Gassi mit meinen neuen Hund
Mehr als ein Jahr trauer ich nun um meine Lulu, sie ist 2012 am 19. Juli an Leberkrebs gestorben. Nie glaubte ich gibt 's einen neuen Hund für mich, doch das Schicksal wollte es anders.
Erst sind wir umgezogen, und dann entdeckte ich nachts um 1:00h am13. 9. im Internet ein Foto aus einer Tierheimanzeige, ich war hin und weg, schickte eine E:-Mail,bekam morgens Antwort, fuhren den langen weg zum Tierheim. der sich in der Nähe unseres vorigen Wohnortes befindet. Sah Buffalo, einen ungarischen Yorky-Dackelmix, und ich wusste, das ist mein Hund.
Seit dem 14. September 2013 gibt es nun ein neues Familienmitglied.
Dies ist mein erstes Abenteuer mit Lucky.
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Nun sitze ich hier, am Rechner und zwei meiner Zehen schmerzen mit riesengroßen Blasen.
Aber gut, ich fange mal von vorne an. Gestern Sonntag, gerade mal 8:00 h, springt etwas von unserem Bett, rennt zur Tür, muss raus. Unser neues kleines Familienmitglied.
Er tut, als wenn er jeden Moment rein pinkeln müsste. Ja, hatte ich doch ganz vergessen, ich habe ja wieder einen Hund, und der hat Rechte, und ich habe Pflichten. Da er so winselt, ziehe ich meinen Fleece-Anzug überm Schlüpper, ziehe meine Sportschuhe an, einfach so, ohne Socken. Bin ja gleich wieder zurück, meine Gedanken.
Draußen kam mir alles so verschwommen vor, irgend Etwas stimmt mit dem Wetter nicht, - ich düse mit meinem Kleinen über die Straße, ein erstes Beinchen heben, ich wollte umkehren, aber nicht mein Kleiner na ja, vielleicht muss er noch ein Häufchen. Inzwischen stellte ich auch fest, dass ich meine Brille nicht auf hatte, deswegen sah ich alles so verschleiert. So gingen wir noch ein Stück an der Straße entlang, zwei Tüten für die Häufchen hatte ich vorsorglich noch eingepackt.
Also gingen wir ein Stück Weg, den ich schon mit meinem kleinen Pflegehund gelaufen bin. Nun die Straße lang, rechts abbiegen, ein Stück Weg, Treppen runter, Treppen rauf, und schon daheim. Ja gut Häufchen wurde abgeliefert, eingepackt, verknotet aber es gab nirgends eine Gelegenheit den Beutel zu entsorgen. So hielt ich in der rechten Hand die Leine mit meinem kleinen Lucky, und in der linken Hand den Hundekotbeutel. Irgendwie hatte ich mich nun in der Straße geirrt, ich fand nämlich die Treppe nicht, die rauf ging, also wir umgedreht, weiter die Treppe gesucht. Dann kam ein schmaler Weg, der nach oben ging, wir zwei hoch, aber wo waren wir nur? So lief ich die nächste Straße entlang, und war nun schon fast mitten im Städtle, das man Backnang nennt.
Ja gut wir wohnen nun seit dem 22. Juli hier, jetzt war es bereits der 15. 9., aber Zeit zum Laufen hatte ich noch so gut wie nie gehabt, Außer einmal mit dem Frauchen von meinem kleinen Pflegehund, die Pflegschaft ist auch nicht regelmäßig, bisher waren die Besuche von Caspar bei uns noch recht wenig. Da war ich dann nur mal kurz mit ihm Gassi.
Und jetzt? Ich musste nahe an jedes Straßenschild gehen, weil, - ohne Brille? Nun befand ich mich in der Tau, schon mal gehört, ja, aber wo genau bin ich. Nächste Straße abgebogen, dann sah ich den Kirchturm, der Kirche, die wir von unserem Balkon sehenkönnen. Gut, jetzt finde ich mich zurecht. Aber das dachte ich nur, ich Trottel verirrte mich Hoffnungslos, in der rechten Hand die Leine, in der Linken den Hundekotbeutel.
Ach, jetzt bin ich am Plattenwald, dort sind wir schon mal mit dem Auto hingefahren, und in diesem herrlichen Weg gelaufen. Doch ich wollte jetzt nicht in diesem Wald laufen, so lief ich zurück auf die Straße, dort war auf einmal Backnang zu Ende. Also wieder umdrehen wieder zurück. Vielleicht denkt nun der eine, oder andere, Warum telefoniert die nicht? Ja klar, wie denn, Handy zu Hause liegen gelassen, kann nicht *NACH HAUSE TELEFONIEREN.*
Nun fing es auch noch an zu regnen. Da war eine überdachte Bushaltestelle, und, - endlich ein Abfallkorb. Endlich konnte ich die lästige Tüte entsorgen. Weiter gelaufen, ich erinnerte mich an eine Parkanlage in unserer Nähe. So gingen wir, mein kleiner Vierpfoten Freund und ich hinein. Doch auch dies kam mir fremd vor, hier geht's nicht zurück zu unserer Straße. Endlich kam uns ein menschliches Wesen entgegen, eine Frau, sie sang und sie lief ohne uns zu beachten singend an uns vorbei. Mein Lucky war hin und weg, er setzte sich auf sein noch recht dünnes Popöchen und sah lange der Frau hinterher.
Es war bis jetzt keine andere Menschenseele zu sehen. Endlich überholte uns eine Walkerin, doch diese kannte sich auch nicht aus, sie war nicht von Backnang. Langsam verlor ich die Geduld, ohne Handy, ohne Geld, ohne Brille, und ohne Straßenkarte, und nur im Fleece-Anzug, in Sportschuhen ohne Socken. Weit, weit weg von daheim.
Da traf ich endlich auch eine Gassi Geherin, ich fragte sie nach dem Weg, wie ich zu unserer Straße käme, Anfangs sah sie mich etwas komisch an, ich musste wohl etwas merkwürdig aussehen. Vielleicht dachte sie, ich wäre nicht mehr ganz richtig im Kopf. Doch dann erzählte ich ihr meine Geschichte, dass ich noch nicht lange hier wohne, und ich mich nun verirrt habe. Sie meinte, sie wohne jetzt sechs Jahre hier und kennt sich auch noch nicht ganz aus hier. Sie sagte mir, dass es gar nicht weit wäre, sie erklärte mir den Weg, und dann meinte sie, „sollten sie es nicht finden, kommen sie zurück, ich fahre sie dann heim."
Doch schließlich bot sie mir an mich zu begleiten. Schon nach fünfzig Metern, erkannte ich die Gegend.
„Jetzt weiß ich, wie ich heim komme." Die Frau meinte, ob ich sicher bin. Ja, jetzt wusste ich noch einige Meter, dann links, dann rechts, und noch mal rechts. Und wir würden vor unserer Haustür stehen.
Aufgelöst erwarte uns unser Herrchen, er hatte inzwischen unsere Tochter mobil gemacht, und sie wollten, nun da wir schon mehr als zwei Stunden unterwegs waren, uns suchen gehen. Ich war total fertig, Lucky auch. Wir beide durchnässt. Und dann musste ich mir auch noch 'ne Standpauke anhören. Von wegen, Warum? Wieso und, und.
Unser großes Gassi hatten wir für diesen Tag wohl hinter uns.Und zwei riesige Blasen krönten meine Zehen. Und wo bitte ist das Pflaster? Es gibt nämlich immer noch viele Kleinigkeiten, die noch nicht an Ort und Stelle liegen, oder aufbewahrt werden, Der Verbandkasten jedenfalls fristet noch im Keller irgendwo sein Dasein, und den haben unsere Kinder mehr oder Weniger eingeräumt, besser gesagt eingerümpelt.
Heute, sind meine Blasen auf und schmerzen, dennoch war ich mit Lucky zum großen Gassi im Plattenwald.
© Eisblume