Beschreibung
Es ist eine ziemlich lange Geschichte, weshalb ich jeden Tag nur zwei Kapitel veröffentliche :)
Campingtour
Ich hatte mich so auf die Woche gefreut, in der meine beste Freundin Kathi und ich zusammen campen gehen wollten. Doch irgendwie kam dann alles anders als wir es geplant hatten. Aber das will ich jetzt von Anfang an erzählen:
Es waren bereits 5 Monate seit meinem 18. Geburtstag vergangen, aber ich wollte ihn im Sommer nachfeiern, weil ich kein besonders großer Fan vom Winter bin… genaugenommen hasse ich den Winter :)
Auf jeden Fall wollte ich meinen 18. Gebührend feiern, aber da ich kein Freund von großen Partys mit vielen Leuten und noch mehr Alkohol du Drogen bin, wollte ich mit meiner besten Freundin irgendwo in der Wildnis campen gehen und eine schöne Zeit verbringen, bevor wir unser Studium beginnen wollten. Als ich in der Früh aufstand duschte ich, nahm meinen bereits fertig gepackten Rucksack und nach einem kurzen Frühstück verabschiedete ich mich von meiner Familie. Ich lief zu meiner ABF die nur einen Kilometer von uns entfernt lebte und gerade als ich klingeln wollte riss sie die Tür vor meiner Nase auf und umarmte mich: „Stella!!! Ich freue mich sooooooooo!!“ Ich lachte: „Kathi, du verrücktes Huhn! Hast du die Tickets?“ Sie hielt mir zwei Zugtickets nach Freiburg unter die Nase. Also wörtlich: „Riechst du das? So riecht eine ganze Woche Freiheit!“ Dann lachten wir. Auf die Frage, ob ich meines selbst nehmen wolle antwortete ich, dass ich es sowieso nur verlieren würde. Sie grinste mich an und wir machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Als wir ankamen stand der Zug bereits da, sodass wir gleich einsteigen konnten. Kathi, die ein Stück größer ist als ich, legte unsere Rucksäcke auf das Gepäcknetz über einem Viererplatz mit Tisch, an den wir uns setzten. Wir machten es uns bequem und kaum dreieinhalb Stunden später stiegen wir in Freiburg aus. Wir hatten uns die ganze Fahrt über unterhalten und ein bisschen mit den süßen Jungs im Nebenabteil geflirtet. Leider waren die schon einige Stationen vor uns ausgestiegen :)
Mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken gingen wir los in Richtung Schwarzwald. Wir gingen erst ein Stück auf einem der Wanderwege und nach unserer Mittagspause, so gegen halb drei, schlugen wir uns durch das Unterholz. Gegen Abend erreichten wir eine kleine Lichtung, auf der wir unser Zelt aufschlugen. Als wir uns dann erschöpft auf unsere Isomatten fallen ließen fragte Kathi: „ Und deine Mutter glaubt uns?“ „Klar. Die denkt wir sind in Basel bei meinem Freund. Aber der weiß, dass ich ihr das erzählt habe und denkt, wir wären irgendwo in Freiburg.“ „Oh Stella! Wie gemein von dir!“ Sie grinste. Wir unterhielten uns eine Weile und nach und nach wurde es dunkel. Mein Magen knurrte. „Hunger?“ „Anscheinend!“ Wir lachten und Stella stand auf. „Passt du auf unser Zeug auf? Ich suche Feuerholz und dann können wir auch was essen!“ „Oh… daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht!“ „Da hast du ja Glück, dass ich dabei bin!“ „Haha… Pass auf, dass du nicht vom großen bösen Wolf gefressen wirst!“ „Ich glaube nicht, dass das passiert!“ Sie zog ein riesiges Messer aus ihrer Tasche. „Damit schlage ich jeden Wolf in die Flucht!“ Das Messer kam mir bekannt vor. Ich riss die Augen weit auf. „Das ist doch nicht etwa…!?“ „Das Messer von meinem Bruder.“, vollendete sie den Satz. „Der ist sowieso nicht zu Hause und merkt es nicht!“ „Na dann…“ Kathi hing also los um Holz zu suchen und ich blieb allein zurück. Kathis Bruder war etwas mehr als ein Jahr älter als ich und somit 2 Jahre älter als Kathi. Jamal war groß, dunkelhaarig und gutaussehend und hatte wunderschöne braune Augen. Naja, wie auch immer… Nach einer dreiviertel Stunde war Kathi immer noch nicht zurück und ich begann langsam mir Sorgen zu machen. Plötzlich raschelte es im Gebüsch und da stand Kathi mit einem großen Stapel Feuerholz. Sie sah verschwitzt aus und hatte böse aussehende Schrammen an den Armen und im Gesicht. „Kathi! Was ist passiert?“ „Der große böse Wolf hat mich angegriffen.“, sagst sie ernst und legt das Holz auf den Boden. „WAS!?“ „Ja… Irgendwas hat im Gebüsch geraschelt und ich dachte mir, dass da was nicht stimmt. Also wollte ich nachschauen was das ist. Zum Glück hatte ich mein Messer schon gezückt, denn plötzlich ist mir ein unglaublich widerliches Vieh auf die Brust gesprungen. Ich habe ihm dann das Messer in den Hals gerammt. Das erklärt auch meine blutigen Klamotten!“ erst jetzt bemerkte ich die Blutflecken auf ihrem T-Shirt. Da hörten wir ein rascheln im Gebüsch. „OMG! Was war das?“ „Ich hoffe ja kein Wolf!“ Ich klammerte mich an Kathis Schulter, doch die stieß mich zurück und zog wieder das Messer. Sie sah bedrohlich aus mit der Waffe in der Hand. Ich stand mit dem Rücken zum Gebüsch und starrte sie entgeistert an. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich erstarrte und glaubte mein Herz würde stehen bleiben. Dann drehte ich mich langsam um und vor mir stand ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren, die in alle Himmelsrichtungen abstanden. Ich starrte ihn an. Er lächelte: „Habe ich euch erschreckt?“ „JA!“, antwortete ich sofort. Kathi sagte nichts. Sie schaute ihm einfach nur in die Augen. Als sie merkte, dass ich sie ansah legte sie den Kopf schief, runzelte die Stirn und sagte langsam: „Hey, ich kenne dich! Du bist doch Jerome!“ „Ja, und du bist doch die kleine Schwester von Jamal…“ Ich sah verwirrt von einem zum anderen. „Was geht hier vor!?“ beide sahen mich an. Kathi ergriff das Wort: „Stella, das ist Jerome. Ein…ähm…Freund von meinem Bruder. Jerome, das ist Stella. Meine beste Freundin.“ „Äh… HI!“ „Hi“ Ich bemerkte, dass Kathi und Jerome sich immer noch in die Augen sahen. Ein Freund ihres Bruders… Verarschen kann ich mich selber, dachte ich. Da fragte Kathi: „Was machst du hier? Hast du kein Zelt?“ „Ähm… das ist eine lange Geschichte. Und nein. Ich habe kein Zelt. Ich bin nicht mehr dazu gekommen eins einzupacken.“ Er sagte das so, als ob er geflüchtet wäre… Ich sah wie Kathi nachdachte. Sie wollte diesen Irren doch nicht etwa fragen ob er mit uns im Zelt schlafen wollte!? Doch zu meinem Entsetzen tat sie genau das. Er musste wohl meinen Blick gesehen haben, denn er lächelte und verneinte. Er sagte er hätte sich schon daran gewöhnt unter freiem Himmel zu schlafen. Mein Magen knurrte wieder. „Wollen wir jetzt mal was essen? Ich verhungere gleich!“ „Klar. Ich auch.“, sagte Kathi und dann an Jerome gewandt: „Du isst doch mit uns, oder!?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an. „Ja, das kann ich machen. Wenn es Stella nichts ausmacht!“ „Was? Nein! Ist schon okay! Du kannst gerne mit uns essen.“ Ich war zwar nicht ganz so begeistert, aber Kathi schien ihn zu mögen. So böse konnte er ja nicht sein: Obwohl, er war mit ihrem Bruder befreundet… :)