Ich habe 15 cm und komme in 2 Minuten
Ich fühlte mich schon seltsam.
Das Steakhaus füllte sich so langsam. Nervös schaute ich auf meine Swatch, die bestimmt schon zwanzig Jahre alt war, mit neunzehn hatte ich angefangen diese Uhren für zwei Jahre zu sammeln und das Schmuckstück an meinem rechten Handgelenk war das letzte Überbleibsel dieser Sammlung. Nadine war schon zwanzig Minuten zu spät.
Die Flamme der Kerze flackerte im seichten Windhauch, der von der immer wieder auf- und zuschlagenden Türe entstand. Der Kellner, der mir einen Martini-Twister servierte, hatte sie vor fünf Minuten angezündet. Mit einem Lächeln, das sagte, dass meine Zeit für romantische Rendezvous auch bald vorüber war. Wie Recht er hatte. Und eigentlich war dies hier auch kein Rendezvous. Es war etwas, das man nicht mehr aufwärmen sollte. Ein Treffen mit der Ex!
Wie ein englisch gebratenes Steak, sollte man auch die Liebe nicht mehr aufwärmen.
Was schrieb Platon in seinem Gastmahl 16? Nach Aristophanes: „Mich dünkt“ sprach Zeus im Rat der Götter, „ ich habe ein Mittel, dass es weiterhin Menschen gibt, aber sie schwächt, damit sie von ihrem wüsten Wesen ablassen. Ich schneide einen jeden mitten durch.“ Sprach' s und schnitt die Menschen, die Mann und Weib in einem Körper waren , so der Länge nach durch, wie man Birnen zum Einlegen durchschneidet. Als nun das ursprüngliche Wesen entzweigeschnitten war, ging jede Hälfte voller Sehnsucht nach ihrem Gegenstück auf die Suche. Sie umschlangen sich mit Armen und verflochten sich miteinander im Verlangen zusammenzuwachsen . Sehnsucht und Drang, ein Ganzes zu sein, heißt Eros!
Ich glaube ich wollte noch nie mit irgendjemanden ein Ganzes sein, schon gar nicht mit Nadine! Wir waren jetzt fünf Jahre getrennt, hatten einen sechs Jahre alten Sohn, der alle zwei Wochenenden zu mir kam und am Sonntag Abend immer heilfroh war, dass er wieder zu seiner Mama konnte. Ich liebe Kevin, wie man halt sein Kind liebt, aber ich würde nicht sagen, dass er mich braucht und das zeigt er mir auch. Meistens hockt er lustlos auf der Couch.
Neben mir füllte sich ein Vierertisch mit drei jungen Frauen um die Zwanzig. Der Kellner, der mir meinen zweiten Martini-Twister brachte, hielt den Frauen die Stühle hin und nahm ihre Bestellung für Drinks entgegen. Die Frauen, die fast noch Mädchen waren, schauten sich mit großen Augen an und versuchten ein Grinsen zu verstecken. Man sah ihnen an, dass sie sich erst an solche, etwas gehobenere Läden gewöhnen mussten. Vielleicht hatten sie gerade Abitur gemacht, das Studium, oder die Ausbildung beendet?
Als der Kellner ging, entspannten sie sich merklich und lachten herzlich. Sie trugen in ihren Haaren die Farben der Jahreszeiten. Die eine blond, der Frühling, neben ihr der Sommer in brünette und der Herbst alleine ihnen gegenüber in rot.
Ich liebte es Frauen zu beobachten. Sie reichern meine Phantasie an, was für einen Schriftsteller immer gut ist. Als sie merkten, dass ich zu ihnen rüber schaute, lächelten sie mir zu, und nach einer kurzen Zeit steckten sie die Köpfe zusammen. Als sie sich trennten, sprach mich der Herbst an: „Sind sie nicht Peter Klein?“
Ich nickte. Ein Lächeln rann mir über die Lippen. Stolz erwärmte mein Blut.
„Wir lieben Ihre Bücher! Vor allem Frühjahrsputz ! Wie Sie das Ende der Beziehungen darstellen, ist so echt! Echt!“
„Ich danke Ihnen!“ Ich war großzügig. Schämte mich nicht, blies mich aber auch nicht auf, wie ein Pfau. Trank an meinem Drink und als die Frauen ihre bekamen prostete ich ihnen zu.
Sie lächelten noch, bestätigten sich, dass dies ein toller Laden sei, in dem sogar Berühmtheiten saßen und begannen ein Gespräch, über den vergangenen Sommer. Da fiel der Schatten auch schon über mich.
Nadine stand vor mir. In ihrer ganzen Größe und für eine Frau von fünfunddreißig, in ihrer ganzen Schönheit. Ihr Blick war auf mich gerichtet und er war eisig.
„Ich sehe, du hast etwas gefunden, was dir gefällt!“ Ihre Lippen waren tödlich zu einem schmalen, roten Strich gepresst.
„Du bist spät!“ antwortete ich.
„Ich wollte mich doch tatsächlich hübsch für dich machen!“ Der Kellner hielt ihr den Stuhl und sie setzte sich. Ihr schwarzes Kleid, mit leicht durchsichtigen Ärmeln, auf denen schwarze Rosen wie Tattoos prangerten, raschelte leise, als sie sich setzte.
„Sie haben mich erkannt und mir ein Lob für meine Arbeit gegeben.“
„Arbeit? Du und arbeiten?“ Sie lächelte schwach.
„Ja! Die Schmiererei finanziert dein und Kevins Leben.“
„Wir streiten schon wieder.“ Sie ließ die Schultern hängen.
„Nein, wir kennen uns!“ Ich nippte an meinen Drink. „Möchtest du Wein?“
Sie nickte. Ich wandte mich an den Kellner: „Eine Flasche Pinot ! Kalifornischen bitte!“
„Du trägst immer noch dick auf Pete!“ Sie schaute mir traurig in die Augen.
Warum auch nicht? Ich konnte es mir leisten. Meine drei Bücher, die ich in den letzten zehn Jahren geschrieben hatte, für die ich geschwitzt, geblutet und mein Leben verloren hatte, verkauften sich so gut, dass ich mir diesen Stil, plus ein gutes Leben für meine Exfamilie leisten konnte. Warum sollte ich da nicht das genießen? Die Sendung, die ich spät in der Nacht jeden Donnerstag auf 3Sat hatte, gab den Büchern auch noch ein Gesicht.
Ich besitze ein Haus, weit aus der Stadt heraus an einem kleinen See, fahre einen elektrischen Porsche, ja, der, der gerade auf dem Markt gekommen ist und eine wirkliche Alternative für Benziner ist und ich muss mir keine Sorgen mehr um den Rest meines Lebens machen. Der Hostessendienst schickt mir einmal die Woche ein hübsches Mädchen in mein Haus und wenn ich vor drei Wochen nicht den Fehler gemacht hätte, mit meiner Ex zu schlafen, dann wäre mein Leben wirklich ruhig und unspektakulär weiter verlaufen.
Ich würde gerne behaupten, dass ich das Paradebeispiel für einen fleischgewordenen Charly Harper wäre, aber meine Beziehungen zu meiner Exfrau, macht aus mir eher einen Alan Harper. Aber was willst du machen? Angewohnheiten legt man nur selten ab. Und naja Nadine ist keine hässliche Frau. Und ein Blick unter den Tisch, auf dem die Kerze jetzt halb herunter gebrannt war, zeigte mir, dass sie die seidigen Strapse trug, die mich so verrückt machten und wahrscheinlich mit dem megascharfen String, den sie durch ihre prallen Arschbacken gezogen hatte. Meine Eier applaudierten, mein Verstand kam zurück zu dem Entschluss mit dem Steak.
Niemals aufwärmen!
Der Wein schien rubinrot in unseren Gläsern und er explodierte förmlich in meinem Mund, ein wirklich guter Tropfen. Nadine verzog das Gesicht. Ich bestellte ein Angussteak mit einem Brokkoliauflauf mit Ziegenkäse und Backkartoffeln. Das Steak englisch. Nadine orderte ein Straußensteak, Buttererbsen und buntem Reis. Zu Rotwein. Mann, Mann! Das Geld hatte die Frau von der Straße geholt, aber die Straße befand sich noch Kilometer lang in der Frau. Ich seufzte.
„Is was?“ fragte sie spitz.
„Nein!“ Ich wurde sie nicht ändern. Sie war Nadine. Meine Ex, die Mutter meines Sohnes die nie verstanden hatte, was Kultur bedeutete. Die nie verstanden hatte, dass ich nicht normal war und niemals einen acht bis siebzehn Job ausüben würde. Die nie verstand, warum ein Autor auf Lesetour ging und mir mehr Affären andichtete, als ich wirklich gehabt hatte. Manche Hotels konnten einsam sein. Sie war die Frau, die nicht verstand, warum eine Geschichte, die sie nicht berührte, oder für nicht spannend hielt, plötzlich ihre Rechnungen bezahlte. Sie wollte einen Fabrikangestellten. Der dreckig von der Arbeit kam und sie dann auf dem Sofa vor dem Fernseher, in dem RTL 2 lief, bumste. Sie las nie ein Buch. Wusste nichts von Kant, nichts von Homer und nicht mal etwas von Charles B.. Und ich wusste nicht, warum ich zwölf Jahre meines Lebens mit ihr verlebte. Sie war nach Platons Theorie nicht meine Hälfte, die ich zu suchen hatte. Und warum versuchte ich denn gerade dieses Steak wieder aufzuwärmen?
Mein letztes Buch war eine Abhandlung meines Elends mit Nadine, also warum saßen wir wieder zusammen?
„Woran denkst du?“ Sie holte mich zurück in die Welt.
„Das Mann Geflügel nicht mit Rotwein trinkt.“
„Ich schon!“ Ihr Blick durchbohrte mich. Sie griff nach ihrem Weinglas und schüttete sich den Inhalt in den Hals. „So!“
Nadine erhob sich und suchte die Toilette auf. Ich wusste, sie musste nicht pinkeln. Sie wollte nur weg. Neben mir am Vierertisch hatten die Mädchen wohl schon ihre zweiten, oder dritten Drinks. Ihre Augen leuchteten und sie lachten herzhaft, unbeschwert. Jung.
Ich schnappte einige Sätze auf.
„Conny? Die ist spät dran. Ist heute aus dem Urlaub zurück. Sie war in Griechenland.“ erzählte Sommer.
Frühling lachte. „Zum Glück konnten wir sie davon abhalten nach Indien zufliegen.“
Herbst wurde ernst. „Ich weiß nicht stellt euch vor, euch passiert so was wie dem Mädchen? Ich glaube selbst wenn ich das überleben würde, ich könnte nie mehr glücklich werden.“
Die Frauen schwiegen. Ihre triviale Unterhaltung hatte sie auf ein Terrain geführt, auf dem sie sich nicht wohl fühlten. Ich versank in meine eigenen Gedanken, dachte darüber nach, was aus der Menschheit wurde. Indien war ein Paradebeispiel für den Verfall unserer Spezies. Frauen waren nichts Wert in vielen Augen der Männer, nicht nur in Ländern wie Indien, sondern überall auf der Welt wurden sie ausgebeutet. Selbst ich beutete einmal die Woche eine aus, obwohl ich sie nie schlug, nicht schlecht behandelte und wirklich gut bezahlte. Aber seien wir ehrlich, wie viele von denen hätten sich denn in einer anderen Situation mit mir abgegeben? Gut ich hätte bestimmt Dank meiner Literatur eine Chance bei einem dieser Mädchen am Nachbartisch gehabt. Aber selbst da, würden sie nur mit einer Idee von mir ins Bett gehen.
Der Mensch war wohl das kränkste Wesen auf diesem Planeten. In einem Land wie Indien, werden neugeborene Mädchen in einen Fluss geworfen, weil sie nicht profitabel waren, weil sie nach einfachen Ermessen, die Familie nicht weiter brachten. Sie kosteten Geld und bedeuteten Armut. Zum Glück nicht für alle, aber doch für so viele, dass sich das Verhältnis von Männern und Frauen nicht mehr im Gleichgewicht befand. Viele Männer bekamen keine Frau mehr. Doch selbst das war keine Entschuldigung, für die Taten, die gerade auf dem Subkontinent vorgingen.
Sechs Männer ficken eine Frau. Das machen die Guppys in meinem Aquarium auch, aber sie schlagen sie danach nicht tot. Das war der Unterschied zwischen Mensch und Tier. Der Mensch konnte sein Dasein verändern, aber nicht seine Kultur. Ich habe von einem Eingeborenenstamm, ich glaube irgendwelche Eskimos, gelesen, da lebt eine Frau mit zehn Männern zusammen, sie achten sie als Frau, keiner vergewaltigt sie. Sie ist die Mutter der Kinder und alle Männer sind die Väter.
Doch ich glaube, in dieser Welt vom globalen Kampfkapitalismus müssen wir schlimmer als Tiere werden. Und diese Kultur wird unser Untergang sein.
„Schaust du dir schon wieder die Mädchen an?“
Wie lange saß Nadine schon an unserem Tisch?
„Nullblick!“ Ich lächelte verlegen. „Ich hatte eine Idee.“
„Wenn sie mit denen zu tun hat, dann keine, die mir gefällt.“
Ich griff über den Tisch, faste nach ihrer Hand und knete sie. Sie versuchte sich ihr zu entziehen. Nadine hatte mir am Vortag einen geblasen, das tat sie während unserer Ehe nie. Es war wunderschön.
„Ich war wirklich in Gedanken, Schatz!“
„Nenn' mich nicht so! Ich bin jetzt auch eine deiner Huren!“
„Du weißt das bist du nicht!“
„Ach nein? Ich hab die ganze Nacht gespuckt. Mich geschämt als ich zuhause war. Ich konnte Kevin nicht anfassen. Ich hab bei Marcel angerufen. Doch der war nicht da.“
Marcel war ihr Ex. Der Malocher, der um sieben auf dem Sofa saß, das Kind ins Bett schickte und sich bei Caren Miosga in den Tagesthemen von meiner Exfrau einen lutschen ließ. Er hatte sie verlassen, kam mit ihren Vorwürfen nicht mehr klar, und damit, dass sie mehr Unterhalt von ihrem Ex erhielt, als er verdiente.
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Und ich?
Ich nahm sie in die Arme, als sie am Sonntag Abend an meine Brust sank und mir klagte, das ihr Typ sie verlassen hatte. Ich schlief mit ihr, weil sie es wollte. Weil sie einsam war, weil es zu unserer Kultur gehört, uns wieder aufzuwärmen, dann uns wieder bis aufs Blut zu bekämpfen und unseren Sohn mit 18 in eine Anstalt einzuweisen. Es war wie das erste Mal mit einer fremden Frau. Fünf Jahre machen alles neu. Aber ein aufgewärmtes Steak ist fad und zäh.
Am Nachbartisch erhob sich die Stimmung. Meine Jahreszeiten, die schon wieder eine Runde Cocktails intus hatten, klopften begeistert auf den Tisch, als seien sie in einer billigen Kneipe. Jugend. Die alten rümpften die Nasen. Ich lächelte. Ihre Freundin Conny war erschienen. Sie war der Winter. Und was für einer! Stürmisch und alles wegfegend. Dunkle, ja pechschwarze Haare, groß und schlank, wie Nadine einst war, bevor sie alt wurde und Kultur hatte.
Unser Essen war da.
Nadine schnitt mürrisch in den Straußenarsch. Ich pickte Brokkoli auf meiner Gabel und schob ihn in den Mund. Lächelte. Nadine schmollte, ich konnte nicht aufhören hin und wieder zu der Neuankömmling rüber zuschauen. Nadine warf ihr Messer und ihre Gabel auf das angefangene Essen.
„Du hast dich nicht verändert!“ schimpfte sie. „Immer noch der selbe Schürzenjäger.“
Die Mädchen schauten zu uns herüber als sie Nadines Stimme vernahmen. Waren empört gestört wurden zu sein und erhielten eine neue Runde Drinks.
Ein Rudel Gäste verließ das Steakhaus. Die Mädchen nahmen ihre Unterhaltung wieder auf und lachten. Herbst erklärte Winter wer ich sei, sie lächelte mich kurz an, blickte zu Nadine herüber und ihr Blick verriet nur ein Wort. Alte Fotze!
„Du bist immer noch eifersüchtig!“ sagte ich lapidar.
Nadine erhob sich, schnappte nach ihrem Glas, indem sich noch eine Pfütze von Pinot befand und goss ihn in mein Essen. „So!“
Sie drehte sich weg und verließ mit einer weiteren Traube aus Gästen das Lokal. Ich blieb ruhig sitzen und aß mein Mahl weiter. Der Wein verschlechterte es nicht, es war genau das, was mir fehlte, ich tunkte das Steak in den Wein und sah Nadine nach, die aus der Sicht des Fensters verschwand. Ich freute mich auf das Wiedersehen am nächsten Freitag, wenn ich Kevin wieder zu mir holen würde. Vielleicht würde ich sie wieder auf der Waschmaschine ficken, die in ihrem Badezimmer stand, oder sie würde mir schnell einen in der Küche blasen, während sich unser Sohn anzog?
Ich grinste. Vielleicht würde ich sie aber auch einfach nur stehen lassen. Ich fühlte mich unwohl in ihrer Nähe. Die Wärme die uns mal verband, war unecht. Wie aus einer Mikrowelle.
„Ich sag euch, die Griechen haben riesen Schwänze!“ schnappte ich die Stimme von Winter auf.
„Ach komm' !“ sagte Herbst.
„Doch wirklich! Der Typ vom Hotel, der mich vorgestern zwischen hatte, hatten so einen Riemen!“ Sie legte beide Hände senkrecht auf das Tischtuch und zeigte einem Abstand von fast einen Meter, der mich an der Erinnerung des Mädchens zweifeln ließ. Beim besten Willen nicht.
Sommer bekam große Augen. „Aua!“
„Ich sag' s euch!“ Sie hob die Hände und der imaginäre Penis wurde noch ein Stück größer. „Und damit hat er mir im Arsch gesteckt. Und das Arschloch hat mich drei Stunden damit bearbeitet. Ich hätte kotzen können. Wisst ihr, ich wollte nur einen netten Fick und dieses Ölauge bumst mich mit seiner riesen Kanone stundenlang durch. Das wollte ich wirklich nicht noch einmal erleben. Ich habe gedacht, Zeus persönlich würde mich zerreißen.“
Die Mädchen lachten. Ich lachte leise mit und hielt das Ganze für sehr weit hergeholt. Die Mädchen schauten zu mir rüber und fragten was so komisch wäre. Ich sagte nichts. Trank meinen Weinglas leer und füllte es wieder auf. Pinot verschwändet man nicht. Leben verschwändet man nicht. Als der Kellner den vollen Teller meiner Ex erblickte sagte ich ihm, er könne abräumen, die Dame käme nicht wieder. Dann orderte ich noch eine Flasche und setzte mich mit meinem Stuhl rittlings an den Tisch der jungen Frauen.
Sie sahen mich verblüfft an. Frühling fragte sich ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, was der alte Schreiberfurz jetzt abzog, nachdem seine Olle verschwunden war.
Ich räusperte mich und sagte:„Ich habe 15 cm und komme in 2 Minuten! Jemand der anwesenden Damen interessiert?“
Stille. Kurz, dann prusteten die Mädchen los.
„Sie sind ein verrückter Mann Herr Klein!“ lachte Sommer.
„Der Name ist Programm!“ sagte ich trocken.
Wieder Gelächter. Der Kellner stellte vier weitere Weingläser auf den Tisch. Wir tranken noch zwei Flaschen Pinot , hatten einen tollen Abend und ich schrieb jeder eine Widmung und ein Autogramm auf eine weiße Stoffserviette mit dem Emblem des Steakhaus drauf, die sie sich in ihre Bücher von mir einlegen würden.
Winter, also Conny blieb als letzte bei mir, hielt meine Hand und fragte ob sie herausfinden durfte, ob ich die Wahrheit gesagt habe.
„Gerne,“ sagte ich. „ doch nicht heute Nacht. Schließlich haben die Götter uns zerteilt, damit wir uns finden. Was hältst du von Kino?“
„Klingt gut alter Mann. Lassen wir es langsam angehen.“
Ich zahlte und wir verließen gemeinsam das Steakhaus.