Sonntags liefert man sich noch Straßenschlachten mit der Polizei um Montagmorgen wieder ganz unscheinbar seinem Bürojob nachzugehen, der einen als Systemmarionette an den ergonomisch angepassten Schreibtischstuhl kettet. Das zeigt, der Zweck heiligt die Mittel. Denn so verdienen auch Linksautonome ihr Gehalt. Man wird ja nicht dafür bezahlt sich am Wochenende zwischen irgendwelchen Häuserschluchten einen Guerilla-Krieg mit der Polizei zu liefern. Das ist eben doch nur ein Hobby. Und ich vermeide das Wort „Berufsdemonstrant“.
Denn Berufsdemonstranten demonstrieren.
Anders ist es bei Linksautonomen, die nicht ohne Grund auch auf den vorverurteilenden Namen „Steinewerfer“ hören. Und selbst dieser Begriff ist noch präziser für diese Gruppierung weitab von „Linke“ und „MLPD“ als das Wort „Linksautonom“. Eigentlich dürfte es nur Autonom heißen. Denn jegliche politische Botschaft wird durch den kollektiven Gehorsam wieder vernichtet bevor eben jene Idee erst richtig keimen kann. So ist die unliebsame Tante Linksautonom inzwischen nicht mehr als ein komatöser Pflegefall der politischen Familie. Denn wer auf einer Nazidemo den Polizisten „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“ entgegen ruft, sollte sich vielleicht auch Gedanken darüber machen warum der Nazi denn geschützt werden muss! Diese traurige Pointe enthüllt wie gnadenlos doof sich eine ganze Lemmingherde von ihren eigenen Argumenten in den Abgrund stoßen lassen. Die Tante Linksautonom wird alt und blind. Auf dem rechten und auf dem linken Auge. Aber keine Angst! Denn sie hat Nachwuchs auf dieser Welt hinterlassen. Menschen, die momentan vermutlich ganz unscheinbar ihrem Bürojob nachgehen. Und am Wochenende liefern sie sich dann wieder Straßenschlachten.
Ohne politische Botschaft.
Aber wenigstens ein Hobby.