Beschreibung
eine Reise zum Ich
1
jeder tag der selbe weg
folge ich meinen fußspuren
wann betrat ich ihn das erste mal
war es sommer herbst oder winter
schien die sonne lag schnee
oder hatte es geregnet
2
alles war neu
und mit jedem tag vertrauter
alles begann sich zu setzen
in ein bild zu fügen
dieses bild ging man jeden tag ab
auf dem weg mit dem pfad aus fußspuren
so das es ein eigener weg auf dem weg wurde
der weg kannte schon die schritte
je nach jahreszeit oder stimmung
zählte jeder schritt
und wenn auch nur einer fehlte
fiel es auf dem weg
3
aus vielen verlorenen schritten
wurde wieder eine spur
nur waren diese schritte nicht geordnet
sondern einzeln
wie jemand der hüpft
mal auf den linken
und mal auf den rechten fuß
so ging man wie gewohnt seinen weg
auf dem pfad der fußspuren
unsichtbar hüpfend
wie ein kind das man mitführt
das den weg ganz einnahm
durch das laub tollte
mit dem schnee jauchzte
und durch die regenpfützen stampfte
mit der sonne lachte
4
der weg hatte es in sich
oft ging man lustlos los
und kam dann lustvoll zurück
oder umgekehrt
jeder gegangene schritt
füllt sich wieder voll
mit einem selbst
5
eine tonleiter aus fußspuren
mit schwerer und leichter musik
dann tänzelte man
weil das glück den selben weg nimmt
manchmal nahm es dich auf den arm
oder bog dann einfach ab
und jedes mal begann man den weg neu
obwohl der weg dich kannte
lehrte er dich immer wieder neu laufen
bis man erkannte das glück war man selbst
und weil das glück nie alleine war
huschte es aus jedem busch
hinterm jeden baum hervor
schoss wie pilze aus dem boden
6
so blieben wege nie an einer stelle
auch wenn es so schien
nein
sie trugen dich überall hin
wohin du laufen willst
und sei es zu den sternen
und wenn du mir nicht traust
dann trau dem weg
auf dem du gerade stehst
dein weg
ganz allein du
und deine füße und dein herz.
7
mach geschwind
wege warten nicht gerne
denen du deine seele
und leben einhauchst
ihr nebel ist besonders anzufühlen
in den morgenstunden vor der zeit
wenn gestalten
aus längst vergessenen zeiten
und sagen
hindurch hauchen
sie passen auf dich auf
du bist nie wirklich alleine
8
manchmal sind es auch
verstorbene seelen
die deinen weg kreuzen
dann bist du der blinde
und sie helfen dir
um die hindernisse
das ist dann
wenn du denkst
es fällt dir gerade
ziemlich leicht
9
der nebel selbst
ist die seele des weges
sie kann dich erschaudern
frieren
aber niemals
wird sie dich verlieren
oder du sie
ihr wärmt euch
gegenseitig
und singt
und erzählt euch
durch die dunkelsten
gassen.
10
auch wenn du schläfst
gehst du unaufhörlich weiter
es gibt keine Grenzen
selbst auf der sonne
könntest du laufen
wenn du dir nur selber
vertraust
dann wirfst du
deinen schatten
auf die planeten
hüpfst
von einem
zum anderem
ohne jemals
deinen Weg zu verlassen
11
das ist
der wunderbarste
moment überhaupt
diese augenblicke
gefüllt nur mit dir
dann
bist du selbst
der Nebel
und viele
erkennen
dich nicht mehr
doch
du erkennst
dich umso mehr