Sonntagabendgedanken
Pfauenfeder, ab 1983
Sonntagabendgedanken
Diese Zeilen sind in einer Zeit entstanden, als sämtliche Türen verschlossen schienen. Nur eine war geöffnet - blieb es auch immerzu und jederzeit. Und sie führte geradewegs in mich hinein...
von Pfauenfeder
im September 2013
Vorwort
Wenn die Wüste wüst ist, dann freut man sich über jede Bewegung und Begegnung... auch wenn es nur Heuschrecken sind....
Ratlos
Ich sitze hier vor leerem Papier
Genau so leer sieht es aus in mir
Gedanken, begleitet von Bildern und Wort
Drängt es nach hier oder drängt es nach dort?
Ich fühle nur mich, und wie es mir geht
Und weiß doch nicht, wie es um mich steht
Doch weiß ich es!
Es ist mir nur
Als ginge es um Tagtraum pur
So etwas wie Gelegenheit
Wie Emotionen und
Gerechtigkeit
Wie einst in Kindheit mich geführt
Voll ausgefüllt und angerührt
In meiner Stille schimmert ein Ring
Der manchmal auch schon Feuer fing
Ich sehe auf mich und meine Zeiten
Denk an Himmel und Ewigkeiten
Denk an Bilder und Eindrücke nur....
Ein Schaf bin ich, in voller Schur
Ein Stückchen Glaube
Ich denke ja, dass es Engel gibt!
Wo käme sonst der Mut hierher?
Das Wort: "Du hast mich sehr geliebt"
Wär ohne Engel blass und leer
Sie stehen erhobenen Hauptes vor dir
Umfassen die Hände der Herzen fest
Verbinden und lösen dort und mal hier
Was dich die Nacht vergessen läßt
Willst du wissen, wo ihr Himmel ist,
Dann mußt du die Uhr anhalten
Die innere, die da glaubt du bist
Eine von vielen Gestalten
Du mußt nicht
über sieben Brücken geh´n
Auch nicht vom Turm runter springen
Du brauchst nur
die Glocken läuten seh´n
Und glauben, was sie singen
Die Geschichte
Du kannst es nachlesen:
Jedes Buch über Früher schreibt
Der Himmel war da weit und breit
All überall gab´s Wetter und Plag
Ein Kommen und Gehen, nur Nacht und Tag
Man mußte leben und vergeh´n
Konnte im Puls die Sonne seh´n
Wer stark war, der war nicht erfroren
So wurden auch die Kinder geboren
Dann kam der Tag, wo alles begann
Du wurdest gewoben aus Gedanken und Licht
Hieltest erst den Atem an
Als du ihn bemerkt, nur er dich nicht
Man mußte sehen und verstehen
Konnte im Geiste weiter gehen
Wer mutig war, lief auch zurück
und suchte die Trennung vom Weg zum Glück
Das ist der Morgen in neuer Welt
Da, wo Gedanken Gefühle vereint
Mit einem Schwert wurden Gesichter erhellt
Erhellt, wer froh ist, wer geweint
Man muß sie halten und bewahren
All das Eine in sich scharen
Das Andere ist gleich dem Feind
Der Gut und Böse in sich vereint
Mit dieser Sicht erhebt sich ein Sternentor
Aus Wind und Feuer und Erde gemacht
Ein Schritt hinein ist, was davor
Und was morgen wird, das ist gedacht
Irrlicht und Feuer
Die Schatten umkreisen die Nacht
Haben Fragen und Zweifel gebracht
Haben lustlos die Haare zerzaust
Sind gleich dem Wind um das Haus gebraust
Und eh der Morgen graut ganz sacht
Haben Schatten ihre Welt gemacht
Das erste Sonnenlicht ganz hell
Gibt ihnen Farbe - und so schnell
wie sie gekommen sind vor dem
Frage man an: Sind sie von wem? !
Stimme im Herz
Ich habe einen Schatz in meinem Herzen
So kostbar und so rein
Ich habe in bekommen für Schmerzen
Süßer, als süßer Wein
Größer, als alles Gut der Welt
Und wenn man mich für narrisch hält
Ich werde ihn nie verlieren müssen
Weil einer kommt mir, wie ein Dieb
Und wird auch niemand um ihn wissen
Auf mein Stirne er mir schrieb:
Du hast einen Schatz in deinem Herzen
Bewahre ihn dir gut
Denn nur du kannst ihn verlieren mit Schmerzen.
Bedenke, wie weh mir das tut!
Geheimnis
Im Halbdunkeln
Ein Licht verbreitet die Klarheit
Der Stimme des Geistes in mir
So fern aller Welten
Such ich durch den Nebel
Was flüsternd und rufend, mal dort und mal hier
Hinauf fliegen Gedanken
Hinunter sie stürzen
Der Nebel, so matt und perlmuttartig ist
Als ob er die Lichter dem Dunkeln entzweiend
Was mir meiner Fragen gleich Antworten ist
Ich bete auf Knien und löse mich los
Hinauf in den nächtlichen Himmel empor
Und wenn ich ganz fort bin, so bin ich doch hier
Und weiß, dass ich nichts, aber gar nichts verlor
Denn manchmal, wenn ich so allein bin, so leer
Dann fühl ich einen Arm ganz sacht um mich her
Ich ruh mich kurz aus, weiß ich doch genau
Ich lebe und wirke, bin da - eine Frau
Muttertag
Ich war so fern von dir und doch
Hört´ich die Stimme in mir leise
So fern von dir vernahm ich sie
Tief drinnen, weit, weit fern von mir
Die zärtlich stille, sanfte Weise
Ich suchte, und ich fand so viel
Der Dinge, die ich nie gekannt
Ganz fern von dir vernahm ich sie
Die Stimme, weit, weit fern von mir
Das zärtlich stille, sanfte Band
Ich war ganz oben in den Sternen
Und auch ganz unten, tief im Schlund
Ganz leis von dir drang sie zu
mir
Und auch der stille, sanfte Grund
Der sich da auftat, als ich rief
In meines Kindes Namens Ehre
Verspürt´ ich Mutter, was es heißt
- in mir der leisen Stimmen Lehre -
Dass Liebe, die ich nur verwehre,
Die Mutter mit dem Kind verschweißt