Die aufgeweckte, zweieinhalb jährige Lenja ist die Enkelin meiner Arbeitskollegin Marianne. Während wir arbeiten, erzählt sie mir oft von der Kleinen, auch das es mit dem "Aufs Töpfchen gehen" noch nicht so klappt und sie beim Spielen alles andere vergisst.
Des Öfteren übernachtet die Kleine bei ihr an den Wochenenden, darauf freut sich immer ganz besonders.
Marianne aber auch, dann stellt sie alles andere zurück und widmet sich ausschließlich der kleinen Lenja. Lenja spielt am liebsten Doktor mit ihrer
Oma,steht dann schon an der Haustüre und schwenkt ihr kleines,rotes Köfferchen mit dem weißem Kreuz.Oma Marianne ist dann sofort im Bilde und weiß, dass ihr heute einige Spritzen, Verbände und Pflaster nicht erspart bleiben .
Beim letzten Besuch saß Lenja im Wohnzimmer auf dem Boden, alle Puppen- und Kuscheltierpatienten um sie herum und Oma musste assistieren.Als meine Kollegin Marianne zu ihr sagte: "Lenja, die Oma kocht jetzt etwas Leckeres für uns beide,in der Zwischenzeit verarztest du die anderen Patienten, denn sie sehen nicht sehr
gesund aus.
Das mach ich ,Omi" erwiderte Lenja begeistert. Marianne sah im Geiste, wie sie die Puppen und Teddys mit ihren Spritzen malträtierte.
Es verging eine ganze Weile, das Essen war fast fertig, da stand Lenja plötzlich ganz verschämt im Küchentürrahmen und druckte herum .Marianne fragte sie:" Na, Frau Doktor alle Patienten versorgt?"
Worauf Lenja ihre Händchen nach außen streckte, die Schultern hochzog (Pech gehabt Geste) und laut sagte:"Nein, Frau Doktor hat die Hose voll!"