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Ungesagte Worte

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"Ungesagte Worte"
Veröffentlicht am 10. Oktober 2013, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Ungesagte Worte

Ungesagte Worte

Beschreibung

Zur Abwechslung mal was Prosaisches. Wenn Gedanken unausgesprochen bleiben...

Nr. I

Ich weiß zwar immer noch nicht, wohin dieses Labyrinth aus Wegen mich irgendwann führen wird, doch wenn ich mich nur im Kreise drehe, werde ich nirgendwo ankommen. Also muss ich sehen, wohin mich meine Füße tragen und auf die Schilder an den Weggabelungen achten, die mir vielleicht einen kleinen Ausblick auf ein mögliches Ziel gewähren. Und ich glaube, jetzt an solch einem Scheideweg zu stehen.

Denn auch wenn ich nicht weiß, was ich in einem Jahr, in fünf oder zehn Jahren für dich empfinden werde, oder ob mir das, was du mir bieten kannst, mir noch in einem Jahr, in fünf oder zehn Jahren reichen wird; so weiß ich doch, dass das, was ich in diesem Augenblick für dich empfinde, Grund genug ist, für uns zu kämpfen, mich dafür aufzureiben; jedoch gehören dazu immer zwei, ein „wir“, kein „du und
ich“, denn, wenn ich mich allein aufreibe, gegen deine Mauer ankämpfe, werd’ ich daran zugrunde gehen.

Denn auch du bist nur ein fehlerbehafteter Mensch und wie soll aus einem „du und ich“ ein „wir“ werden, wenn du stets deine Bedürfnisse,
deine Wesenszüge, deine Eigenheiten über alles andere stellst und dabei vergisst, was es noch zu sehen, werden, lernen gibt.

Denn Liebe, sodenn du dazu fähig bist, heißt über sich hinauszuwachsen, über den eigenen Schatten zu springen, Licht zu finden.

Welch Licht aber willst du finden, wenn du nur im Zwielicht wandelst und mich dein wahres „Ich“ nicht sehen lässt, wenn kalt und leer sind
deine Worte und reglos bist, wo ich zu kämpfen versuche; zu kämpfen für uns beide, Schwächen, Fehler zu überwinden, die Mauern einzureißen, die wie Glas und Eis mein Herz umgaben, damit ich vielleicht ein kleines Bisschen das Eis mit meiner Wärme schmelzen kann, das dich umgibt und unmöglich macht, zu sehen, was die Welt zu bieten hat.

Du aber sammelst Scherben, nicht willens, deine Schwächen, Fehler zu überwinden, da ich doch wie eine Trophäe hinter Glas gesperrt, ohne Verpflichtung zu besitzen bin; doch wird allzu rasch in Scherben liegen, was wir bis hierhin aufgebaut; und ich will die Schwingen entfalten, die ich mir erkämpft, und Mauern, Leere, Scherben, Eis für immer hinter mir lassen, wo du stets flügellos als Gesellschaft nur das Zwielicht hast.

Denn, wenn dir irgendetwas an uns liegt, dann lass uns gemeinsam kämpfen, zusammen aus dem Dunkel schreiten, das dich und mich schon viel zu lang gefangen hält. Denn nur, wenn jeder von uns beiden, seinen Teil dazu beiträgt, kann aus einem „du und ich“ einmal ein „wir“ werden.

Wenn du aber diesen Schritt nicht gehen willst, werden wir beide daran zugrunde gehen, wird es keine Zukunft für uns geben, weder in einem Jahr, noch in fünf oder zehn Jahren.

Nr. II

Ich

schau dich an und sehe nur dein Gesicht,

doch was darunter liegt, bleibt stets verborgen.

So lange kennen wir uns schon, aber „dich“ kenne ich nicht.

Deine Worte bloße Hülle, doch darinnen find ich nichts.

Schon zu oft versucht, dein Herz zu finden,

Gedanken zu lesen, aber stets nur Leere gefunden.

Deine Worte hohle Phrasen bloß.

Suche Wärme, Wahrheit – bin blind in der Dunkelheit.

Bist ein Buch mit leeren Seiten,

bist Abgrund ohne Boden,

bist Gedanke ohne Quelle –

Schwärze, wo vielleicht einmal ein Herz.

Hast den Vorhang zugezogen, mit Mauern dich umringt;

verborgen was dahinter ist.

Sag mir, werd ich je erfahren, welch Worte die deinen sind,

welches Gesicht das deine ist,

welch Träume, Sehnsucht, Hoffnungen die deinen sind?

Werd ich je erfahren, was hinter Mauern verborgen ist,

welch Herzlein in der Stille schlägt?

Werd ich je erfahren, wer du wirklich bist?

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FrozenHeart Re: -
Zitat: (Original von Zeitenwind am 11.10.2013 - 07:41 Uhr) Super! Es klingt zwar ein wenig anklagend, aber ich denke, dass das Thema offenbar auch schon durch ist. Deswegen auch der zweite Teil. Bei dem zweiten Teil habe ich insgeheim gehofft, dass Du am Ende die Jahresaufzählung "ein Jahr, fünf Jahre, zehn Jahre" nochmal aufgreifst.

Gruß vom Trollbär



Erst einmal Danke für all dein Lob!
Ja, ich hatte auch daran gedacht, Motive aus dem ersten Teil zu übernehmen, hab mich aber doch dazu entschieden, den zweiten Teil (und evtl. auch weitere Teile) möglichst eigenständig zu halten und einen etwas anderen Stil hineinzubringen. Vielleicht werde ich in einem anderen Part noch einmal auf das Motiv zurückgreifen...

Lg
FrozenHeart
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Super! Es klingt zwar ein wenig anklagend, aber ich denke, dass das Thema offenbar auch schon durch ist. Deswegen auch der zweite Teil. Bei dem zweiten Teil habe ich insgeheim gehofft, dass Du am Ende die Jahresaufzählung "ein Jahr, fünf Jahre, zehn Jahre" nochmal aufgreifst.

Gruß vom Trollbär
Vor langer Zeit - Antworten
FrozenHeart Re: ******* -
Zitat: (Original von roxanneworks am 11.10.2013 - 01:02 Uhr) Es hat der Natur nun einmal beliebt, zwei so ungleichartige Wesen, als Mann und Weib es sind, durch den Zauberring der Liebe auf längere oder kürzere Zeit an einander zu ketten. Zwei Wesen, die von keiner einzigen Sache in der Welt dieselbe Vorstellung haben, und keinen einzigen Augenblick dasselbe fühlen; die einander nie verstehen, nie begreifen, nie errathen können, und sich also unaufhörlich an einander irren müssen, zwei solche Wesen so zusammenzustimmen, daß sie, indem jedes seine eigene Melodie spielt, beide eben dasselbe zu hören glauben, was kann wunderbarer sein?
Christoph Martin Wieland

Es ist wohl eine der größten Aufgaben, die das Leben uns stellt - Die meisten Fehler machen wir, wenn wir zu viel fühlen, wo wir denken sollten und zu viel denken, wo wir fühlen sollten...

Schön, dass Du wieder hier bist, liebe Frozenheart..........
ich habe Dich vermisst ;-))) Ganz liebe Grüße
roxanne



Tausend Dank für deine Worte, liebe Roxanne...
Ja... das mit der Liebe ist schon ein eigenartiges Ding... und wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die sich ausgerechnet nur in ihren negativen Eigenschaften ähneln und sonst vollkommen verschieden sind, wird die Sache auch nicht leichter.
Ich denke mal, du hast recht: Es gibt jene Situationen wo Verstand und solche wo Gefühl erfordert wird. Zumal es stets wichtig ist, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einem "Ich" und einem "Wir" zu schaffen, denn ohne Kompromisse ist diese Laune der Natur nicht zu meistern.

LG
FrozenHeart
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks ******* - Es hat der Natur nun einmal beliebt, zwei so ungleichartige Wesen, als Mann und Weib es sind, durch den Zauberring der Liebe auf längere oder kürzere Zeit an einander zu ketten. Zwei Wesen, die von keiner einzigen Sache in der Welt dieselbe Vorstellung haben, und keinen einzigen Augenblick dasselbe fühlen; die einander nie verstehen, nie begreifen, nie errathen können, und sich also unaufhörlich an einander irren müssen, zwei solche Wesen so zusammenzustimmen, daß sie, indem jedes seine eigene Melodie spielt, beide eben dasselbe zu hören glauben, was kann wunderbarer sein?
Christoph Martin Wieland

Es ist wohl eine der größten Aufgaben, die das Leben uns stellt - Die meisten Fehler machen wir, wenn wir zu viel fühlen, wo wir denken sollten und zu viel denken, wo wir fühlen sollten...

Schön, dass Du wieder hier bist, liebe Frozenheart..........
ich habe Dich vermisst ;-))) Ganz liebe Grüße
roxanne
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