Romane & Erzählungen
Gemeiner Betrug - ...oder wie ich kriminell wurde

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"Gemeiner Betrug - ...oder wie ich kriminell wurde"
Veröffentlicht am 06. September 2013, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bereits seit vielen Jahren ist das Schreiben meine Passion. Am liebsten schreibe ich Kurzgeschichten zu allen möglichen Themenbereichen. Dabei verarbeite ich alles, was ich tagsĂŒber erlebt, gelesen oder gehört habe. 2013 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht, ?Mein wundervolles Pariser MĂ€dchen?, Kurz(e) Geschichten, erschienen beim Eclit Dreams Verlag. Ein halbes Jahr spĂ€ter, im Mai 2014, haben Enya K und ich unseren Roman ?Das ...
Gemeiner Betrug - ...oder wie ich kriminell wurde

Gemeiner Betrug - ...oder wie ich kriminell wurde

Beschreibung

"Kleine Schurkereien nennt man kriminell, große historische Taten." (Herbert Reinecker)

Betrug kommt immer ans Licht! Und ich bin eine BetrĂŒgerin. Dieser Vertrauensbruch ist nie wieder zu reparieren. Ich habe ein GestĂ€ndnis abgelegt, unter TrĂ€nen die volle Wahrheit gesagt. Vielleicht werde ich begnadigt. Irgendwann.

Meine Verfehlung heißt Beulchen.

Beulchen ist ein kleiner, brauner PlĂŒschbĂ€r. Neben ihm hat das Kind das Licht der Welt erblickt. Er hatte anfangs eine schwere Zeit, wurde nĂ€chtelang angebrĂŒllt, mit unverdauter Milch ĂŒberschĂŒttet, die Tatzen wurden ihm abgenagt und die Ohren des armen BĂ€rs taugen auch nicht mehr zum Hören.

Aber Beulchen wurde auch zum treuesten Wegbegleiter.

Ohne Beulchen konnte Kind nirgendwo sein und erst recht nicht schlafen. Es herrschte eine regelrechte Beulchenmanie. Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde, Nachbarn – alle kannten Beulchen.

Oft verschwand Beulchen einfach mal so, versteckte sich hinter fremden Sofas, unter fremden Betten oder in fremden SchrĂ€nken. Wir mussten nichts sagen, wenn die familieneigene GSG 9 spĂ€t am Abend fremde Wohnungen stĂŒrmte, um Beulchen zu befreien. Das weinende Kind sprach BĂ€nde.

Und dann geschah es, der oft geprobte und stĂ€ndig befĂŒrchtete Tag X trat ein: Beulchen war verschwunden und ließ sich einfach nicht mehr auffinden. Plan B musste her.

2 Tage und 2000 gefĂŒhlte SpielzeuggeschĂ€fte spĂ€ter zog Beulchen 2 ein. Ich wusch ihn, ich schrubbte ihn, er wurde mit dem Reibeisen geschunden, mit Filzstiften bemalt und die Ohren … nein, ich verschweige die grausame Tat. Nach stundenlanger Extrabehandlung sah er aus wie Beulchen 1. Noch ein wenig mit SĂŒĂŸigkeiten verklebt und er roch auch fast wie Beulchen 1.

Eine Woche spĂ€ter tauchte dann Beulchen 1 wieder auf, ein Besuchskind hatte ihn mitgenommen. Frisch gewaschen kam er zurĂŒck. Nein, das war nicht mehr Beulchen 1. So blieb Beulchen 2 im Kinderbettchen und Beulchen 1 kam in den Schrank, ganz hinten in die Ecke. So ein Reservebeulchen kann ja nicht verkehrt sein.

Dort hinten im Schrank ruhte Beulchen 1 bis gestern unentdeckt. Auf der Suche nach einer Hose fand ihn das Kind und legte ihn wortlos mit Beulchen 2 auf den Tisch. Fassungslos warteten 2 klagende Kinderaugen auf eine ErklÀrung.

Die Gerichtsverhandlung fiel kurz aus, ich wurde in allen Punkten schuldig gesprochen. Eine Stunde schloss sich das Kind im Zimmer ein. Ich malte mir schon aus, wie es eine Liste der mĂŒtterlichen Verfehlungen erstellt, um sie bei allen Gelegenheiten als Verhandlungsmasse ins Spiel zu bringen.

Fröhlich erschien das Kind nach der Zeit aber wieder. Es hatte alle anderen Kuscheltiere mit einem "Geheimzeichen" versehen, dass es nun IMMER ĂŒberprĂŒfen will.

„Weißt Du, Mama“, sprach das Kind, „so ein Kuscheltier ist Vertrauenssache. Du schmust doch auch nicht mit Jedem.“

Ich warte nun jeden Tag darauf, dass er entdeckt, dass sein Hamster …

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Hörbuch

Über den Autor

VictoriaS
Bereits seit vielen Jahren ist das Schreiben meine Passion. Am liebsten schreibe ich Kurzgeschichten zu allen möglichen Themenbereichen. Dabei verarbeite ich alles, was ich tagsĂŒber erlebt, gelesen oder gehört habe.

2013 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht, ?Mein wundervolles Pariser MÀdchen?, Kurz(e) Geschichten, erschienen beim Eclit Dreams Verlag.

Ein halbes Jahr spĂ€ter, im Mai 2014, haben Enya K und ich unseren Roman ?Das Murmelglas? ebenfalls ĂŒber den Eclit Dreams Verlag veröffentlicht.

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KatharinaK Re: Re: Ja, ... -
Zitat: (Original von VictoriaS am 08.09.2013 - 14:22 Uhr)
Zitat: (Original von KatharinaK am 07.09.2013 - 09:31 Uhr) ... solcherlei "Verbrechen" begehen wohl Eltern, seit es Kinder gibt. Und Kinder sind grausame Richter/RĂ€cher. Aber sie handeln lediglich nach dem Vorbild der Eltern.

Klasse Anekdote, meine Liebe, habe Bilder im Kopf ....

Liebe GrĂŒĂŸe,

Katharina


Vielen Dank, liebe Katharina. Dieses Beulchen gab es wirklich (nur hieß es Mimi).
Junior hatte zu seiner Geburt wirklich viele Stofftiere bekommen von Rang und Namen (Steiff). Aber diese Mimi, gekauft aus einer Laune heraus an der Tankstelle, die hatte es ihm angetan. Dabei war Mimi nicht mal schön!
Nach ca. drei Jahren bestand Mimi nur noch aus Flicken, die sie zusammen hielten. Aber je abgeliebter und benutzter sie aussah, umso grĂ¶ĂŸer wurde die Liebe. Und ohne ging es gar nicht.

Mimi gibt es heute noch. :-)

LG V.


Dann ĂŒberlebt er alles.

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
VictoriaS Re: ... dass der Hamster ... -
Zitat: (Original von pekaberlin am 07.09.2013 - 14:30 Uhr) ... eine Hamsterin, Kind aus zweiter Ehe des verstorbenen Erstbesetzers des heimischen HamsterkÀfigs ist?
Oder welche schwerwiegenden Verbrechen meinst du?
Übrigens, wurde mein Teddy, "Brummel", dieses Jahr fuffzich ... hĂ€? ... ich muss da mal nachfragen ... bei Mutti ...
Liebe GrĂŒĂŸe Peter


Der Hamster war ein Zwerghamster, Miss Marple, kurz Marpi. Leider leben sie nicht so lang und es war unheimlich schwer, immer einen DoppelgÀnger zu finden, da Marpi richtig rotes Fell hatte.

Die dritte Miss Marple musste dann "Offiziell" beerdigt werden. Die TrÀnen werde ich nicht vergessen.

LG V.
Vor langer Zeit - Antworten
VictoriaS Re: O weh, -
Zitat: (Original von Enya2853 am 07.09.2013 - 11:56 Uhr) welch eine Verfehlung, in der Tat.

Aber die SĂŒnden kommen halt irgendwann ans Licht.
Glaub mir, ich kenne das.

Wir hatten auch so ein "Beulchen", der hieß Schnuffi und war ein Hund. Welche Dramen sich da teilweise abgespielt haben, muss ich nicht berichten.
Deine Anekdote sagt ALLES.

Es ist schon ein Konflikt, in den man gerÀt, wenn so ein Beulchen verschwindet. Man möchte ja nicht, dass Kind leidet.

Dasselbe hat aber ein grandioses Fazit gezogen und entsprechend gehandelt. Klasse!

Du hast das wunderbar erzÀhlt, ich kann mich sehr gut in Kind und Mutter hineinversetzen.
Zu dem Hamster möchte ich mich aber nicht Ă€ußern...Ă€hem...

lg
Enya


Liebe Enya,

ich habe es eben auf den Kommentar von Katharina geschrieben; dieses Beulchen gab es hier tatsĂ€chlich, nur hieß es Mimi. Die gibt es auch noch und Junior gibt sie nicht her.

Ich muss Dir dann aber auch nicht erzÀhlen, welche Panik immer entstand, wenn Beulchen/Mimi mal weg war. O, dies war schlimm.

LG V.
Vor langer Zeit - Antworten
VictoriaS Re: Ja, ... -
Zitat: (Original von KatharinaK am 07.09.2013 - 09:31 Uhr) ... solcherlei "Verbrechen" begehen wohl Eltern, seit es Kinder gibt. Und Kinder sind grausame Richter/RĂ€cher. Aber sie handeln lediglich nach dem Vorbild der Eltern.

Klasse Anekdote, meine Liebe, habe Bilder im Kopf ....

Liebe GrĂŒĂŸe,

Katharina


Vielen Dank, liebe Katharina. Dieses Beulchen gab es wirklich (nur hieß es Mimi).
Junior hatte zu seiner Geburt wirklich viele Stofftiere bekommen von Rang und Namen (Steiff). Aber diese Mimi, gekauft aus einer Laune heraus an der Tankstelle, die hatte es ihm angetan. Dabei war Mimi nicht mal schön!
Nach ca. drei Jahren bestand Mimi nur noch aus Flicken, die sie zusammen hielten. Aber je abgeliebter und benutzter sie aussah, umso grĂ¶ĂŸer wurde die Liebe. Und ohne ging es gar nicht.

Mimi gibt es heute noch. :-)

LG V.
Vor langer Zeit - Antworten
VictoriaS Re: -
Zitat: (Original von Michael33 am 07.09.2013 - 03:24 Uhr) AmĂŒsante Annekdote, ist dir super gelungen...

LG, Michael


Lieber Michael,

vielen Dank.

LG V.
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin ... dass der Hamster ... - ... eine Hamsterin, Kind aus zweiter Ehe des verstorbenen Erstbesetzers des heimischen HamsterkĂ€figs ist?
Oder welche schwerwiegenden Verbrechen meinst du?
Übrigens, wurde mein Teddy, "Brummel", dieses Jahr fuffzich ... hĂ€? ... ich muss da mal nachfragen ... bei Mutti ...
Liebe GrĂŒĂŸe Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 O weh, - welch eine Verfehlung, in der Tat.

Aber die SĂŒnden kommen halt irgendwann ans Licht.
Glaub mir, ich kenne das.

Wir hatten auch so ein "Beulchen", der hieß Schnuffi und war ein Hund. Welche Dramen sich da teilweise abgespielt haben, muss ich nicht berichten.
Deine Anekdote sagt ALLES.

Es ist schon ein Konflikt, in den man gerÀt, wenn so ein Beulchen verschwindet. Man möchte ja nicht, dass Kind leidet.

Dasselbe hat aber ein grandioses Fazit gezogen und entsprechend gehandelt. Klasse!

Du hast das wunderbar erzÀhlt, ich kann mich sehr gut in Kind und Mutter hineinversetzen.
Zu dem Hamster möchte ich mich aber nicht Ă€ußern...Ă€hem...

lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Rehkitz Ich muss lĂ€cheln, es erinnert mich so sehr an meine Ă€lteste Tochter. Sie hatte ein Schmusetuch was nach allem roch nur nicht gut. Wenn es gewaschen wurde war das ein riesiges Verbrechen.
Eine wunderschöne Geschichte, die Du wie immer herrlich niedergeschrieben hast.

Einen schönen Sonntag,
mit lieben GrĂŒĂŸen
Theresia
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Ja, ... - ... solcherlei "Verbrechen" begehen wohl Eltern, seit es Kinder gibt. Und Kinder sind grausame Richter/RĂ€cher. Aber sie handeln lediglich nach dem Vorbild der Eltern.

Klasse Anekdote, meine Liebe, habe Bilder im Kopf ....

Liebe GrĂŒĂŸe,

Katharina
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Michael33 AmĂŒsante Annekdote, ist dir super gelungen...

LG, Michael
Vor langer Zeit - Antworten
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