In einer Kleinstadt westlich von LA wohnt ein Mädchen namens Klara, mit ihrem Großvater John in einem großen Haus am Rande der Stadt. Klara ist ein sehr hübsches Mädchen, 18 Jahre alt und hat lange blonde Haare sowie wundervolle Augen. Seit dem Tod ihrer Eltern, als sie fünf Jahre alt war, lebt sie allein mit ihrem Großvater. John ihr „Großpapi“ wie sie ihn liebevoll nennt, ist ein sehr ruhiger und gelassener Mensch. Er will mit den Menschen in der Stadt nichts zu tun haben und wird daher als seltsam abgestempelt. Er beschäftigt sich jeden Tag mit den Sternen und ihren mythologischen Bedeutungen. Er arbeitet auch an anderen magischen Dingen, wie Klara immer sagt, denn es gibt einen Raum im Haus da verbirgt er Stunden, doch nicht einmal seine eigene Enkelin weiß, was sich hinter der Tür verbringt, denn es gibt nur einen Schlüssel und den trägt ihr Großvater immer bei sich. Seit 13 Jahren versucht sie herauszufinden, was hinter dieser Türe verborgen ist, doch sie hat es bis jetzt noch nicht geschafft. Der Zustand ihres Großvaters wird immer schlechter, John ist jetzt 80 Jahre alt, seine Knochen schmerzen, sein Rücken macht Probleme und seine Stärke lässt langsam nach. Eines Tages als Klara in der Schule sitzt kommt der Direktor mit einem dunklen Gesicht in die Klasse und bittet Klara ins Büro. Sie weiß nicht was los ist, etwas angestellt kann sie nicht haben, denn das hat sie noch nie, sie hätte sich für eine Missetat vor ihrem Großpapi sehr geschämt. Als sie im Büro angekommen sind, bittet sie der Direktor auf dem Stuhl Platz zu nehmen. Er sagt, dass ihr Großvater im Krankenhaus liegt, er hatte einen Herzinfarkt und möchte sie sofort sehen, denn die Ärzte sagen, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Klara bricht in Tränen aus und fährt sofort ins Krankenhaus zu ihm. Schließlich ist er der einzige Mensch auf ,der Welt der ihr was bedeutet und der sich um sie kümmerte. Die restliche Familie interessiert sich nicht für sie. Als sie im Krankenhaus ankommt, wird sie bereits von der Ärztin Dr. Clark empfangen und ins Zimmer begleitet. Der Anblick ihres Großvaters erschreckt sie sehr, denn er ist nicht mehr der Mann den sie schon so lange kennt. Er liegt auf dem Bett, atmet tief und schwer, die Augen sind eingefallen und sein Gesicht fahl.
Als sie ins Zimmer kommt, dreht er sich zur Seite und lächelt. Mit leiser und schwacher Stimme spricht er zu ihr: „Liebste Klara, als erstes möchte ich dich bitten mir zuzuhören und nicht traurig zu sein. Ich komme jetzt bald in eine bessere Welt ohne Schmerz und Sorgen. Doch bevor ich meine ewige Reise antrete möchte ich dir mein Geheimnis anvertrauen.“ Klara bricht in Tränen aus und sagt: „Großpapi, du darfst nicht gehen. Du bist doch der Einzige den ich habe!“ Der Großvater bekommt einen sehr unglücklichen Gesichtsausdruck und spricht weiter: „ Meine Zaubermaus, für mich ist es auch schwer dich allein auf dieser Welt zurückzulassen, doch jeder Mensch hat leider das Schicksal zu sterben und für mich ist es jetzt so weit.“ Klara weint bitterlich und fällt ihrem Großvater um den Hals. Ihr Großvater streichelt ihre langen, blonden Haare und spricht: „Zaubermaus, du weißt doch diesen Raum, den ich dir nie zeigen wollte, jetzt ist der Zeitpunkt, dir mein Geheimnis zu verraten. Hinter dieser Tür ist ein Zauberbuch, ein Buch durch das ich immer bei dir sein kann, in diesem Buch wirst du Dinge finden, die du dir nicht erklären kannst. Benutze es weise und nicht unnötig!“ Klara hört aufmerksam zu, was ihr Großvater ihr erzählt. „Dieses Buch kann viele Dinge, es wird dir helfen besser auf dieser Welt klar zu kommen. Versprich mir, dass du immer gut auf dieses Werk achtest.“ Klara nickt und verspricht ihrem Großvater, dass sie es immer gut behüten wird.
Ihr Großvater wird immer schwächer und seine Stimme wird immer leiser. Langsam fallen seine Augen zu, er kann sie nur noch mit Mühe offen halten. Als er fast keinen Ton mehr herausbringt spricht er: „Meine Zaubermaus, ich werde dich immer lieben, doch eines möge dir noch gesagt sein, bevor du das Buch benutzt schwöre den Schwur.“. Als ihr Großvater jedoch mit dem Schwur beginnen will, zuckt er einmal als durchfahre in ein Blitz und der letzte Atemzug war getan. Er hat seine Augen für immer geschlossen. Klara kann es nicht fassen und verbringt noch Stunden, einsam und schweigend neben ihrem Großvater, doch der Schwur und das Buch schwirren immer noch in ihren Gedanken herum. Die Beerdigung ihres Großvaters, ist eine einsame Beerdigung. Es ist nur der Pfarrer, Klara und Mrs. Heidenfeld, die Nachbarin ihres Großvaters dabei. Ihr Großvater hat Klara das Haus vererbt und alles Vermögen, das er hatte. Die ersten Wochen allein in diesem großen Haus waren für Klara die Hölle, denn sie war die Einsamkeit nicht gewohnt. Sie war nie alleine in diesem großen Haus. Immer nachts dachte sie, Schritte aus dem Raum zu hören, wo sie vor dem Tod ihres Großvaters nie rein durfte. Sie wollte schon längst in diesen Raum gehen, doch irgendeine Macht hielt sie davon ab. Jedes Mal, wenn sie versuchte den Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken, fiel er wieder raus, oder hüpfte so weit, dass sie ihn unten im Vorraum wieder suchen konnte. Was war es, was sie abhielt. Eines Nachts hörte sie wieder diese unheimlichen Geräusche und Schritte aus dem Raum genau oberhalb ihres Zimmers. Dieses Mal wollte sie sich zusammenreißen und hinaufgehen um zu schauen was da oben los war. Als sie vom Bett aufstand, dachte sie eine Stimme gehört zu haben die sprach: „Vergiss den Schwur nicht!“.
Doch als sie einen Moment ruhig innehielt, konnte sie nichts mehr hören. Sie hatte dieses Mal Angst. Die Stimme, die Schritte. Dann kam ihr ein Lächeln über die Lippen und sie sprach mit leiser Stimme: Großvater, du sagtest du bist immer bei mir, dann wirst es wohl du sein!“ Entspannt und ruhig legt sie sich wieder ins Bett zurück. Am nächsten Tag als sie aufwacht, bemerkt sie, dass die Türe zu ihrem Zimmer offen steht, obwohl sie die gestern geschlossen hatte und auch zusperrte. Am Boden liegt der Schlüssel ihres Zimmers und ein Blatt altes Pergament auf dem geschrieben steht: „Folge dem Weg zu Gabriels Stätte, an der er seine Ruhe hätte. Finde dort das Schwert der Sehnsucht, das dir das Siegel bricht. Dort angekommen sei gefeit, eine Prüfung steht bereit. Hast du auch diese dann bestanden, hältst du den Schwur in deiner Hand.“ Sie liest das Pergament aufmerksam durch und dankt im Stillen ihren Großvater, der ihr geholfen hat. Sie überlegt Tag für Tag, welche Stätte Gabriels da wohl gemeint ist. Sie recherchiert in alten Büchern, im Internet, doch es lässt sich nichts finden. Eines Tages fährt sie mit dem Bus in die Nachbarstadt, da sie etwas einkaufen muss, dann sieht sie vom Bus aus die „Gabriels Church“ eine alte Kirche die schon seit langem nur noch zur Besichtigung ist. Dann kommt ihr der Gedanke, das muss die Stätte Gabriels sein. Sofort an der nächsten Station steigt sie aus und geht zur Kirche. Als sie das große, düstere Gewölbe betritt, umfährt sie plötzlich ein wohliges, warmes Gefühl, das sogar ihr Herz trifft. Die Kirche im gotischen Baustil ist normalerweise sehr kalt, doch heute ist sie wärmer denn je. Doch was ist jetzt das Schwert der Sehnsucht? Wo kann sie es finden? Es ist niemand in der Kirche, als ein alter Priester der vorne auf einer Bank kniet und betet. Sie geht zu dem alten Mann hin, der die Kapuze weit über das Gesicht gezogen hat und in ein Gebet vertieft ist. Klara spricht den Priester vorsichtig an, denn irgendetwas sagt ihr, dass er der Richtige ist um das Schwert zu finden. Klara ist zuerst schüchtern, doch dann spricht sie mit leiser freundlicher Stimme: Pater, es tut mir Leid, dass ich Sie in ihrem Gebet unterbrechen muss, doch ich suche das Schwert der Sehnsucht. Können Sie mir helfen?“ Der Priester hört auf zu beten, dreht sich langsam zu Klara um und nimmt seine Kapuze vom Kopf. Es schaut sie nicht ein alter Mann an, wie sie erwartet hätte, nein es ist ein junger Bursche mit langen, schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden hat. Er sieht sie an und spricht mit dunkler Stimme: „Klara ich weiß, was du suchst, folge den Stufen bis in die Katakomben der Kirche. Dort findest du einen Schädel mit roten Augen, bewege ihn und du kommst in die Kammer der Sehnsucht, dort wirst du das Schwert finden.“ Klara war verdutzt, doch als sie fragen wollte, woher dieser Mann ihren Namen weiß, ist er auch schon verschwunden. Sie folgt also der Anweisung des Priesters und steigt die Stufen tief hinunter bis sie in einem von Fackeln beleuchteten Gewölbe steht. Dort sind sehr viele Schädel doch einer fällt ihr sofort auf, es ist ein Schädel der Rubine in den Augen hat. Rubine die so schön glänzen, wie die Augen des Priesters, der ihr den Weg erklärte. Diesen Schädel berührt sie und versucht ihn zu drehen, doch er bewegt sich nicht. Als sie doch mehr Druck ausübt, klappt sich der Schädel nach vorne und eine Türe aus Stein in der Wand öffnet sich. Diese Tür führt ein einen Raum, der dunkel ist, nur ein Loch in der Decke lässt einen Sonnenstrahl durch, der ein Schwert beleuchtet. Ein Schwert mit einem Kreuz als Griff und einer Inschrift die sie nicht entziffern kann. Sie geht hin und versucht das Schwert herauszuziehen, doch es gelingt ihr nicht. Doch warum? Als sie wieder ihren Großvater um Hilfe bittet, kommen ihr Gedanken ihrer Kindheit in den Kopf. Sie sieht sich mit ihrem Großvater beim Dame spielen oder wie sie auf der Wiese Blumen pflücken. Tränen treten ihr in die Augen und sie spricht leise: „Ich liebe dich.“. In diesem Moment, wackelt das Schwert und fällt aus dem Stein. Nun wird sie niedergerissen und Angst erfüllt sie. Sie sieht Bilder ihrer Eltern, wie sie in einem Auto sitzen. Sie haben es lustig und lachen. Doch auf einmal sieht sie einen hellen Lichtschein. Sie sieht das Auto in einem Graben, und die angsterfüllten Gesichter ihrer Eltern, die tot im Auto liegen. Klara bricht zusammen und fängt an zu weinen. Sie schreit heraus: „Warum?“. Plötzlich verschwinden die grausamen Bilder und sie sieht ein zusammengerolltes, Stück Papier, das aus einer alten Zeit stammen muss, denn es sieht vermodert aus. Sie nimmt es in ihre Hand und fühlt sich plötzlich komisch. Ein schwarzer Schleier legt sich über Klaras Augen und sie fällt um. Als sie aufwacht ist zu Hause in ihrem Bett, weiß allerdings nicht wie sie da hingekommen ist. Leichte Kopfschmerzen, begleiten ihr mulmiges Gefühl, doch das Pergament lässt sie nicht in Ruhe und sie springt vom Bett auf, schnappt sich das Blatt und den Schlüssel zum Zimmer mit dem Buch. Als sie vor der Tür steht, steckt sie den Schlüssel ins Loch, doch zu ihrer Überraschung fällt er nicht heraus, aber er lässt sich auch nicht drehen. Sie faltet das Blatt auseinander und fängt an zu lesen: „ Dies ist ein Schwur aus alten Zeiten, soll dich dein Leben lang begleiten. Einst haben alte Ritter ihn geschworen, jetzt bist du für ihn auserkoren. Schwöre, dass du zum Guten stehst, und dem Bösen aus dem Wege gehst. Schwöre, dass der Liebe Kraft, dir hat diesen Schwur verschafft. Schwör, dass du rein bist vom ganzen Bösen, wenn Nein mögest du dich von diesem Lösen. Hast du diesen Schwur gesprochen, ist der Zauber sogleich gebrochen. Öffnen möge sich die Tür. Tritt ein!“
Klara versucht nun den Schlüssel zu drehen und es funktioniert ohne Probleme. Sie tritt ein und sieht einen Raum mit vielen Büchern über Magie, Hexerei und Ritualen. Viele seltsame Symbole und Aufzeichnungen liegen auf dem Tisch herum. Nur ein Buch, das inmitten des Raumes unter einem Glaskasten geschützt liegt, interessiert Klara am Meisten. Sie geht hin und entnimmt die Glasabdeckung, die das Buch schützen soll. Es ist dennoch sehr verstaubt und alt. Sie öffnet das Buch, und ist nicht schlecht erstaunt, als sie nur leere Seiten erblickt. Als sie aber genauer hinsieht merkt sie wie langsam Buchstabe für Buchstabe sichtbar wird.
„Liebste Zaubermaus, jetzt bist du endlich da angekommen wo ich dich hinführen wollte. Es tut mir Leid, dass ich gehen musset, bevor ich dir den Schwur sagen konnte, doch ich hatte eine große Hilfe, die dich da hinführte. Der Priester war ein Engel, ein gefallener Engel der dich zum Schwur brachte. Ich bin nun froh, dass du vor diesem Buch stehst. Achte gut auf dieses Buch, denn durch dies werde ich immer bei dir sein. Blättere weiter und du wirst das wahre Geheimnis dieses Buches finden, geleitet durch die Liebe wird es dir immer Freude bereiten. In Liebe. Dein Großpapi.“ Auf Klaras Gesicht zeigt sich ein Lächeln und jegliche Traurigkeit über den Tod ihres Großvaters ist vergangen. Sie verspürt nun Freude, dass es ihm gut geht in der anderen Welt. Sie blättert weiter und sieht im Buch bewegte Bilder von ihren Eltern, mit persönlichen Grüßen an sie. Sie sieht wie sie als Baby im Kinderwagen geschoben wurde und wie sie in den schützenden Armen ihres Vaters liegt. All diese Bilder sind in Bewegung und immer wieder grüßt sie einer der beiden unter den Bildern und erzählt ihr von der anderen Welt. Grinsend und glücklich schließt sie das Buch, deckt es wieder mit dem Glaskasten ab und verlässt den Raum. So wie ihr Großvater lässt sie den Schlüssel nicht mehr aus und trägt ihn immer bei sich. Sie selbst verbringt auch Stunden in diesem Raum.
Jahre sind vergangen, Klara selbst hat jetzt auch Kinder und eine glückliche Ehe, sie leben aber immer noch im alten Haus ihres Großvaters. Dort wo sie das magische Buch hat. Doch keiner ihrer Familienmitglieder durfte in diesen Raum gehen. Bis jetzt.