Wenn die Geschichte uns eines lehrt, dann das es eine Gesellschaft ohne Schichten, Kasten, nicht gibt. Es wird wohl auch nie eine ohne Klassen geben, denn wie die bisherigen Versuche diese Abzuschaffen endeten, das wissen wir.
Nein wir Menschen tendieren immer dazu, uns aufzusplittern. Seien das nun ideologische, religiöse, politische oder auch ethnische Grenzen, wir lieben es einfach uns ,, über andere zu stellen.
Meist kommt diese Abgrenzungsbewegung aber nur von einer Seite.
Als bestes Beispiel hier die Apartheit, aufgezwungen von der ,, weißen“ Seite, die sich für Überlegen hielt. Der
Überlegene hat das Recht, Klassen und Kasten zu erschaffen und er wird sie auch meist ergreifen um seine Überlegenheit noch hervorzuheben.
Eine Ausnahme stellt hier die Religion dar. Da Religion außer ihrer Weltlichen Einflüsse keine wirklich messbare Macht besitzt, sind hier alle Religionen darin bestrebt sich abzugrenzen und fühlen sich immer als die Überlegenste dem Rest gegenüber.
Aber Macht verleiht die Fähigkeit, ein Klassensystem erst zu etablieren.
Am schönsten lässt sich das am Aufstieg der Händler und Bankiers im ausgehenden Mittelalter bis zur Neuzeit erkennen.
Sie etablierten schnell, fast ohne es gezielt zu wollen, eine neue Klasse in der Gesellschaft, die zwischen den Vorhandenen Adel und das Bürgertum, das Handwerk, trat. Unter dem Bürgertum wiederum lagen dann die Gemeinen, Leibeigenen, Hörigen Bauern u.s.w
Und auch wie sich hier der Aufstieg dieser Klasse beobachten lässt. Von den Bankiers war schnell der Adel, dann der König schließlich das Land und heute die Welt abhängig. Aufstieg einer Klasse. Fall einer anderen, der Adel ging daran Zugrunde. Das Geld duldet keinen anderen Gott neben sich.
Klassen, Kasten und ähnlichen
Einteilungen der Gesellschaft. Sie sind natürliche Phänomene der Zivilisation, die auch heute noch durchaus da sind, nur sind die Grenzen hier verschwommener. Das Diktat des Gelds löste die alten Diktate der Geburt ab. Doch Geld kann, im Gegensatz zur Geburt zumindest hypothetisch, jeder erhalten. Somit war es ein wichtiger Schritt Richtung Freiheit. Dass die Wirklichkeit oft anders aussieht, das ist uns allen klar. Der Adel mag weg sein, aber auch die Königshäuser wurden ersetzt. Ersetzt durch die Bank und durch den Begriff Kreditwürdigkeit.
Der neue Adel ist die Fähigkeit Schulden zu machen.
Es ist eine neue Freundlich Diktatur, dieses Diktatur der Finanzen. Sie erzeugte Statik. Zumindest tut sie das meistens, außer wenn das System so belastet wird, das es endgültig zu kippen droht. Aber auch dann… STATIK.
Wieso ?
Weil niemand ein Interesse hat, das die neue Klasse des Geldes fällt. Den wir gehören jetzt alle zu ihr.
Fällt das Geld fallen wir alle mit. So zumindest die Meinung.
Die weitaus mächtigste Sicht in jedem Klassensystem ist stets der ,,Bodensatz.“ Das heißt für uns, jene, die nicht oder nur begrenzt Geld erhalten können und somit auf ihren Plätzen ,, unten“ in
diesem neuen offenen System gefangen sind.
Wie das Bürgertum am Ende des Mittelalters im Gegensatz zu den Bauern auf dem Land stand, so steht alles ab der Mittelschicht heute zu diesem Grund. Er bildet die neuen hörigen Bauern , jene, die das Glück des neuen Standes nicht teilen. Der neue Stand, hier ist er die ganze moderne Welt.
Und hier betrifft es nicht nur Menschen, ja die neue,, Einzelklasse“ Geld trifft sogar Länder. Der Krieg, zumindest in der Industriewelt, abgeschafft zu Gunsten der Diktatur der Ratingagenturen ( das diese teilweise auch politische ,nicht nur
Wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen, zeigt das aktuelle Beispiels USA. Gouvernementshutdown aber nach wie vor AAA. Aber auch die Politik wiederum berücksichtigt die Wirtschaft… Auch hier gibt es nur die neue Gesamtklasse Geld als neuen Stellvertreter für Macht)
Und einem gemeinen, neuen und alten, Trick hat das neue Machtdiktat gefunden.
Die Bauern lehnten sich nicht auf, weil sie keine andere Wahl hatten. Sie wurden immer an der kurzen Leine gehalten. Es musste das Bürgertum, der Mittelstand und die Aufstrebende Finanzklasse sein,
die sie aufrüttelte. Selber hatten sie keine Perspektive dafür.
Jedoch, so wie das alte Diktat von Gottes und der Fürsten Gnaden fiel, so sicherte sich das Finanzdiktat gleich dagegen ab.
Man lernt ja aus seinen eigenen Strategien. In der Finanzwelt gibt es nicht die Möglichkeit die Leute komplett mit Arbeit und Druck ruhig zu stellen. Das würde ihr System und ihr Versprechen der Chancen für alle zunichtemachen.
Auch die Grundfeste, die ohne Aufstiegschancen, der Gesellschaft hat heute ZEIT. Und Zeit ist gefährlich. Zeit gibt die Möglichkeit zu Ideen.
Was machen wir also heute? Es gibt den Begriff des Staatsmorphiums, den ich hier verwenden möchte.
Das Zuviel an ZEIT muss möglichst Sinnfrei ausgefüllt werden, das die Unterschicht ruhig bleibt.
Die Mittelschicht ist nicht länger an einem Umsturz interessiert, ist die Idee der Chance für alle für sie doch auch zumindest manchmal greifbar.
Aber für die ganz unten gibt es Morphium. Morphium bestehend aus Talkshows, billigen Zeitungen und reißerischem Klatsch
Die beiden einzigen revolutionären Schichten kalt gestellt.
Den die oberste, große Finanz und
Politikschicht hat kein Interesse an den Zuständen etwas zu ändern.
Das haben Machthaber nie, auch nicht in einer Demokratie.
Wir werden keine Klassenlose Gesellschaft erreichen aber das die Gesellschaft sich, und das bald, wieder einmal umwälzen , einen neuen Kurs finden muss, das steht außer Frage.
Die Fürsten hielten alles stabil aber ohne Freiheit.
Das Finanzdiktat gab uns Freiheit. Jetzt aber bringt es uns in Richtung Zusammenbruch.
Welche Gesellschaft gibt uns Freiheit
und bleibt zeitgleich stabil?
Wir sollten es möglichst bald herausfinden.
Ist es Zeit nach dem Diktat von Gottes Gnaden und dem Diktat des Geldes, vielleicht einmal das Diktat der Vernunft anzuwenden?
Oder ist die Menschheit dazu nicht in der Lage?