Beschreibung
Anna muss über die Herbstferien zu ihrer Oma Pauline in ein Dorf am Ende der Welt. Total bescheuert, findet sie. Klar, ihre Oma ist nett aber sie erzählt immer Geschichten aus ihrer Kindheit die niemand hören will. Mit der Zeit merkt Anna jedoch, dass die Geschichten ihrer Oma interessant und real sind. So findet sie sich im 2. Weltkrieg in mitten von Soldaten, Waffen und Bomben wieder. (Basiert auf einer wahren Begebenheit)
Der Junge P.o.V.
Sie saß immer noch unter diesem Baum, seinem Lieblingsbaum, und kritzelte etwas in einen Block. Als sie gekommen war, vor ungefähr einer dreiviertel Stunde, hatte er sich auf einen der anderen Bäume verzogen, um sie zu beobachten. Ja, er wusste aus welchem Haus sie gekommen war. Allein das war Grund genug sie zu hassen. Aber er kannte natürlich den Spruch: Sei deinen Freunden nah, doch deinen Feinden noch näher. Deshalb saß er auf diesem Baum und konnte nicht wieder runter bis dieses Mädchen sich verzog oder sie würde merken, dass er sie beobachtet hatte. Nein, das wollte er nicht. Also riss er sich zusammen, auch wenn seine Beine einschliefen blieb er da sitzen, auf einem oberen Ast und starrte feindselig zu ihr hinunter. Der Baum, unter den sie sich gesetzt hatte war der rechts neben seinem. Er stand genau in der Mitten der restlichen Bäume, fern der Straße, die zu IHREM Haus führte. Sein Großvater hatte ihm alles erzählt über die Frau, die darin wohnte. Wie er diese Frau verabscheute. Aus tiefstem Herzen wünschte er ihr alles Schlechte dieser Welt. Ihr und ihrer verzogenen Enkelin. Er betrachtete das Mädchen genauer, so würde wenigstens die Zeit vergehen. Sie hatte braun-blonde Haare die ihr glatt auf den Rücken fielen. Ihre großen, ebenfalls braunen, Augen wurden von den langen Wimpern betont und ihre Figru war relativ schmal. Nicht gerade zu dünn aber eben auch nicht dick. Über der grauen Legins tug sie einen viel zu großen, verwaschenen Pulover und darunter ein T-Schrit, sodass weder an ihrem Rücken noch im Dekolte einen Ausschnitt war.
Die Figuren die sie in ihren Block zeichnete erinnerten ihn häufig an Charakteren aus Büchern. Er glaubte Robin Hood zu erkennen. Außerdem eine Prinzessin in gläsernen Schuhen, den verrückten Hutmacher und noch viele mehr. Die Zeit verging quälend langsam und noch immer machte sie keine Anzeichen zu aufzustehen. Im Gegenteil, sie hatte schon länger den Stift weggelegt und ins Leere gestarrt. Er biss die Zähne zusammen und stöhnte genervt. Ihr Kopf schoss in die Höhe und sie sah mit aufgerissenen Augen in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. In seine Richtung. Er fluchte leise und erstarrte in der Hoffnung, dass sie ihn nicht gesehen hatte. Das Mädchen betrachtete den Baum mit ihren großen Augen, als wollte sie seine Blätter verschwinden lassen um zu sehen wer oder was dieses Geräusch verursacht hatte. Sie kam ihm vor wie ein Fuchs, der jede Bewegung war nahm, jedes Geräusch hörte und jeden Spion fressen würde. Mit einem letzten unsicheren Blick in seine Richtung drehte sie sich jedoch wieder weg und begann den Stift im Gras zu suchen. Er atmete erleichtert auf. Erst jetzt war ihm aufgefallen, dass er die Luft angehalten hatte. Anscheinend war ihr die Situation jetzt nicht mehr geheuer, denn sie nahm schon bald ihren Block, den Stift und verschwand. Entlich konnte er von diesem Baum runter. Er sah ihr hinterher. Wir werden uns bald wiedersehen, dachter er sich. Aber das nächste mal bestimme ich das wie und wann.