerst verschwanden die Gebäude außer Sichtweite, dann die Wälder. Irgendwann später wurden die Umrisse der Kontinente sichtbar und schließlich die Krümmung des Planeten, als sie die äußeren Atmosphärenschichten endgültig hinter sich ließen.
Vor dem Shuttle tauchten nun die Umrisse der Kronos auf, die schnell näher kamen.
Geübt steuerte Ägir den Transporter in den Hangar und deaktivierte die Triebwerke.
Martin sprang als erster aus dem Shuttle. ,, Es ist doch nirgendwo so schön wie zu Hause.“ , meinte er. Zwei Wartungstechniker drehten sich zu den Neuankömmlingen um.
Coel nickte jedem kurz zu, während er sich an die anderen wendete. ,, Hal, schalten sie mich bitte auf die Schiffslautsprecher.“
,, Erledigt.“
,, An alle, hier ist Rafail Coel. In wenigen Stunden werden wir, zusammen mit den Artheranern, nach Artherium springen. Ich weiß, dass sie alle in letzter Zeit genug durchgemacht haben, aber ich kann nicht versprechen, das das Friedlich ablaufen wird. Ich bitte sie also alle, sich entsprechend Bereitzuhalten. Überprüfen sie die Reparaturmaßnahmen noch einmal. Danach können sie sich bis zum Abflug als Freigestellt betrachten.
Wir erwarten bis dahin noch ein Artheranisches Shuttle mit Verstärkung. Weißen sie sie ein so gut es geht. Wenn es Fragen gibt, bin ich auf der Brücke. Das wäre alles.“
Ägir ging an ihm vorbei, vermutlich ebenfalls in Richtung Brücke, während die übrigen sich zerstreuten.
,, Ich werde noch einmal die Satelliten prüfen.“ , erklärte Seyonn.
Er nickte ,, Tuen sie das. Wir brauchen diese Ablenkung.“
Aine und Martin begleiteten ihn, als Coel sich nun selbst auf den Weg machte.
,, Und sie glauben das funktioniert ?“ , fragte Adams, der sich dem Unity-Botschafter offenbar anschließen wollte.
,, Überraschung ist alles.“ , entgegnete Seyonn. ,, Solange der Kolonialdirektor von Artherium denkt, dass wir ihm überlegen sind, wird er unseren Bedingungen zustimmen.“
,, Und wenn nicht ?“ Sie verließen den Hangar und traten in die Flure des Decks hinaus.
,, Dann sollten sie sich vielleicht überlegen, mit dem Beten anzufangen. Ich persönlich würde meine Zeit allerdings nicht damit verschwenden. Menschen haben sich wegen unterschiedlicher unsichtbarer Wesenheiten schon zu oft gegenseitig ermordet. “
,, Und ihre Leute haben sich wegen verschiedener Philosophien gegenseitig umgebracht.“ , erwiderte Adams. Sie erreichten einen großen Raum, bei dem es sich wohl um eines der Materiallager der Kronos handelte. Lebensmittel, Munition, Ausrüstung , alles was man brauchte um Wochen oder Monate im All autark zu sein befand sich hier in meterhohen Regalreihen und Fächern bis unter die Decke gestapelt. Starke Haltegurte sicherten Kisten und Behälter, so dass diese auch bei schweren Erschütterungen nicht aus den Regalen stürzten.
,, Wenn sich dabei die Frage stellt, wie man eine ganze Galaxie behandeln soll… könnten manche behaupten das sei berechtigt.“ , antwortete Seyonn schließlich, während sie einige Fächer passierten und schließlich vor einer ,bis auf zwei Dutzend etwa Kopfgroße Objekte, leerem Regal hielten.
,, Aber sie nicht.“
,, Nein ich nicht. Unser Krieg war sinnlos. Und das er jetzt wieder aufzuleben scheint…“
,, Wer aus der Geschichte nicht lernt, der ist dazu verdammt sie zu wiederholen.“
,, Vielleicht.“ Der Unity nahm eines der Objekte aus dem Regal. Adams erinnerte es an ein schwarzes Sechseck mit Glasfenstern in jedem der Segmente. ,, Aber mir scheint es eher so, meine Leute würden zusehen, wie sie genau das tut.“
Für Seyonn schien das Gespräch beendet. Er begann schweigend an dem Objekt zu arbeiten, bis es sich in zwei Hälften teilte. Ein ebenfalls sechseckiges Kristallprisma kam zum Vorschein, das er vorsichtig entfernte, kurz überprüfte und dann das Objekt wieder zusammensetzte.
,, Wie genau funktioniert das ? Ich hatte bisher nicht gehört, das wir… na ja, Tontaubendrohnen haben.“
,,Das Prisma in der Mitte fokussiert eigentlich lediglich einen starken Laser und heizt sich dabei auf bis zu Zehntausend Grad auf. Diese Hitze wird dann einfach in die Umgebung abgegeben. Schlicht aber effektiv. Das Problem der GTDF bisher war immer die Energieversorgung. Sie glühten nach ein paar Minuten aus. Also Kugelfänger vielleicht ganz brauchbar, aber nicht als wirkliche Täuschung. Ich habe mir erlaubt diesen Makel zu beheben.“
,, Sie haben Unity-Technologie verbaut ?“
Seyonn nickte.
,, Bekommen sie deshalb nicht Probleme mit ihren Leuten ?“
,, Wissen sie Adams… meine Leute werden mir zunehmend egaler. Sehen sie einen von denen hier draußen der uns Hilft? Nur einen einzigen außer mir ?“ Der Unity-Abgesandte klang verbittert, als er den Satelliten zurück ins Regal legte. ,, Einen Miniatur-Generator für Nullpunktenergie bauen sollten diese Feiglinge verkraften können. Ich bezweifle, dass sie das Prinzip auch nur nachahmen könnten.“
Adams erwiderte einen Moment nichts. ,, Sie unterschätzen uns immer noch, oder ?“
,, Möglich.“ , erwiderte Seyonn. ,, Ich lasse mich immer wieder Überraschen. Warum haben sie sich eigentlich dagegen ausgesprochen Hya…“
Hals Stimme unterbrach ihn. ,,Seyonn. Die Artheraner sind eben eingetroffen. Ich würde vorschlagen, sie sollten vielleicht dabei sein.“
Er nickte. ,, Danke Hal. Ich bin auf dem Weg.“ Seyonn legte den letzten Satelliten zurück.
,, Ich schätze, ich lasse sie besser nicht warten.“ , mit diesen Worten verabschiedete er sich.
Adams blieb allein zurück. Einen Moment musterte er noch die Stelle, an der der Unity-Abgesandte eben noch gestanden hatte. Er hatte dessen Frage nicht vergessen. Warum hatte er sich gegen die Mitnahme von Hyalendie ausgesprochen?
,, Weil ich kein weiteres totes Kind ertrage Seyonn.“