Humor & Satire
Bazi von Elsters Kaschemme

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"Bazi von Elsters Kaschemme"
Veröffentlicht am 17. Oktober 2013, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Bazi von Elsters Kaschemme

Bazi von Elsters Kaschemme

Beschreibung

Der Käse stinkt von allen Seiten

 

Meine Lieben,

 

ihr habt eine ganze Zeit lang nichts von eurer principessa gehört und fragt euch vielleicht, was denn da los war... nun, die Antwort ist schnell gegeben- ich bin gezwungen, meinen Lebensunterhalt wie jeder andere Sterbliche mit schierer Arbeit zu verdienen, und das bedeutet, dass ich von Termin zu Termin jage und Wipps und Nicht-Wipps alle möglichen Fragen an den Kopf werfe und auch sonst investigativ opp Jöck bin. Will sagen- ich düse im Sauseschritt durch die Republik und schnüffel nach dreckiger Wäsche. Jaaa, ich weiß, das ist wenig ladylike und nicht gerade très chic, aber was willste machen, der Kaviar muss bezahlt werden und mein neuer Bentley Flying Spur braucht auch das eine oder andere Schlückchen Kraftstoff. Und die neuen Modelle von Dolce&Gabbana sind so ent-zü-ckend, dass ich sie alle geordert habe. Meine Kontoauszüge werfe ich seit Wochen ungelesen in den Orkus.

 

Wie gesagt, ich arbeite und das im Bleistiftrock around the clock. Heute morgen etwa hat es mich in eine reizende Provinzstadt an die Lahn verschlagen. Ein Bischofsstädtchen mit Rathaus, Dömchen und Dönerbude. Weiter is da sonst nix außer langweiligen Einfamilienhäusern, in denen ein Wipp etwa niemals auch nur eine Zehe, wenn ihr wisst, was ich meine. Nicht mal eine Zehe!

 

Deshalb ist es doch nur verständlich, wenn ein Bazi von Elster sich da mal was Flotteres von seinem Architekten hinsetzen lässt, so eine weiße Schachtel mit anthrazitfarbenen Aufmotzungen. Drinnen soll es das eine oder andere Badezimmer mit Diesayn-Klassikern vom starcken Phil und anderes Gedöns geben. Das Knuffige an der Chose ist jedenfalls, dass der Bazi von Elster (wieso höre ich jetzt eigentlich in Gedanken die Ouvertüre zu Rossinis Oper „ Die diebische Elster“?), also dass der Bazi von Elster dafür ja gar keinen Bausparvertrag und keine Hypothek nötig hatte, denn bezahlen werden andere. Irgendwelche KATs oder Katos oder wie diese Herrschaften heißen übernehmen freundlicherweise die Kosten. Das ist charmant, das hat Stil, das zeugt von menschlicher Größe, wenn Viele ihre Scherflein einem Hirten geben, der damit doch nur Gutes tut. Sich selber. Hat denn der Herr nicht gesagt, man solle den Nächsten lieben wie sich selbst? Und dass dieser Batzen-Bazi seine Nächsten liebt, weiß ich, dazu ist er ja auch qua Amt verpflichtet!

 

Und deshalb, liebe Freunde, sollten die Stinkefinger im Fäustling bleiben- w i r, meine Lieben, werden mitnichten auf den Bau-Bazi zeigen. Auch wenn die Sache zum Himmel stinkt, wie jener würzig-aromatische Weichkäse aus Kuhmilch, den eine dicke Schmiere saftig und stinkig hält. Und, unter uns, Schmieranten haben in diesem unseren Lande schon immer den einen oder anderen Saumagen gefüllt. Des fülligen Altkanzlers Gedächtnis zumindest legt dafür ein Teilgeständis ab.

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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HarryAltona Ein wundersamer Hirte... - da, im Hinterland katholischen Aberglaubens. Ein pfiffiger Darsteller der Bescheidenheit. Man sollte ihm glatt die Aufsicht über die Baustelle Berliner Nichtflughafen übergeben.
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Danke, Harry... ich war mal ne Woche in Troja und---rubbeldiwupps, find ich den Weg erst im zweiten Anlauf

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Wie immer ... - ... sarkastisch, satirisch und ... na, eben einfach klasse, Cassandra. Und solche Wendungen wie "im Bleistiftrock around the clock" macht dir keiner nach ... Und wenn, dann ist das eben "nachgemacht" ;o))

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Du siehst mich tomatig erröten, liebe Gunda... hat sich ja wat geändert hier, mein lieber Scholli!

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Die dicke Dreckschicht, die dem Bazi unter den heiligen Fingern klebt, schafft er doch nicht in einer billigen Plastikschüssel mit kalten Wasser zu reinigen. Nein für seinen gesalbten Leib brauchts schon einen goldenen Marmortrog.
Und dann kriegt er von seinem Papa einen schönen neuen Heiligenschein.

lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
richardIII Wunderbarer Text - Madam
rIII
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cassandra2010 Danke, Majestät...
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Der Käse aus L. - (isch glaub, der Käs kommt woll ausm annern L. und nich aus Hesse?) -- zufällig, liebe Cassandra, dachte ich heute bei der wiederholten Nachricht zum Thema, ob Du wohl einen Deiner Leitartikel dazu schriebest. Und schon voila.

Wie das so ist, es kommen einem doch immer dieselben Fragen: Wieso stieß sich nicht früher wer an der Kostenexplosion, ist dieser Hirte nun vlt. einem mit noch größerem Hirtenstab im Weg? Und was hat das alles mit dem Burschen aus Nazareth zu tun? Nun ja, sicher ist das Thema bald durch.

Schönes aggressives Wippen noch,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Ha, die Absurditäten und Fatalitätsfürze der Realität lassen mich kaum zum nNachdenken kommen...

Gruß an den Lauschi im Hintergrund
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
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