Wohin mit der Geilheit, wenn die Hölle losbricht?
Ach ja, der Sommer. Wir haben Hochsommer, nun ist er wenigstens für ein paar Tage da und die Ventilatoren und Klimaanlagen laufen auf Hochtouren. Ja, die Hitze treibt nicht nur unseren Energiebedarf nach oben, nein auch die Libido. Man kann es überall in den Städten sehen, die Röcke werden kürzer, die Bäuche werden eingezogen und Männlein, wie Weiblein scheinen ihr schönstes Balzkleid angezogen zu haben.
Männer stellen ihre Brusttopets zur Schau und Frauen pfeifen den Bauarbeitern hinterher. Und wenn selbst der verschrobene Nachbar unterm Dach mehr Sex hat als man selbst, dann weiß man es ist verdammt heiß! Summer in the city!
Nun ist man selbst ja auch kein total totes Stück Fleisch, das in der Augusthitze nur vor sich hin sitzt, nein man ist verheiratet und das ist ja wohl die einfachste Ausrede für Sex. Vorbei die Tage des Singlelebens, wo man zwar auf der Brunft war, aber die Beute doch meist recht mager ausfiel.
Heute, verheiratet kann der leicht erregte Mann an seiner Frau spielen, so als ob er zum Kühlschrank spazieren und sich ein kühles Blondes gegen die Hitze einverleiben würde.
Die Frau, natürlich selbst schon etwas wuschig wegen des heißen Augusts, lässt sich auch nicht lange bitten, hey, denn schließlich ist diese Hitze für die Liebe (Also Sex!) gemacht.
Die paar Kleider, die man noch trägt, sind schnell abgelegt und dem Vergnügen steht nichts mehr im Wege. Denkste!
Ja, als Single da konnte man immer und überall. (Wenn man denn den passenden Partner hatte!)
Doch wenn man es beim Treiben übertreibt und dieses noch mit übertriebener Absicht, dann treiben Triebe aus, die die nächsten Jahre versorgt und betudelt werden wollen und aus einem Kneipenplayboy und einer Sexbombe werden Mama und Papa.
Die natürlich immer noch und gerade bei heißem Wetter wissen, was sie miteinander anfangen wollen. Man liegt also da, wie der Herr einen geschafft hat und versucht die Spannung loszuwerden, die der heiße Tag in einem aufgebaut hat und plötzlich schaut man in die eigenen Augen.
Es sind aber nicht die eigenen Augen, denn dafür wäre das Gesicht, welches neugierig zu einem rüberschaut, zu klein.
Ein „DADA“ und ein „HUAAARRRR!“ bestärken einem darin, dass man nicht mehr alleine im Zimmer ist. Wenn man es bis dahin immer noch nicht glauben wollte, fängt nun der klein Kobold an zu wippen und stöhnt ein „HA!HA!HA!“ was man nicht mal in einem schlechten B- Pornofilm, als Versuchsorgasmus synchronisiert bekommt. Dann freut sich der kleine Unhold auch noch und kneift Papa in die sinnlosen Nippel. Aus, vorbei! Das war' s mit Amore während der Stunde des Pan.
Frustriert und noch verspannter nimmt man den Kampf mit dem kleinen Scheusal wieder auf und begleitet dieses hüpfende Etwas zur Legokiste. Mama, die optische ihre Erregung besser verbergen kann als man selbst, schaut einen lüstern an und hat bei jeder Träne, die einem aus den Augen läuft ein garstiges Grinsen auf den Lippen.
Wenn dann bei heißem Wetter der Sprössling mit einem milchverschmierten Gesicht vor einem sitzt, dann weiß man innerlich, so sollt Mutti aussehen! Grrrr!
Das Familienleben, so lernt ein Mann, besteht aus Freuden und Opfern. Zu den Freuden gehören zum Beispiel solche Sachen wie, dass Sohnemann auch schon ganz gerne mal an Vatis Bierflasche riecht, er festgestellt hat, dass es nicht nur Muttis Brüste gibt und natürlich der obligatorische Griff in die Windel. Die Opfer sind, weniger Bier, weniger Fußball, weniger Frauen und vor allem weniger Sex mit der eigenen Frau. (Nicht dass diese nicht wollte, aber der kleine Störenfried ist halt überall!)
Man hat sich damit abgefunden, dass man nicht mehr in der ganzen Wohnung Sex haben kann und auch die Stellungen von youporn.de kann man nicht so einfach nachmachen, weil man immer auf dem Sprung sein muss, falls das kleine Chaos herein trabt.
Also ist man dann recht froh, wenn der kleine Stinker seinen Mittagsschlaf macht.
Doch als Familie, kennt man natürlich andere Familien. (Das ist so wie bei den Arbeitslosen, die kennen auch nur Arbeitslose.)
Als der Däumeling endlich seine Augen geschlossen hat, da schleichen Mama und Papa auch schon Richtung Schlafzimmer um sich ganz doll lieb zu haben, da läutet das Telefon und Opa und Oma wollen wissen, wann man sie denn wieder besucht. Gleichzeitig klingelt es an der Türe und dein bester Kumpel steht mit seinen Gören vor der Türe und will mit euch und eurem Hund bei diesem schönen Wetter spazieren gehen.
Jeder Mann, der bis dato keine Schmerzen in seinen Lenden verspürt ist schon vor Jahren gestorben. Und das Monster im Kinderbett ist natürlich schon wieder wach und versucht gerade kopfüber zu testen, was nun härter ist. Der Boden, oder doch seine Schädeldecke.
Wenn man es nun doch einmal geschafft hat, dass jeder schläft und einem Freunde und Verwandte in Ruhe lassen, ist man entweder selbst am Träumen, oder zu fertig um geil zu sein.
Doch es gibt ja Morgenstunden, wo der kleine noch pennt, man aber wegen der Hitze nicht mehr schlafen kann. Und so mit Mutti etwas kuschelt und ein Küsschen auf die Schulter verteilt und sich überlegt, ob man ihr auch mal wieder zwischen die Lippen fährt, obwohl sie mit dem Mund dein Kind küsst, dann kommt aus heiterem Himmel die Hand deines verschrobenen Nachbars durch das offene Fenster und hält dir eine DVD hin. Er kann auch nicht mehr schlafen.
Da seine reichlich junge Freundin dann aber schon wieder bei ihrer Mutti ist, hat er natürlich Langeweile und hat schon fleißig Filme gebrannt, von denen er dir nun einen geben muss.
Sohn Nummer eins wird wach und freut sich wie blöde, dass der lustige Onkel von Oben wieder da ist.
Du stehst auf und du weißt jetzt schon, wenn dein Sohn dich irgendwann zum Opa macht, du rufst ihn jeden Morgen an!