Licht aus? Ja Bitte!
Vor rund 100 Jahren veränderte die Erfindung der Elektrizität unsere Welt. Kurz darauf hielt die Elektrisch betriebene Glühbirne Einzug in das Leben der Menschen.Künstliches Licht was von nun an zu jeder Zeit an fast jedem Ort verfügbar. Was Damals als Segensreiche Technische Revolution galt wird in unserer modernen Zeit jedoch zu einem immer größeren Problem.
Lichtverschmutzung, ein Schatten im Lichtschein.
Amerikanischen Militärsatelliten haben wir einzigartige Luftaufnahmen unserer Erde zu verdanken. Mit deren Hilfe begann man im Jahr 1992 Regelmäßig unseren Blauen Planeten zu Fotografieren. Veröffentliche Bilder stellen zum Beispiel das Nächtliche Europa mit seinen Hell Strahlende, Dicht besiedelten Ballungsräumen da. Die Aufnahmen zeigen aber auch das seither unser Kontinent im lauf der Jahre immer Heller wird, Nachtschwarze Landstriche lassen sich kaum noch aus machen. Doch was für den einen ein Atemberaubendes Foto darstellt, ist nicht nur für Sternen Beobachter ein Alptraum. Denn die zum einen Nützliche und Beeindruckende Beleuchtung unserer Städte erschwert uns den Blick auf den Sternenhimmel. In Dicht Besiedelten gebieten ich zum Beispiel die Michstraße am Nachthimmel nicht mehr zu erkennen. Erst in dünn Besiedelten Regionen, in den Bergen oder an der See, dort wo der Lichtschein weit weg ist kann man mit guter Sicht auf die Sterne rechnen.
Einige werden nun sagen das ihnen der Blick zu den Sternen nicht so Wichtig ist. Gut möglich. Aber werden diese Menschen auch damit klar kommen wenn die Nachtbeleuchtung sich nachteilig auf unser Ökosystem auswirkt?
Zwar steckt die Wissenschaft der Lichtverschmutzung noch in den Kinderschuhen. Doch erste Erkenntnisse zeigen das sich eine Hell Beleuchtete Nacht Negativ auf Menschen, Tiere und Pflanzen auswirkt. Echte Dunkelheit, die Hand nicht mehr vor Augen sehen, das kennen viele Menschen nicht mehr. Besonders in den Städten wird es Nachts nicht mehr Dunkel. Dabei ist Dunkelheit wichtig für einen Gesunden Schlaf und ungestörte Ruhephasen und somit unerlässlich für die eigene Regeneration.
Falter, Mücken und andere Insekten dienen nicht nur als Nahrungsquelle für Nachtaktive Tiere, sie sind auch für den Fortbestand vieler Pflanzen zwingend nötig. Zu regelrechten Massakern kommt es in Sommernächten. An nur einer Straßenlampe Sterben bis zu 3000 Insekten durch Verbrennen. Einst Bewunderte man in lauen Nächten den Tanz der Glühwürmchen. Aber dieses Wunderschöne Naturschauspiel wird bald Geschichte sein, denn nicht nur Glühwürmchen brauchen echte Dunkelheit zur Fortpflanzung. Wann haben Sie zuletzt eine Nachtigall Singen gehört? Mit dem Romantischen Singen der Nachtigall lockt das Männchen die Weibchen zur Paarung an, meist zwischen 24 Uhr und 3 Uhr. Also dann wenn es eigentlich am Dunkelsten sein sollte. Doch von Jahr zu Jahr Brüten weniger Nachtigallen hierzulande. Andere Tiere werden in ihrer Räuber-Beute Beziehung gestört durch Blendung oder Desorientierung. Zugvögel die sich bisher am Mondilcht Orientiert haben werden auf ihren Flugrouten abgelenkt.
Aber wir lassen auch die Pflanzen leiden. Wir erfreuen uns an Lichtquellen die dem Sonnenlicht immer Ähnlicher werden. Das mag in Lichtarem Regionen der Erde auch Sinnvoll sein. Pflanzen produzieren mit hilfe der Photosynthese in der Nacht den so Lebenswichtigen Sauerstoff. Doch mit Künstlichem Sonnenlicht bringen wie die Pflanzen aus ihrem natürlichem Biorythmus ohne dessen langfristige folgen zu kennen.
Für den Umweltschutz kann weniger Licht mehr sein.
Der größte Deutsche Flughafen verbrauch zum Beispiel Energie für sage und schreibe 11.000,- Euro in der Stunde. Eine Stolze Summe. Man könnte diesen Betrag sicher etwas Verringern wenn Nachts die eine oder andere Lampe abgeschaltet werden würde. Doch nicht nur dort lohnt sich das Abschalten. Zahlreiche Lampen Strahlen des Nächtens in Menschenleeren Bürogebäuden, Öffentlichen Einrichtungen, Gewerbebetrieben, Industriegebieten, Grünanlagen und an Sehenswürdigkeiten. Nicht zu vergessen unsere Straßenbeleutung. Leider lässt sich aber aus Technischen gründen manches gar nicht so leicht Abschalten. Oft liegt das Haupt Augenmerk auf Geringe Baukosten sowie eine Wirtschaftliche Nutzung von Gebäuden und Anlagen. Lichtschalter, Stromkabel und deren Verlegung kosten eben Geld. Oft gibt es nur einen Lichtschalter für eine ganze Büroetage. In so manchem Treppenhaus oder Lagerhalle sucht man sogar vergeblich nach einem Lichtschalter. In solchen Gebäuden schalten Mitarbeiter von einem Technikraum aus das Licht in den einzelnen Bereichen ein oder aus. Auch Zeitschaltuhren übernehmen diese Aufgabe, unabhängig davon ob Licht benötigt wird oder nicht. Eine Zentral gesteuerte Elektrik für die Beleuchtung im ganzen Bau galt lange als Innovativ.
Seit der Erfindung der Glühbirne Entwikeln sich die Lichtquellen stetig weiter. Denn die Anforderungen, Aufgaben und Einsatz Möglichkeiten an Künstliche Lichtquellen ändern und wachsen ständig. So brachte die Forschung und Technik vor ca. 30 Jahren das erste LED Lämpchen hervor, heute sind Leuchtdioden, Bewegungsmelder und Solarlampen nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken und die Entwicklung geht Rasant weiter. Aus der Lichtforschung wurde eine Innovative Technologie und Wissenschaft mit großem Zukunft potenzieal. Doch erst jetzt beginnen wir langsam auch deren Schatten zu erkennen. Aber auch wenn uns das Künstliche Licht so viel Nutzen bringt sollten wir es doch Sinnvoll und Maßvoll einsetzten. Nicht nur um den Stromverbrauch zu senken.
Eine Stadt macht es vor. Paris hatte den Mut zum Abschalten. Zwischen 23 Uhr und 5 Uhr ist Paris Dunkel. Lichtreklame, Sehenwürdigkeiten, Straßenbeleuchtung, Büros u.s.w. alles einige Stunden ganz ohne Beleuchtung. So verleit das Energiesparen einer ganzen Stadt ein neues und Umweltfreundliches Flair. Hierzulande beginnt das Umdenken nur sehr zaghaft. Vorreiter im Rahmen eines Modelprojekt war die Gemeinde Ottobrun in Bayern. Vor zwei Jahren gingen Werktags in der Nacht zwischen 1 uhr und 5 Uhr die Lichter der Straßenbeleuchtung aus. Vornehmlich mit dem Hintergrund Energiekosten zu senken und damit die Gemeindekasse zu entlasten. Der Versuch galt als Erfolgreich doch konnte er Leider keine Schule machen.
Licht = Sicherheit Viel Beleuchtung = Sehr Sicher
Nicht ganz. Erfahrungsberichte und Studien zeigen das wir uns durch das Subjektive Empfinden gerne mal Täuschen lassen. In einer Hell Beleuchtet Innenstadt tut sich manch Verkehrsteilnehmer schwer Ampeln zu erkennen. Die Scheinwerfer der Fahrzeuge, Grelle Leuchtreklame, Beleuchtete Hinweistafeln und Straßenlampen; lassen da schnell den kleinen Leuchtreflecktor an der Kinderschultasche oder das Katzenauge an der Fahrradspeiche verschwinden. Noch schwerer wird es bei Regen oder Nassem Kopfsteinpflaster. Lichtreflexe und Blendung können somit zu einem ernsten Verkehrs Risiko werden.
Dem Risiko, Opfer einer Straftat zu werden versuchen viele neben einer Alarmanlage mit einer Starken Beleuchtung zun entgehen. Sicher ist bisher nur, das Diebstähle und Einbrüche auch am hellichten tag stattfinden.
Wenn also ein Beitrag zum Umweltschutz und Sicherheit so einfach sein kann. Warum zögern wir noch? Fangen wir doch heute Nacht einfach an. Schalten wir die vielen kleinen Leuchten im Garten, Balkon und draußen am Haus einfach aus. Oder sehen sie die Beleuchtung wenn Sie Schlafen? Jeder von uns kann etwas gegen die Lichtverschmutzung tun.
Licht aus? Ja Bitte!